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Der klassische Familienbetrieb im Handwerk und seine Stärken

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Nr. 192

12. September 2015

www.handwerk-special.de

Tischler seit Generationen

„Ich habe während der

Realschulzeit mehre-

re Praktika gemacht,

eines davon auch in

der Tischlerei von Va-

ter und Großvater. Die

Arbeit hat mir beson-

ders gut gefallen und

mich in meinem Be-

rufswunsch bestärkt“,

so Nils Heidrich. Der

16-Jährige möchte, wie

die Generationen vor

ihm, Tischler werden.

Nils Heidrich lernt in dem 109

Jahre alten Traditionsbetrieb

in Daaden. Drei Generationen

arbeiten hier zusammen: der

75-jährige Friedrich Heidrich,

sein43-jährigerSohnMartinund

seit Beginn des neuen Lehrjahrs

auch dessen Sohn Nils.

Die Daadener Tischlerei ist ein

echter Familienbetrieb, denn

auch Friedrichs Sohn Andreas

Nils Heidrich lernt sein Handwerk bei Opa und Vater

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ist Mitinhaber und seine Frau

Hannelore hilft im Büro. „Tags-

über bin ich der Chef, erst nach

Feierabend wieder der Opa“,

stellt Friedrich Heidrich die

Beziehung zu seinem Enkel

klar. So hat er es auch mit seinen

beiden Söhnen gehalten, die bei

ihmihreTischlerlehre absolviert

haben. Er selbst erinnert sich an

seine harte Lehrzeit bei Vater

Herrmann, die aber eine „gute

Schule“ für ihn war und er

„richtig viel gelernt hat“.

Hart aber fair ist sein Ausbil-

dungsgrundsatz, den Friedrich

Heidrich, der fünf Jahre Ober-

meister der Tischler-Innung

Altenkirchen war, auch bei Nils

vertritt. „Er hat keine Sonder-

stellung im Betrieb“, betont er.

Martin Heidrich erzählt, dass

der „Stift“, wie er seinen Sohn

liebevoll nennt, eine ganz nor-

male Bewerbung geschrieben

hat. Auf den Einstellungstest

haben die Heidrichs allerdings

verzichtet, schließlich hatte er

seine Eignung schon im Prakti-

kum unter Beweis gestellt und

auch die Zusage erfolgte etwas

schneller als üblich. Nils weiß,

was ihn erwartet. Die Arbeit mit

Stemmeisen, Simshobel und

Bügelsäge ist ihm nicht unbe-

kannt. „Mit meinem Opa habe

ich schon früh Holz gehobelt

und mit meinem Papa habe ich

Zimmer gemessen und Möbel

aufgebaut“, sagt er.

„Ich freue mich sehr und bin

dankbar, dass nun die fünfte Ge-

neration auf die Weiterführung

des Geschäfts vorbereitet wird“,

so Friedrich Heidrich. Nils be-

kommt einen umfassenden Ein-

blick in Handwerk und Betrieb,

denn der ist breit aufgestellt,

darunter als Möbelhaus und

Bestattungsinstitut. Tischlerei

und Fensterproduktion wurden

immer wieder auf den neuesten

Stand gebracht und die Ferti-

gungshallen vergrößert. „Wir

setzen auf Kontinuität“, nennen

die Heidrichs eine wichtige

Grundlage, die den Betrieb über

Jahrzehnte stark gemacht hat.

Die Beziehung zu den Kun-

den liegt der Eigentümerfamilie

besonders am Herzen. „Zu mir

sagen sie immer: Das hat schon

Ihr Opa so gemacht. Einmal

werden sie das auch zu Nils

sagen“, blickt Martin Heidrich

Richtung Zukunft.

Drei Generationen im Betrieb: Martin, Nils und Fried-

rich Heidrich (von links).