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Außergewöhnliches Handwerk erfüllt außergewöhnliche Aufträge
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11. April 2015
www.handwerk-special.deBringt Bücher in Form
Auch im Zeitalter elek-
tronischer Medien ist die
Zahl derjenigen, die sich
an einem guten Buch
erfreuen, ungebrochen.
Unabhängig vom Inhalt
erfreuen sich Leseratten
auch an der äußeren
Aufmachung der Lektüre.
Sie ist ein Spiegelbild der
Arbeit des Buchbinders.
Eva Quednow aus An-
dernach ist als eine von
zwölf Buchbindern in die
Handwerksrolle der HwK
Koblenz eingetragen.
„Der Buchbinder bringt das
Buch in seine endgültige Form
und stellt den Einband her.
Er ist für die den Buchblock
umschließende äußere Hülle
zuständig. Das reicht vom
Ordnen, Zusammentragen und
Heften der Papierbögen bis hin
zur künstlerischen Gestaltung
des Einbandes“, erklärt die
48-Jährige das Berufsbild.
Eva Quednow hat ihr Handwerk
1989 als Jahrgangsbeste abge-
schlossen.Stationenfürdiejunge
Gesellin waren Buchbindereien
in Köln und das Landeshaupt-
archiv in Koblenz. „Meine Vor-
liebe gilt der Restaurierung und
Reparatur alter Bücher“, betont
Eva Quednow schafft richtige Verpackung von Wort und Bild
Buchbinderei Quednow, Andernach
Gegr. 2013 | 1 Mitarbeiter | Buchreparatur, Restaurierung, Kunstbuch-
binderei | Tel. 02632/ 244 991 11 |
www.buchbinderin-quednow.desie. Ihr Wunsch nach dem in
der Abendschule nachgeholtem
Abitur, „Restaurierung/Konser-
vierung“ zu studieren, erfüllte
sich nicht. Jahre, in denen sie
sich ausschließlich der Familie
widmete, folgten. „Irgendwann
kam der Wunsch, beruflich wie-
der Fuß zu fassen.Mein erlernter
Beruf, den ich mit viel Akribie
undLeidenschaft ausgeübt habe,
bot dieMöglichkeit. Der Start in
dieSelbstständigkeit ist fürmich
der geeignete Weg für individu-
elleEntfaltungsmöglichkeiten“,
so die Mutter von zwei Söhnen,
12 und 14 Jahre alt.
Auch Außergewöhnliches
findet Weg in die Werkstatt
Eva Quednow restauriert, repa-
riertundbindetseit2013 Bücher.
In der Werkstatt ihres Hauses
bearbeitet sie dann von ihr aus-
gewähltes Leder, säubert Seiten,
entfernt Flecke und bedient
Spezialmaschinen. „Ich möchte
meinen Kunden Qualität in die
Hand geben. Ein Buch muss den
Nutzer aushalten können, griffig
und gut lesbar sein“, betont sie.
AusgefalleneAufträgehaben für
die Buchbinderin einen beson-
deren Reiz. Als Beispiel nennt
sie ein altes Familienalbum,
das die Hausherrin der Burg
Namedy, Heide Prinzessin von
Hohenzollern, gebunden haben
wollte. „Alle Bilder mussten
zunächst entfernt und später an
den alten Platz zurück geordnet
werden. Der Lederrücken war
aufgeplatzt. Ich habe mir extra
eine 350 Kilogramm schwere
Presse besorgt.“
Für das Stadtmuseum in An-
dernach restaurierte Eva Qued-
now acht knapp 200 Jahre
alte Bände mit Architektur- und
Landschaftsbeschreibungen des
Rheinlandes und sicherte sie so
für künftigeKunsthistoriker und
Heimatforscher. Ein anderer
Kunde hat Ansichtskarten mit
Motiven aus der Jugendstilzeit
gesammelt, die er nun in einem
Buch zusammenhängend be-
trachten möchte. „Der Kunde
bestimmt, welchen Wert das
Buch für ihn hat und wie er es
nutzen möchte. Ich stelle dann
die Funktion und die äußere
Erscheinung wieder her. Immer
gilt, historische Informationen
bei geringstmöglichen Eingrif-
fen in die Substanz zu erhalten.“
Der Aufgabenbereich eines
Buchbinders beschränkt sich je-
dochnicht nur darauf. EvaQued-
now verbindet traditionelles
Handwerk mit künstlerischem
Anspruch. So werden auch
Schreibtischutensilien, Fotoal-
ben und vieles mehr entworfen
und handwerklich produziert.
Buchbinderin Eva
Quednow an einer Pres-
se in ihrer Andernacher
Werkstatt.
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