Eine Bäckerei als Kommunikationsmittelpunkt
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Nr. 188
11. April 2015
www.handwerk-special.deSo schmeckt Tradition
Seit 1950 gibt es die
Bäckerei Müller in Mu-
denbach. Bäckermei-
ster Helmut Müller hat
den Betrieb im Wester-
wald gegründet und
2002 an seinen Sohn
Hans-Jürgen überge-
ben. Der 58-Jährige
Bäckermeister und
Konditor erfüllt sein
Tagwerk zusammen
mit Ehefrau Marlies
mit viel Liebe.
„Ich backe ganz traditionell, aus
der Tüte kommt das Mehl, aber
keine Fertigzusätze. Jedes Bröt-
chenwirdvonHandgeformt und
der Pudding mit warmer Mich
gekocht. In der Buttercreme ist
auch gute Butter drin“, betont
Hans-Jürgen Müller. Er ist
überzeugt,dassseineKundendie
ausgewählten Zutaten und seine
Leidenschaft fürs Backen auch
schmecken. Neben den Kunden
Familie Müller in Mudenbach: Seit 1950 Leidenschaft fürs Backen
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aus Mudenbach genießen auch
die Bewohner aus zehn umlie-
genden Dörfern die Backwaren.
Ein Verkaufswagen bringt sie
an bestimmten Wochentagen
vorbei.
Spezialität aus dem Hause Mül-
ler sind die Torten mit essbaren
Fotomotiven. „Jedes mir vorbei
gebrachte oder gemailte Foto
wird gescannt, auf Fondantpa-
pier gedruckt und ziert dann
die Torte,“ erklärt Hans-Jürgen
Müller
Das Esspapier ist schneeweiß
und hat eine glatte Oberfläche,
so dass der Fotodruck gut he-
rauskommt. Es schmeckt neutral
süß. „Da kommt es schon vor,
dass die Golden Gate Bridge,
eine Urlaubserinnerung an San
Francisco, auf dem Gaumen
zergeht, oder man überlegt,
bevor der Biss in das Ohr eines
Geburtstagsjubilars erfolgt“,
lacht der Bäckermeister. Die
Torten werden zu jedem Anlass
bestellt und sind sehr beliebt,
weil sie sehr individuell sind.
Seit Betriebsgründung wird
parallelzurBackstubeeinkleiner
„TanteEmmaLaden“ betrieben.
Hier findet derKunde einvielfäl-
tiges Angebot, vom Gurkenglas
bis zum Shampoo. „Es kommt
schon vor, dass es sonntags in
der Backstube klingelt, weil
jemand dringend Salz benöti-
gt“, so Müller. Die Backstube
ist im Gegensatz zum Laden
auch sonntags früh geöffnet, so
dass die Kunden nicht auf ein
frischesBrötchenzumFrühstück
verzichten müssen.
„Das Geschäft ist ein Kommu-
nikationspunkt im Dorf, der vor
allem von älteren Bewohnern
gern angenommen wird. Hier
gibt es neben frischen Backwa-
renundanderenDingenauchdas
GesprächmitdemBäckermeister
und seiner Frau zu alltäglichen
Dingen, Privates inklusive. Es
herrscht eine beinahe familiäre
Atmosphäre.
Eine Sorge treibt den Bäcker-
meister. Da er keine eigenen
Nachkommenhat, sucht er einen
Unternehmensnachfolger. „Ich
möchte mich noch nicht zu-
rückziehen, aber eine Betriebs-
übergabelangfristigvorbereiten.
Im Hintergrund werde ich noch
aktiv sein“, sagt er. Er sagt auch:
„Die Bäckerei muss bleiben,
selbst wenn sie einmal unter
einem anderen Namen geführt
wird. Siegehört zuMudenbach.“
Die Betriebsberatung der Hand-
werkskammer (HwK) Koblenz
wurde bereits konsultiert. Sie
stehtmitRatundTatzurSeite.So
wird ein Inserat in der HwK-Be-
triebsbörse folgen.
Sie haben sich immer verantwortungsvoll um Ihre Familie gekümmert. Aber was passiert eigentlich, wenn Sie diese wichtige Rolle einmal nicht mehr über-
nehmen können? Wer versorgt Ihre Lieben, wenn diese irgendwann vielleicht ohne Sie zurechtkommen müssen? Auch darum können Sie sich heute schon
zuverlässig kümmern. Lassen Sie uns darüber reden, damit Ihre Mannschaft auch weiterhin gut versorgt ist.
Filialdirektion Koblenz, Löhrstraße 78-80, 56068 Koblenz
Telefon 0261 13901-23, Fax 0261 13901-55
Sind Sie sicher, dass Ihre Mannschaf t
gut versorgt
ist?
Bäckerei Müller, Mudenbach
Gegr. 1950 | 9 Mitarbeiter (Backstube, Laden) | Torten mit essbaren Foto-
motiven | Tel. 02688/ 435
baeckerei.mueller-mudenbach@t-online.deHans-Jürgen Müller arbeitet ohne Fertigzusätze.