Rennsportbegeisterte Kfz-Handwerker
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Nr. 188
11. April 2015
www.handwerk-special.deDie Netts: Benzin im Blut
Sein Familienname ist für
Kraftfahrzeugmechani-
kermeister Ludwig Nett,
der mit seinen Söhnen
Jürgen und Joachim, das
Autohaus Nett in Mayen
führt, auch Philosophie.
„Der Erfolg wird nicht
allein durch hochklassige
Technik bestimmt, son-
dern vor allem dadurch,
wie die Kunden den Hand-
werker und Händler erle-
ben. Wo nette Menschen
sind, kommen meist auch
nette Menschen hinzu“,
lacht er.
Mit seinem Team ist der Fir-
meninhaber an 364 Tagen,
außer Heiligabend, 24 Stunden
für die Kunden da. Haben sie
unterwegs eine Panne, wird sich
notfallssogarumeineÜbernach-
tungsmöglichkeit im Hotel, um
das Abschleppen des defekten
Wagens und ein Ersatzfahrzeug
Mayener Familienbetrieb: Seit 45 Jahren automobile Leidenschaft
Autohaus Nett, Mayen
Gegr.: 1970 | 30 Mitarbeiter | Citroen und Peugeot Neuwagen, Gebraucht-
wagen, 24-Stunden-Service | Tel.: 02651/ 70440 |
www.autohaus-nett.degekümmert. „Was die Kunden
als selbstverständlich erachten,
nennen wir Leidenschaft und
täglichen Antrieb.“ Seine Un-
ternehmerqualitäten beschreibt
Ludwig Nett mit „menschlich,
leidenschaftlich, führend und
visionär“. Sie bilden die Basis
für den scheinbar kometenhaften
Aufstiegs des Eifeler Familien-
betriebes.
Von Null auf
10.000 Quadratmeter
Mit der Übernahme einer freien
Tankstelle legte Ludwig Nett
1970 den Grundstein für seinen
Erfolg. Neben dem üblichen
Tankstellenservice begann er
mit der Reparatur von Fahr-
zeugen der Marke „Simca“ aus
der später „Talbot“ wurde. Er
baute auf einem erworbenen
Grundstück eine Werkstatt und
wurde zum Vertragspartner für
Talbot-Fahrzeuge, später über-
nommen von Peugeot. Nach
SchließungderTankstellenutzte
Ludwig Nett das Gelände als
Ausstellungsfläche fürNeu- und
Gebrauchtwagen.
1987 entstand eine weitere
Ausstellungshalle für neue
Peugeot-Fahrzeuge. Vier Jahre
spätererwarbderFirmengründer
ein zusätzliches Grundstück in
Mayen und vergrößerte konti-
nuierlich Werkstatt- und Aus-
stellungsfläche. Eine Werkstatt
fürNutzfahrzeugemitRichtbank
wurdeangebaut.2007kamCitro-
en als zusätzliches Standbein
hinzu.Gleichzeitigentstandeine
neue Ausstellungshalle für die
französische Automarke.
Das gesamte Areal des Famili-
enbetriebes umfasst an beiden
Mayener Standorten inzwischen
10.000Quadratmeter. Alleinder
Werkstattbereich verfügt über
zehn Hebebühnen.
„Investitionen indieAusstattung
des Betriebs, in den neuesten
Stand der Technik und die fach-
liche Aus- und Weiterbildung
der Mitarbeiter, zahlen sich
aus. Stillstand ist Rückstand“,
so Ludwig Nett.
Unternehmen ist auch
künftig in guten Händen
Über allen steht für den Gründer
ein fairer persönlicher Umgang.
Seine Einstellung hat er an die
Söhne weitergegeben. Kraft-
fahrzeugtechnikermeisterJürgen
leitet die Werkstatt, sein Bruder
Joachim den Verkauf. 2016
möchte der 69-Jährige sich aus
dem operativen Geschäft ganz
zurückziehen. Das gilt auch für
EhefrauKäthe, die federführend
das Büro managt. Beide wissen
das Autohaus in guten Händen.
Auch seineBegeisterung für den
Motorsport teilt der Senior mit
seinen Söhnen. Die Anzahl der
bei Rennen erworbenen Pokale
spricht Bände. Zu den größten
Erfolgen des Seniors gehört der
mit Jürgen 1987 eingefahrene
Sieg in der VLN Langstrecken-
meisterschaftaufderNordschlei-
fe am Nürburgring.
2013 gewannen Jürgen Nett und
sein Team das 24-Stunden-Ren-
nen in ihrer Klasse. „Der Mo-
torsport hat uns zahlreiche neue
Kundengebracht. Für besondere
Wünsche haben wir immer ein
offenes Ohr“, verspricht Nett
Junior.
Im Peugeot-Werksteam beim 24-Stunden-Rennen 2013 am Nürburgring (von links):
Jürgen Nett, Stephane Caillet, Julien Piguet und Michael Bohrer.
Jürgen Nett war im VLN-Langstreckenpo-
kal 2012 auf einem Werks-Peugeot RCZ
unterwegs.
Sieger beim 24-Stunden-Rennen auf
dem Nürburgring (2013) in der Klasse
SP2T auf dem 340 PS starken Peugeot.
Firmengründer Ludwig Nett mit seinem Simca Rallye
III vor seiner 1970 gegründeten Tankstelle, in der er
auch Reparaturaufträge ausführte.
Die Brüder Joachim und Jürgen Nett.
Foto: privat