Ein Weiterbildungskurs
zum Kfz-Servicetechniker
beginnt am 27. Juli in
Koblenz (montags bis frei-
tags, 8-16 Uhr).
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Weiterbildung:
Weiterbildung
Kfz-Servicetechniker
Info-Tel. 0261/ 398-326
Quereinsteiger im Kfz-Mechatronikerhandwerk
19
11. April 2015
www.handwerk-special.deEin ungewöhnlicher Weg
Sie ist stolz auf ihren
ersten Enkel, der im No-
vember letzten Jahres
geboren wurde. Stolz
und glücklich zugleich ist
sie auch über ihre Lehre
als Kfz-Mechatroniker,
die sie im Oktober 2014
begonnen hat. Dorothe
Matzen aus Liebenscheid
ist 47 Jahre und lernt ihr
Handwerk bei Kfz-Mecha-
nikermeister Bruno Theis
in Dreisbach.
„Doro ist hoch motiviert. Sie
hat Interesse an Technik, weiß
genau, was die Lehre für sie
bedeutet und kniet sich voll
rein. Was sie schafft, macht sie
mit Herzblut“, so Bruno Theis.
Für den Handwerksmeister, der
sich 1991 selbstständig gemacht
hat, waren diese Eigenschaften
ein Grund, Dorothe Matzen
die Lehrstelle zu geben. Ein
Praktikum der 47-Jährigen in
der Werkstatt hat ihn und sein
sechsköpfiges Team vollends
überzeugt.
Wer etwas erreichen will, muss
auch etwas dafür tun, heißt das
Motto des 50-Jährigen. „Ich
habe in der eigenen Garage mit
der Restaurierung von Porsche
begonnen. Mit der Zeit kamen
immermehrKundendazu.Heute
kümmern wir uns in der Werk-
statt um alles, was fährt: Pkw,
Lkw, Traktoren, Motorräder.“
Dorothe Matzen, 47 Jahre, Kfz-Mechatronikerlehrling
Bruno Theis, Autowerkstatt, Dreisbach
Gegr. 1991 | 6 Mitarbeiter | Reparaturen an Fahrzeugen aller Art
Tel. 02661/949 383 |
service@autohaus-bruno-theis.deFür Dorothe Matzen erfüllt sich
mit der Ausbildung ein Traum.
„Es ist in meinem Leben vieles
anders gelaufen, als ich es mir
vorgestellt hatte“, sagt sie. Jung
Mutter geworden, hat sie die
Realschule ohne Abschluss
verlassen. 1988und1991kamen
zwei weitere Söhne zur Welt.
Wichtigen Abschluss
nachgeholt
Neben der Kindererziehung
betrieb Dorothe Matzen abends
eineGaststätte, die sie von ihrem
Vater übernommen hatte. Dass
sieseit2000alleinerziehendwar,
kam erschwerend hinzu. 2004
holte sie denRealschulabschluss
mit guten Noten nach.
Ein Jahr später warf Dorothe
Matzen eine schwere Erkran-
kungberuflichwieprivatzurück.
Nachdem sich ihre Krankheits-
symptome linderten, kümmerte
sieumdenUnterhalt der Familie.
2012meldetesichihreKrankheit
zurück. Eine Operation wurde
notwendig.
Wieder genesen, waren es ihre
Jungs, die der Mutter zu einer
Ausbildung rieten. „Büroarbeit
liegt mir nicht. Ich wollte tüfteln
und mit den Händen arbeiten.
Mein Sohn kannte Bruno The-
is aus der Nachbarschaft und
meinte, einen Versuch wäre es
wert. Er hat mich dann zum
erstenGespräch auch begleitet“,
erzählt sie. Bruno Theis war
überrascht, aber nicht abgeneigt,
Dorothe Matzen auszubilden.
„Die Lehrstelle bedeutet eine
echte Steigerung meiner Le-
bensqualität“, sagt sie. Auch
die Kollegialität im Team weiß
Dorothe Matzen zu schätzen.
„Sie unterstützen mich täglich
bei körperlich schwerer Arbeit.“
In der Berufsschule hört sie
Bemerkungen von „schweralt“
über mutig bis „flotte Dame“.
Die Lehrer sehen sie als „will-
kommenen Ruhepol“ in der
Klasse. „Theoretisch kann ich
meinen Mitschülern sogar ei-
niges erklären“, freut sie sich.
Die Söhne finden es super, dass
die Mutter Kfz-Mechatroniker
wird. Als Motivationsschub
und zum Ansporn unterstützen
sie sie bei der Erfüllung eines
weiteren lang ersehntenTraums,
demMotorradführerschein. „Ich
ziehe die Lehre durch undwerde
meinen Chef, meine drei Jungs,
vor allem aber mich selbst, nicht
enttäuschen!“
Handwerksmeister Bruno Theis und Dorothe Matzen, die im Oktober 2014 eine
Lehre in seiner Kfz-Werkstatt begonnen hat.
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