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Jungmeister im Handwerk berichten über ihre Erfahrungen

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Nr. 187

7. März 2015

www.handwerk-special.de

Qualitätssiegel

Christian Maas will sich abheben

Gleich doppelt gewonnen

Sie hat gekämpft und

hat gewonnen – im

doppelten Sinne! Ruth

Radomski aus Frücht hat

ihre schwere Krankheit

besiegt und zum gleichen

Zeitpunkt die Meisterprü-

fung im Friseurhandwerk

erfolgreich absolviert.

Die Diagnose von der Er-

krankung bekam die 30-jäh-

rige Mutter einer zweijährigen

Ruth Radomski, 30 Jahre, Friseurmeisterin

Friseurmeisterin Ruth Radomski hat nach der Prü-

fung im doppelten Sinne ihr großes Ziel erreicht.

„Ich möchte mich von anderen abheben“, nennt Flie-

sen-, Platten- und Mosaiklegermeister Christian Maas

aus Uess/Vulkaneifel sein wichtigstes Motiv für das

Ablegen der Meisterprüfung.

„Nach Novellierung der Handwerksordnung 2004 ist leider der

Meisterbrief in unserem Handwerk als Voraussetzung der selbst-

ständigen Ausübung gefallen. Ein Meisterbetrieb hat bei den

meisten Kunden aber nach wie vor die besseren Karten bei der

Auftragserteilung. Darüber hinaus möchte ich ausbilden und so

auch den Fachkräftebedarf in unserem Familienbetrieb sichern“,

betont der 21-Jährige.

Seit 1993 führt Christians Vater, Fliesen-, Platten- und Mosaikle-

germeister Achim Maas, den vor 50 Jahren gegründeten Betrieb

in der Vulkaneifel. „Meine Berufswahlentscheidung erfolgte

ohne elterlichen Druck. Ich habe einfach Spaß am Handwerk

und Sinn für Form und Farbe. Praktika in anderen Berufen haben

mir gezeigt, was ich nicht möchte“, sagt er. Gelernt hat Christian

allerdings nicht zu Hause, sondern im Fliesenstudio Brodam in

Antweiler. „Der Vater als Ausbilder ist oft entweder zu nach-

sichtig oder zu streng. Ich wollte keine Sonderbehandlung“, be-

gründet er diese Entscheidung. Auch als Geselle schnupperte er

noch die Luft in seinem Ausbildungsbetrieb.

Inzwischen steht der Jungmeister seinem Vater im Betrieb zur

Seite „Ich fahre noch oft mit zu den Baustellen, habe aber auch

einen Tag im Büro, wo ich beispielsweise Angebote erstelle.

Dann kommen mir die im Meisterkurs erworbenen kaufmän-

nischen und rechtlichen Kenntnisse zugute“, schätzt er ein. Chri-

stian setzt die Meistertradition der Familie Maas fort und ist da-

rauf sehr stolz. Aber auch ohne Familienbetrieb im Hintergrund

hätte er den Meisterbrief erworben, ist er sicher.

Bruder André Maas hat gerade seinen Gesellenbrief im Fliesene-

gerhandwerk erworben. Vielleicht tritt ja auch er in die Fußstap-

fen von Opa, Vater und Bruder Christian.

Für den erst 21-jährigen Fliesen-, Platten- und Mo-

saiklegermeister Christian Maas war der Meister-

brief immer ein wichtiges Ziel – obwohl der Große

Befähigungsnachweis für sein Handwerk seit der

Novelle von 2004 nicht mehr erforderlich ist.

Tochter Naomi am Ende ihres

Vollzeit-Meisterkurses bei der

Handwerkskammer (HwK)

Koblenz. Die sofortige Opera-

tion sollte folgen.

Eine lähmendeEinstellungwäre

angesichtsderTatsachedurchaus

verständlich. Ganz anders rea-

gierte die angehende Meisterin.

Sie steckte den Kopf nicht in

denSand, sondern schaute voller

Zuversicht nach vorn.

„Ich habe die Krankheit total

ausgeblendet undwollte in jeden

Fall den Meisterkurs zu Ende

bringen“, sagt sie. Noch in ihrem

Erziehungsurlaub hatte sie sich

auf den Weg zum Meisterbrief

gemacht. Sie nahm ihr Herz in

beide Hände und meisterte ge-

stärkt auch vom Beistand ihrer

FamiliedietheoretischePrüfung.

Dann folgte die Operation.

Nach nur zweiwöchiger Pause

trat sie zur praktischen Meister-

prüfung an, die aus mehreren

Teilen besteht. Wer nun meint,

die Doppelbelastung von OP

und Prüfung zu stemmen, ist

mehr als genug, irrt. Ruth Ra-

domski musste sich aufgrund

des neuerlichen Befunds einer

weiterenOperationunterziehen.

Danachbeendete siedenzweiten

praktischen Meisterteil.

ImMeisterkurs kannte niemand

ihre gesundheitlichen Sorgen.

„Ich wollte kein Bedauern.

Mein Wahlspruch, ein Zitat von

Johann Wolfgang Goethe, hat

mir Flügel verliehen“, sagt sie.

Er heißt: „Der Wunsch etwas zu

machen, ist eine Vorahnung der

Fähigkeiten, die man hat.“ Es

wardergroßeWunschderjungen

Friseurin, einmal Meistern zu

sein, sie ist von ihrem Können

überzeugt und sehr stolz, dass

sie es geschafft hat.

Zurzeit arbeitet die als Ange-

stellte in Teilzeit imLahnsteiner

Friseursalon „Flinke Schere“.

Sie schließt nicht aus, sich später

einmal selbstständig zumachen.

Ihre Lebensphilosophie wird sie

auch auf diesemWeg begleiten!

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Das Kunststoffzentrum

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(HwK) Koblenz ist mit

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