Handwerk Special Nr. 173 vom 2. Oktober 2013 - page 22

Junge Handwerker stellen sich Herausforderungen
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Nr. 173
2. Oktober 2013
Tischler: Mit Kinderstuhl zum Sieg
Tischlergeselle Felix Jä-
ger aus Bad Kreuznach
hat den Leistungswett-
bewerb des Deutschen
Handwerks (PLW) auf
Kammerebene gewonnen.
Er hat sein Handwerk in
der Tischlerei von Steffen
Brand in Fürfeld gelernt.
Beim PLW baute er einen
Kinderstuhl.
Sechs Stunden hat Felix von
Hand und mit maschineller
Unterstützung dafür benötigt.
Er nutzte den Wettbewerb
auf Kammerebene auch als
Training für den PLW auf
Landesebene in Mainz.
Professionelle Tipps erhielt er
von Tischlermeister Christoph
Wolf, der bei der Handwerks-
kammer (HwK) Koblenz als
Ausbilder arbeitet und es selbst
einmal imWettbewerb bis zur
Bundesebene geschafft hatte.
Parallel zur Lehre hat sich
Felix bei der HwK zum Be-
triebsassistenten imHandwerk
qualifiziert und damit bereits
den Ausbildereignungsschein
undkaufmännischesFührungs-
wissen erworben.
Informationen zum Leis­
tungswettbewerb
des Deut-
schen Handwerks bei der
HwK-Gesellenprüfung, Tel.:
0261/ 398-419, Fax: -979,
E-Mail: gesellenpruefung@
hwk-koblenz.de, Internet:
Wenn jemand eine Reise tut
Welche Sitten und
Gebräuche gibt es in
fremden Ländern und
Kulturen, die man kennen
muss? Was erwartet man
in einem spanischen oder
irischen Handwerksbe-
trieb von einem Mitarbei-
ter? Gibt es „Fettnäpfe“,
die man besser auslässt,
von denen man aber
nicht wissen kann, wo
sie stehen und wie sie
aussehen? Themen, de-
nen sich ein Seminar von
Handwerkslehrlingen und
Studenten der Hochschu-
le (HS) Koblenz widmete.
„Unser Projekt geht auf lan-
destypische Gegebenheiten ein
und auch auf interkulturelle
Werte. Das setzt Wissen und
Sozialkompetenzvoraus, diewir
vermitteln“, umschreibt Anika
Verkoyen, 22-jährige Studentin
imFachbereich„SozialeArbeit“
an der HS Koblenz, wichtige In-
halteihresProjektes.ImRahmen
eines Seminars besprechen sie
und zwei weitere Studenten die
Schwerpunkte mit Handwerks-
lehrlingen aus ganz verschie-
denenGewerken,dieunmittelbar
voreinemPraktikumimAusland
stehen. So vielfältig die Aspekte
dabei sind, so unterschiedlich
sind auch die Zielländer. Das
reicht von der Türkei über Spa-
nienundFrankreich,dieSchweiz
bis nach Irland.
Für die Handwerkslehrlinge
geht es darum, im Rahmen der
Mobilitätsberatung der Hand-
werkskammer (HwK) Koblenz
LandundLeutekennenzulernen,
aber auch eigene Arbeitsmetho-
den zu erweitern und vom fach-
lichen Erfahrungsschatz in den
Gastbetriebenzuprofitieren.Die
HwK-Experten helfen bei der
Vermittlung von Unterkünften,
Seminar bereitet Handwerkslehrlinge auf Auslandspraktikum vor
bringen sich indieReiseplanung
ein oder informieren zu Fragen
wie: „Was sagt mein Chef dazu
...?“, „Verpasse ich nicht zu
viel in Schule und Betrieb ...?“
oder „Ich spreche keinSpanisch,
Französisch oder Türkisch ...“
Parallel zu den „harten Fakten“
der Planung für ein Auslands­
praktikum berücksichtigt das
Projekt derHSKoblenz „weiche
Zusammenarbeit zwischen Hochschulstudenten und
Handwerkslehrlingen im Rahmen eines Projektes:
Motive und Erwartungen werden im Vorfeld des Aus-
landspraktikums abgefragt.
Augenoptikerin Steffi Schüller und Anlagenmechani-
ker Luca Dahlem bereiten sich auf ihr Auslandsprakti-
kum in Irland und in der Schweiz vor.
Faktoren“:Wassindkulinarische
Landesspezialitäten,welcheGe-
pflogenheitengibtesimmensch-
lichen Umgang, die man vorher
kennen sollte? „Es gibt eine
Reihe von Umgangsformen und
landestypischenVerhaltensmus­
tern, die kann man im Rahmen
eines solchen Seminars sehr gut
vermitteln“, erklärt Studentin
Anika Verkoyen Projektinhalte.
So hilft die Jugend der Jugend.
Das macht schon allein deshalb
Sinn, weil man eine Sprache
spricht, ähnliche Interessen hat
und einige der jungenLeute zum
ersten Mal ins Ausland reisen,
andere bereits einen umfang-
Tischlergeselle Felix Jäger aus Bad Kreuznach ge-
wann im Berufswettbewerb auf Kammerebene und
zieht nun in den Landesentscheid.
125 Jahre Kreishandwerkerschaft Mittelrhein
2011:
Zur Bundesgartenschau (BUGA) wird die lange Tafel der Schreiner-Innung neuer
Treffpunkt vor dem Koblenzer Schloss. Ob geselliges Miteinander, Gedankenaustausch oder
Fachsimpeln, die 33 Meter lange Tafel aus massiver Eiche ist ideal für spontane Treffen.
Viele Handwerke wie Konditoren oder Steinmetze waren auf der BUGA mit Lebenden
Werkstätten präsent und die Friseure zeigten im Handwerks-Pavillon Frisuren und
Kopfkunst. Die Konditoren führten ihre Bundestagung in Koblenz durch. Und auch
nach der BUGA ist die lange Tafel der Tischler ein beliebter Treffpunkt . . .
Foto: KHS Mittelrhein
reichenErfahrungsschatzhaben,
den sie vermitteln. „Wir bauen
so auch Ängste ab und machen
die fremden Kulturen ein Stück
weit vertrauter“, berichten die
Studenten Christina Müller und
Christian Greschner.
Für die Lehrlinge ein guter
Einstieg in die „Mission Aus-
landspraktikum“.„Fürmichgeht
es in die Schweiz“, freut sich der
19-jährige Anlagenmechaniker
Luca Dahlem aus Waldesch auf
seinPraktikum, koordiniert über
die HwK-Mobilitätsberatung,
die gefördert wird aus Mitteln
des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales und der Eu-
ropäischenUnion–Europäischer
Sozialfonds.
Die Koblenzer Augenoptikerin
Steffi Schüler wird die Reise in
denNorden Europas nach Irland
führen: „Ich freue mich darauf
und bin natürlich sehr neugierig
auf das, wasmich auf der grünen
Insel erwartet.“
Mehr Informationen zu den
Auslandspraktika
bei der
HwK Koblenz, Tel.: 0261/
398-331, E-Mail: mobira@
hwk-koblenz.de, Internet:
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