Handwerk Special Nr. 171 vom 29. Juni 2013 - page 17

Konstruktion und Kunst (v.l.): die Skulptur vor der Badewelt „Rheinwelle“ in Ingelheim,
das „Cello“ an der Stauseehalle Niederhausen und die Stele im „Beinbrech-Kreisel“.
Meisterliche Kunst und Kons­
truktion: Sven und Reinhold
Lorenz (v.l.) zeigen an ihrem
Riesenamboss den Entwurf
für die Gestaltung des neuen
Thress-Kreisels.
Metallbau als gestaltendes Handwerk – Engagement im Ehrenamt
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Nr. 171
29. Juni 2013
Konstruktion umkreis(el)t Kunst
Auffallende und gefällige Ideen von Metallbautechnik Lorenz
Steckbrief:MetallbautechnikLorenz,B.Kreuznach
Gegr.1995 | 27Mitarbeiter | Industrieservice,Metallbau,Schweißfach-
betrieb | Tel.: 0671/ 8961660 |
Der Amboss feierte an der Alfred-Delp-
Schule Hargesheim Premiere.
Regelmä-
ßig kom-
men die
Mitarbeiter
am ovalen
Tisch zur
Arbeits-
schutzun-
terweisung
zusammen.
Von der A 61 über die
Bundesstraßen 41 und
428 zum Gewerbepark
am östlichen Stadtrand
von Bad Kreuznach kom-
mend, trifft man auf die
künstlerischen Konstruk-
tionen von Metallbau-
technik Lorenz. Besser
umfährt man sie natürlich,
denn sie zieren das Innere
von Verkehrskreiseln ...
Wer für die Salinenstadt die
Pflege einer Kreiselfläche über-
nimmt, darf sie werblich aus-
gestalten – lassen. Nach einer
zehn Meter hohen Stele, die
der erste Kreiselpate, Holz- und
BaustoffzentrumBeinbrech, bei
Lorenz inAuftraggegebenhatte,
folgt bis Herbst die Ausführung
für den Stahl- undBauelemente-
lieferanten Thress. „Drei Meter
hohe Figuren aus behandeltem
und unbehandeltem Stahl und
Aluminium tragen eine Welt-
kugel mit dessen Firmenloge“,
erläutert Seniorchef Reinhold
Lorenz seine Gestaltungsidee
und ergänzt schmunzelnd: „Um
solche Aufträge bewirbt man
sich nicht, sie werden angetra-
gen.“
Metallkonstruktion in künstle-
rischer Gestaltung – die beiden
Kreisel sind nicht die einzigen
Baustellen dieser Art. In seinem
Heimatort Niederhausen/Nahe
hat Lorenz bereits die „Kunst am
Bau“ der Stauseehalle als eine
Cello-Weinglas-Ball-Skulptur
ausgeführt und damit den Hal-
lenzweck für Kultur, Sport und
Geselligkeit beschrieben. Und
auch an der Badewelt „Rhein-
welle“ in Ingelheim werden die
Besucher metallisch begrüßt.
Arbeitssicherheit
als Auftrag
Zum Unternehmensprofil von
Metallbautechnik Lorenz gehö-
renaber vorrangigder klassische
Metallbau für Privatkunden mit
Geländern, Türen oder Treppen
und der Industrieservice. „Wir
konstruieren Arbeitsschutzein-
richtungen für Produktionsan-
lagen, warten sie und setzen sie
instand.“ Ein wichtiger Kunde
ist dabei Michelin, in dessen
BadKreuznacherWerkReinhold
Lorenz 25 Jahre im Bereich der
Qualitätssicherung und der Be-
treuung von Fertigungsanlagen
gearbeitet hatte.
„In dieser Zeit habe ich meinen
Maschinenbauermeister ge-
macht, weil ich vorankommen
wollte.“ Als Handwerksmeister
stieg er dort in eine Führungs-
position auf. Nach Umstruk-
turierungen im Werk, aber
auch um aus dem fordernden
Dreischichtbetrieb he-
rauszukommen, wagte er
dann 1995 den Sprung in
die Selbstständigkeit „im
guten Einvernehmen mit
meinem früheren Arbeit-
und heutigen Auftrag-
geber“.
Seit 2009 teilt sich der
57-Jährige die Unter-
nehmensleitung mit sei-
nem Sohn Sven, der im
vergangenen Jahr den
Metallbauermeister er-
folgreich abgeschlossen
hat. Seine Lehre hatte der
heute 26-Jährige bewusst
außer Haus gemacht, um
Erfahrungen auch in an-
deren Arbeitsfeldern zu
sammeln. „Davon profi-
Bei der Neugestaltung ihres Internetauftrittes
unter
ben
die Lorenz’ besonderen Wert darauf gelegt,
dass die Inhalte auch auf mobilen Endgeräten
wie Smartphones dargestellt werden können.
tiert unser Betrieb. Da ich selbst
aus demMaschinenbau komme,
kann ich heute durchaus noch
etwas vonmeinemSohn lernen“,
versichert Reinhold Lorenz.
Visitenkarten von
sicher bis originell
Aktuell stellt sichdas 27-köpfige
Team der Zertifizierung für das
Gütesiegel Arbeitssicherheit.
Gemeinsamverpflichtensichda-
bei Unternehmen und Mitarbei-
ter auf regelmäßige Schulungen
und Trainings, die der Sensibili-
sierungfürGefahrenundRisiken
im Produktionsprozess dienen.
Für das Audit im August sind
sie bereits gut gerüstet.
„Gute Leute muss man selbst
ausbilden“, weiß Reinhold
Lorenz, zu dessen Team vier
aktuelle und weitere sechs ehe-
malige Lehrlinge gehören. Als
Lehrlingswart und Vorsitzender
des Prüfungsausschusses der
Innung Metallhandwerk des
Kreises Bad Kreuznach rührt
er die Werbetrommel für sein
Handwerk, ist nicht nur bei Aus-
bildungsbörsen und in Schulen
präsent. Bereits zum zweiten
Mal hat er seineMitarbeiter, aber
auch die Innungskollegen zur
Teilnahme amBadKreuznacher
Firmenlaufmotiviert undgerade
erst den Wanderpokal für das
originellsteTeamgewonnen.Für
den Titel ausschlaggebend war
der überdimensionale, rollende
„trojanische Amboss“ aus Alu-
minium, der in seinem Inneren
Grill- und Zapfanlage verbirgt.
„Den nutzen wir als Innungs-
stand bei öffentlichen Veran-
staltungen, beispielsweise beim
Tag des Handwerks im HwK-
Berufsbildungszentrum Bad
Kreuznach am 21. September.“
Und als Beleg dafür, dass bei
Lorenz Konstruktion und Kunst
einander umkreise(l)n ...
Fotos: Lorenz
Die Metallhandwerker waren ohne Frage das origi-
nellste Team beim Bad Kreuznacher Firmenlauf.
Foto: privat
Foto: KHS RNH
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