Handwerk Special Nr. 171 vom 29. Juni 2013 - page 21

Durchgestartet: Frauen erobern das Handwerk
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Nr. 171
29. Juni 2013
Frauen
. . . machen Karriere
Seit Mitte der
1990er Jahre
nimmt der
Anteil der
Frauen an den
erfolgreich ab-
solvierten Meis­
terprüfungen
ständig zu.
Jeder fünfte der 645 Meisterbriefe, die 2012
von der HwKKoblenz verliehenwurden, ging
an eine Frau. 4.278 Frauen leiten im HwK-
Bezirk Koblenz einen Handwerksbetrieb als
Inhaberin, Gesellschafterin oder Geschäfts-
führerin – das sind 22,5 Prozent der Betriebe.
VorallemindenGesundheitshandwerken:993
selbstständige Friseurmeisterinnen sind dafür
in der Koblenzer Handwerksrolle registriert.
3x zertifizierte Familienfreundlichkeit
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich Maler- und La-
ckierermeister Holger Leisenheimer und seine Frau Iris auf die Fah-
nen geschrieben, In der vierten Generation leiten sie die Geschicke
des Unternehmens aus Windesheim. Jetzt erhielen sie zum dritten
Mal die Zertifizierung als familienfreundlicher Betrieb vom Audit
„berufundfamilie“ der gemeinnützigen Hertie-Stiftung.
„Damit stärken wir unser Selbstverständnis als Familienbetrieb und
zeigen unseren 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie wichtig
sie uns sind“, so Iris Leisenheimer. Das Unternehmen investiert
bewusst in deren Gesundheit. Mit Rückenschulkursen, Raucherent-
wöhnung, ergonomischen Maßnahmen und Unfallverhütung sowie
ausgefeilten Einsatzplänen, die die gesundheitlichen Belange jedes
Einzelnen berücksichtigen, sorgen sie dafür, dass sich alle wohl-
fühlen und gerne im Unternehmen arbeiten. Ein Engagement, das
sich lohnt: In diesem Jahr belegte das Unternehmen sowohl beim
rheinland-pfälzischen Landeswettbewerb „firma&familie“ als auch
beim Wettbewerb „Gesunde Betriebe in der Region Mittelrhein“
den zweiten Platz. Mehr Infos unter
Verliebt in den Beruf
In Straßenhaus, im Orts-
teil Ellingen, lebt und
arbeitet Maler- und La-
ckierermeisterin Daniela
Lawsky. Und sie betont,
dass es für sie keinen
schöneren Beruf gibt.
„Ich habe mich während der
Lehre in diesen Beruf regelrecht
verliebt, weil er so vielseitig
und abwechslungsreich ist.
Ich kann abends sehen, was
ich geschafft habe und erfreue
durch mein Handwerk die Men-
schen“, sagt die 34-Jährige, die
im vergangenen Jahr das 1946
gegründete Malergeschäft von
ihrem Vater Jürgen Runkel
übernahm.
Mit 18 Jahren begann sie ihre
Lehre beim Vater. Als Frau
hat sie sich immer wohl in der
nach wie vor von Männern
dominierten Branche gefühlt.
Die Achtung der männlichen
Kollegen war ihr auch in der
Meisterklasse sicher. „Da gab
es sogar eine Art Beschützer-
instinkt“, weiß sie. Sicher lag
es aber auch an ihren guten
Leistungen, die ihr dieAnerken-
nungihrerMitstreitereinbrachte.
Auf Baustellen geht sie nicht in
HighHeelsunddummeSprüche,
Daniela Lawsky, 34 Jahre, Handwerksmeisterin, selbstständig
Steckbrief: Maler Runkel/Lawsky, Straßenhaus
Gegr. 1946 | 6 Mitarbeiter | Fassadengestaltung, Wärmedämmung,
Innenarbeiten | Tel.: 02644/ 5122, 0175/ 4184956
I
nfos
Wenn „sie“ einen Betrieb übernehmen möchte
In Deutschland steht in den nächsten fünf Jahren in rund 110.000
kleinenundmittelständischenUnternehmendieÜbergabe an.Hier
bieten sich für Frauen unterschiedlichste Chancen, eine erfolg-
reicheExistenz aufzubauen, auch inTeilzeit.Dabei unterstützt das
Projekt „SHE! –Rheinland-Pfalz“mit einemvielfältigenAngebot,
von der Durchführung einer individuellen Laufbahnberatung
bis zu zahlreichen Seminarangeboten. Die HwK Koblenz berät
Frauen und Unternehmen zur Unternehmensnachfolge und stellt
die Möglichkeiten des Projekts „SHE! – Rheinland-Pfalz“ vor.
... Infos bei der HwK-Betriebsberatung, Tel.:
0261/ 398-257,
Aktion Vorteil: EVM bietet besonderen Service für ihre Kunden
Wer Erdgas oder Strom
von der Energieversor-
gung Mittelrhein GmbH
(EVM) bezieht, darf ab
sofort in der Region gün-
stiger Schwimmen gehen.
Mit speziellen Coupons er-
halten EVM-Kunden in sechs
Bädern vergünstigte Eintritte:
Wiedtalbad Waldbreitbach,
Nettebad Mayen, Vulkaneifel
Therme Bad Bertrich, Kristall
Rheinpark-Therme Bad Hön-
ningen, ThermalfreibadSinzig
BadBodendorfundFreizeitbad
TaurisMülheim-Kärlich. „Wir
möchten mehr als ein Ener-
gielieferant sein und unseren
Kunden echte Vorteile und
Zusatznutzen bieten“, sagt
Christian Schröder, EVM-
Unternehmenssprecher.
Der vergünstigte Eintritt in die
Schwimmbäder ist der Auftakt
der diesjährigen „Aktion Vor-
teil“, die der Energiedienst-
leister im vergangenen Jahr
für seine Kunden eingeführt
hat. Neben der Schwimmbad-
Aktion gab es dabei auch The-
menabendeundVeranstaltungen
zu effizienten Heiztechniken,
Fördermöglichkeiten oder an-
deren Energiethemen.
„Alle Informationen zu der
Aktion haben wir für unsere
Kunden auf unserer Homepage
zusammengestellt“, erklärt der
Unternehmenssprecher. „Wir
sind dabei weitere Vorteilsakti-
onen zu entwickeln und werden
diese über die Kundenzeitung
und die Medien ankündigen.“
Die Informationsflyer mit den
Coupons für denvergünstigten
Schwimmbadeintritt sind zu
großen Teilen noch bis Ende
des Jahres gültig und liegen in
den zehn Kundenzentren der
EVM bereit.
Darüber, wo diese sind, infor-
miert EVM im Internet unter:
kontakt/kundenzentren.
Schwimmspaß mit der EVM-Aktion Vorteil.
Foto: EVM
die sie von früher wegen ihrer
blonden Haare schon kennt,
bleiben aus.
„Der Malerberuf ist so kreativ
und wir Frauen haben doch in
der Regel ein besonderes Fai-
ble für Farben und Formen“,
ist sich Daniela Lawsky sicher.
Deshalb kommt sie bei den Pri-
vatkundenbesondersgutan.„Bei
Wohnraumveränderungenhaben
meist Frauen das Sagen und wir
sprechen die gleiche Sprache“,
lacht sie. Als Gesellin arbeitete
siemit demVater Hand inHand.
Aus gesundheitlichen Gründen
übergab Runkel Senior den Be-
trieb früher als gedacht an seine
Tochter. Jetzt ist sie die Chefin
von sechs Mitarbeitern.
Der Malerbetrieb Runkel bietet
alle anfallenden Malerarbeiten
an, von anspruchsvollen Innen-
arbeiten bis zur Fassadengestal-
tung. Für die Zukunft kann sich
Daniela Lawsky gut vorstellen,
mit anderen Gewerken zu koo-
perieren, um den Kunden einen
Komplettservice, alles aus einer
Hand, anbieten zu können.
Ständige Weiterbildung ist ihr
ebenso wichtig.
ImMoment denkt sie an das Er-
stellen einer eigenenHomepage.
Hier möchte sie den Service der
Handwerkskammer Koblenz in
Anspruch nehmen. Deren Inter-
netspezialist berätUnternehmen
zu inhaltlichen, rechtlichen
und gestalterischen Fragen.
Zusätzlich zu den vom Vater
übernommenen will sie dadurch
neue Kunden gewinnen. „Ich
will auch in puncto neuer Ideen
Farbebekennen.“Gernwürdesie
ihr zeichnerisches Talent stärker
einsetzten und weiße Wände in
Wohnungen und Fassaden mit
„Gemälden“ verschönern.
Gibt jetzt die Richtung im Malerbetrieb Runkel vor:-
Maler- und Lackierermeisterin Daniela Lawsky.
Foto: privat
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