Handwerk Special Nr. 145 vom 11. Dezember 2010 - page 6

Kunstwerke in Bronze gegossen: Metall- und Glockengießer
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Nr. 145
11. Dezember 2010
Bronzeguss steht für die Ewigkeit
„1975 habe ich Zinnfi-
guren gegossen und da-
bei beschlossen, dass ich
Metallformer werde“, erin-
nert sich Kai-Uwe Pelikan
aus Bendorf. Der 45-Jäh-
rige ist seit 2001 in die-
sem Beruf selbstständig.
Kai-Uwe Pelikan gießt in Bendorf passgenaue Formen für Industrie und Kunst
Steckbrief: Kai-Uwe Pelikan, Bendorf
Gegr. 2001 | 5 Mitarb. (1 Meister) | Industrie-, Kunstguss, Schrift-,
Gedenktafeln | Tel.: 02622/ 906662 |
Filialdirektion Koblenz
Löhrstr. 78-80
56068 Koblenz
Telefon (02 61) 1 39 01 - 40
Telefax (02 61) 1 39 01 - 26
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Bis zur Schließung
der Concordiahütte
in Bendorf-Mülho-
fen 1995 war er dort
als Handformer und
nach Weiterbildung
als Industriemeister,
Gießerei, sowie Qua-
litätsprüfer beschäf-
tigt. Jetzt führt er
die über 160 Jahre
alte Tradition der Gießerei auf
dem ehemaligen Gelände der
Concordiahütte fort.
„Ich bin Handformer. Meine
Wurzeln liegen im handwerk-
lichen Bereich“, begründet der
Industriemeister seinen Eintrag
indieHandwerksrolle derHand-
werkskammer Koblenz. Für
Industrie undFormenbau stellen
erundseineMitarbeiterimSand-
gussverfahren Aluminium- und
SchwermetallgussteileinEinzel-
fertigung sowie als Kleinserien
her. 40 Prozent seiner Arbeit gilt
dem Kunstguss.
Skulpturen sowie Reliefs wer-
den im Sandguss- und Wachs-
schmelzverfahren in Bronze,
Messing und Leichtmetall ge-
gossen. „Bronzeguss steht für
die Ewigkeit“, sagt er. Und er
ist auch stolz, wenn Schrift- und
Gedenktafeln oder überlebens-
große Objekte auf öffentlichen
PlätzenseineHandschrifttragen.
Die größte in PelikansWerkstatt
gegossene Skulptur nach einem
Entwurf des Künstlers Erwin
Wortelkamp misst 4,90 m bei
einem Gewicht von 17 Tonnen.
Sie steht vor der Philharmonie
Bamberg.
Nach dem Er-
starren erhält
die Figur von
Kai-Uwe Peli-
kan den Fein-
schliff.
gießen lassen und sie auf inter-
nationalen Ausstellungen, so in
New York, gezeigt.
Privatpersonen,diefürGrabmale
einenindividuellenTextentwurf,
das Einarbeiten eines Wappens
oder Emblems wünschen, sind
bei Pelikan ebenso an der rich-
tigenAdresse.„VomEntwurfbis
zumfertigenGussrealisierenwir
den Auftrag aus einer Hand“, so
der Firmenchef.
Bronzeguss
entsteht
„Der Künstler bringt das Origi-
nal. Zuerst werden eine Silikon-
formund in ihr einWachsrohling
erstellt. Dieser wird mit einem
GießsystemausWachs versehen
und in eine feuerfeste Masse
eingebettet. Die Form wird bei
680 Grad gebrannt. Der durch
den herauslaufenden Wachs
entstandeneFormhohlraumwird
mit 1.200 Grad heißer Bronze
ausgefüllt.NachZerschlagender
Formerhält derGussrohling sein
endgültiges Outfit“, beschreibt
Pelikan. Neben Klemens Pom-
petzki, Stefan Reckenthäler,
OttoKleyundBodoKosighaben
zahlreiche Bildhauer ihre Kunst
von Kai-Uwe Pelikan in Bronze
Foto: privat
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