Handwerk Special Nr. 145 vom 11. Dezember 2010 - page 17

Handwerksbetriebe bringenLeistungsträger hervor und fördern sie
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Nr. 145
11. Dezember 2010
„... kann mehr leisten!“
„Alexander Brenner hat eine Initiativbewerbung eingereicht und
bei uns den Eindruck eines verlässlichen und strebsamen jungen
Mannes hinterlassen, der fachlich bereits sehr gut ist, aber auch
noch mehr leisten kann!“ Das sagt der Geschäftsführer Hans-
Werner Nieß von Rox-Klimatechnik in Weitefeld und ergänzt: „Wir
haben mit ihm Pläne.“
Landessieger Alexander Brenner startet bei Rox-Klimatechnikdurch
Kälte
(nicht nur)
für Sibirien
Wer’s gerne kalt mag,
muss jetzt nicht gleich in
den Winter Sibiriens rei-
sen. Wer dort kontrollierte
Kühlung benötigt, findet
dagegen auf dem Wester-
wald Unterstützung. Ein
Experte für coole Produk-
tionsanlagen ist Volker
Pickel.
Der Kälteanlagenbauermeister
aus Mündersbach hat seinen
Familiennamen zur Marke
gemacht: Eis-Pickel! Fast die
Hälfte seiner Aufträge haben
inzwischenmit Industriekälte zu
tun, also mit Anlagen, in denen
Produkte, die in Masse herge-
stellt werden, in einem Durch-
laufverfahren richtig temperiert
bleiben müssen. Zum Einsatz
kommen solche Kühltunnelan-
lagen beispielsweise bei der
Herstellung von Süßwaren, von
ArzneimittelnwiePflasternoder
auch von biegsamen Konstruk-
tionsteilen wie Antriebswellen.
Für deren Montage und Ein-
richtung war Volker Pickel in
Manila, Moskau, St. Petersburg,
Teheran ...
„Natürlich arbeitenwir auch vor
Ort in der Region“, betont der
47-Jährige. Ob Kühltheken für
die Nahrungsmittelhandwerke,
EDV- oder Raum-Klimageräte,
Be- und Entfeuchtungs- oder
Wärmerückgewinnungsanlagen,
Volker „Eis-Pickel“ zeigt in seinem coolen Handwerk Profil
Steckbrief: Eis-Pickel GmbH, Mündersbach
Gegr. 1985 | 5Mitarb. (1Meister, 1 Lehrl.) | Industrie, Raum- u. EDV-
Klima | Kundendienst | Tel.: 02680/ 988564 |
Wörtlich
zur Imagekampagne
Volker Pickel ist
Lehrlingswart der
Innung für Kälte-
und Klimatechnik
Rheinland-Pfalz,
die knapp 50 Be-
triebe umfasst.
I
nfos
„Im Kälteanla-
genbauerhand-
werk wird es im-
mer schwieriger,
geeignete Lehr-
linge zu finden, die dem hohen technischen Anspruch
gerecht werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir auf
uns und unser Handwerk aufmerksam machen. Weil
der Markt mit Impulsen überreizt ist, brauchen wir
einen langen Atem, bis die Imagekampagne des Hand-
werks greift. Und natürlich muss an ihren Botschaften
weiter gefeilt werden, damit sie auf die einzelnen
Branchen punktgenau passt. Mit der Innungsbetei-
ligung an der Nacht der Technik Anfang November
haben wir einen aktiven Beitrag geleistet, unser Hand-
werk der Jugend, aber auch den potenziellen Kunden
näherzubringen.“
... zur Imagekampagne, Tel.: 0261/ 398-171,
Getränketechnik – das Leis­
tungsspektrum ist umfassend.
„Selbstverständlich bieten wir
einen 24-Stunden-Service an,
um Unterbrechungen in der
Kühlkette zu vermeiden oder
schnellstens zu beheben.“
Einsatz für die
Fachkräfte von morgen
Seit 30 Jahren arbeitet Volker
PickelinseinemBeruf,denerbei
Kühlanlagen Winz in Hachen-
burg erlernt hat. Unmittelbar an
den Wehrdienst schloss er den
Meisterkurs an und sammelte
parallel dazu Berufserfahrung
mit einem Ingenieurbüro, das
Kälteanla-
genbauer-
meister Vol-
ker Pickel
aus dem Industriebetrieb seines
Vaters hervorgegangen ist. Seit
1990 ist er mit seinem Meister-
betrieb als Eis-Pickel GmbH
am Markt.
Für den Mündersbacher ist die
Ausbildung des Berufsnach-
wuchses einwichtigesAnliegen.
Als Lehrlingswart engagiert er
sich in der Innung für Kälte- und
Klimatechnik Rheinland-Pfalz
und steht in engem Dialog mit
der Berufsschule inNeuwied, an
der die landesweite Fachklasse
für alle Mechatroniker für Käl-
tetechnik eingerichtet ist. Bei
derHandwerkskammerKoblenz
leitet er die Überbetriebliche
rungstechnik für unsereAnlagen
heran. Gemeinsam mit unseren
Mitarbeitern arbeiten wir deren
Neigungenheraus und setzen sie
ihren Fähigkeiten entsprechend
ein. Wir wollen sie mit ihrem
Können langfristig an unser
Unternehmen binden“, erläutert
der Geschäftsführer.
Alexander Brenner, der bei
Eis-Pickel in Mündersbach (s.
oben) seine Lehre erfolgreich
abgeschlossen hat, konnte in
diesem Herbst nach der Kam-
mer-auchdieLandeskonkurrenz
im Leistungswettbewerb des
deutschen Handwerks für sich
entscheiden. Den Bundeswett-
bewerb musste er wegen einer
Freizeitverletzung auslassen.
Jetzt befasst er sich mit der Be­
rechnung und Auslegung von
Kälteanlagen und der Program-
mierung der entsprechenden
Regelungssoftware bei Rox und
sagt: „Es macht einfach Spaß.“
Für seine Zukunft und das Mehr
an Können hat der 23-Jährige
konkretePläne:„ImFernstudium
denTechniker fürHeizung, Lüf-
tung und Klima machen!“
Steckbrief: Rox-Klimatechnik GmbH, Weitefeld
Gegr. 1947 | 69Mitarb. (1Meister, 9 Lehrl.) | Herstellung von Raum-
u. Prozessklimageräten | Tel.: 02743/ 807-0 |
Lehrlingsunterweisung(Ülu)für
die rund70Lehrlinge aus seinem
Handwerk.
Klar, dass er auch selbst regel-
mäßig ausbildet. „Bei rund 95
Prozent Stammkunden erziele
ich heute für hochwertigeArbeit
einen guten Preis. Das funktio-
niert mit einer überschaubaren
Betriebsgröße“, erläutertVolker
Pickel seine Unternehmensphi-
losophie. „Deshalb kann ich
meine Lehrlinge leider nicht alle
selbstübernehmen.Aberbisjetzt
ist aus allen etwas geworden!“
Jüngster Beleg dafür ist Ale-
xander Brenner (s. unten), der
es im Leistungswettbewerb des
deutschen Handwerks (PLW)
gerade zum 1. Landessieger
gebracht hat.
Der weltweit agierende Spezi-
alist für Raum- und Prozesskli-
matechnik, die beispielsweise
im Hygiene- und OP-Einsatz
oder auch in der Lebensmit-
telbranche und Gastronomie
Verwendung findet, vereinigt
dieEntwicklungundHerstellung
unter einem Dach. „Nachdem
Alexander Brenner in der Pro-
duktion mitgearbeitet und sich
bewährt hat, führen wir ihn
jetzt an die Regel- und Steue-
Energie sparen: Eis-Pickel montiert unter einem
Werkstattdach eine Wärmerückgewinnungsanlage.
Landessieger Alexander
Brenner befüllt bei Rox-
Klimatechnik ein dort her-
gestelltes Klimagerät.
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