Handwerk Special Nr. 137 vom 6. März 2010 - page 19

Nr. 104
9. März 2005
Auflage: 262.000 Exemplare
E-Mail: hwk@hwk-koblenz.de
Tel.: 0261/398-0 / Fax: -398
Jetzt Bauen! Was Handwerker leis-
ten, welche Zinsen Banken bieten
Sri Lanka-Hilfe läuft: Wie HwK Koblenz,
Handwerksbetriebe und Innungen helfen
Meistervorbereitungskurse
für Friseure (Teile I&II) be-
ginnen in Koblenz am 9.8.
in Vollzeit und am 14.9. in
Teilzeit (mo&di).
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Jungmeisterinnen und ihre besonderen Geschichten
19
Nr. 137
6. März 2010
Meisterkurs
Friseure
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Neugierig auf Neues
Genau fünf Jahre ist es her, dass
Handwerk Special die Gas- und
Wasserinstallateurin Felicitas von
Eyss kennenlernte. Die damals 19-
Jährige aus Bad Salzig zierte mit
Nora Ritschke das Titelbild der 104.
Ausgabe unseres Magazins. 33
Ausgaben später finden wir sie
rund 470 km weiter südlich in
Geroldswil im Kanton Zürich.
DasseidochnichtsfürMädchen,hätten
ihre Eltern zu ihrer Lehre bei Sanitär-
und Heizungsbau Wilhelm Schüller
in Rhens gesagt, erzählte sie 2005.
Die Skepsis habe sich schnell in
Stolz gewandelt – zu Recht, denn
seit Sommer 2008 ist die vormals
jahrgangsbeste Gesellin der
Innung auch Installateur- und
Heizungsbauermeisterin.
„Der Meisterbrief bringt
nicht nur etwas, wenn man
einen Betrieb übernehmen
oder in die Fußstapfen
Ein Wiedersehen mit Felicitas
, geborene von Eyss
Meister!
Gut gerüstet nach Luxemburg
„Als ich am ersten
Tag in der Meis­
terklasse saß,
glaubten zwei
männliche Teilneh-
mer, sich in der Tür
geirrt zu haben“,
erinnert sich Ge-
rüstbauermeisterin
Jeanette Spanier.
I
nfos
Foto: privat
der Eltern treten möchte.
Ich habe den Meisterkurs
in erster Linie belegt, um et-
was für mich selbst, für mein
Wissen und Können zu tun“,
erzählt die Wahlschweizerin.
Über zwei Jahre den Spagat
zwischen Teilzeitunterricht und
Beruf zumeistern, sei eine echte
Herausforderung gewesen, aber
„die hat mir auch sehr viel Spaß
gemacht“.
Vom Mittelrheintal
in die Schweizer Berge
Im September 2008 ist Felicitas
in die Schweiz ausgewandert:
„Mein Hauptbeweggrund war
der finanzielle Aspekt.“ Aber
neben dem höheren Verdienst
habe sie die
Auslandserfahrung
selbst gereizt, aber auch „etwas
Neues zu sehen, Wissen anzu-
wenden und zu erleben, wie un-
sere Nachbarländer arbeiten“.
Rechnungskontrolle
übernahm. Geplant
war die Alpentour
für zwei Jahre. „Wie
das Leben so spielt,
kommt es immer an-
ders, als man denkt.
Auf meiner Arbeit
habe ich meinen jet-
zigen Ehemann Da-
niel, einen Schwei-
zer, kennengelernt.
ImSeptember letzten
Jahres haben wir
geheiratet und er-
warten Ende März
unser eigenes ‘Mei-
Die Jung-
m e i s t e r i n
f a n d e i n e
Anstellung in
einem 45 Mann
starken Sanitär-
betrieb, für den
sie die komplette
Kalkulationunddie
sterstück’“, freut sich Felicitas
Meyer. „So werde ich wohl
erstmal in der Schweiz bleiben
undmichnachderdreimonatigen
Babypause wieder in Teilzeit
an die Arbeit begeben. Mein
WunschtraumfürdieZukunftist,
hier als Ausbilderin im Sanitär-
bereich tätig zu werden.“
Zwei strahlende
Jung-
handwer-
kerinnen
zieren den
Titel von
Handwerk
Special im
März 2005:
Felicitas von
Eyss (r.) und
Nora Ritschke.
So begann für
sie die Fortbil-
dung bei der
Handwerkskam-
mer Koblenz.
Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Heute ist
die 25-Jährige aus Longuich bei Trier Geschäftsführerin
der Gerüstbaufirma Spanier & Wiedemann S.à.r.l. in
Wasserbillig/Luxemburg. Zwölf Männer hören auf ihr
Kommando. „Ich organisiere und koordiniere die Ab-
läufe in erster Linie vom Büro aus“, sagt sie, „ich weiß
aber sehr wohl, wie es auf der Baustelle aussieht und
war oft beim Gerüstbau vor Ort. Jede Einrüstung muss
maßgeschneidert und vor allem sicher sein.“
Nach der Realschule hat Jeanette Spanier zunächst
eine Ausbildung zur pharmazeutisch-kaufmännischen
Angestellten absolviert. „Ich bin zwar im väterlichen
Gerüstbauunternehmen groß geworden, aber gleich be-
ruflich einsteigen wollte ich nicht“, erzählt sie. Später
entschloss sie sich doch dazu. „Die Arbeit hat mich
schon immer fasziniert“, bekennt sie. Jeanette qualifi-
zierte sich zur Betriebswirtin des Handwerks und be-
suchte mehrere praktische Kurse. Als Krönung sieht sie
die Meisterprüfung im Gerüstbauerhandwerk. „Obwohl
mein Vater Hermann Spanier, Geschäftsführer der Fir-
ma Spanier & Wiedemann KG in Longuich, selbst kein
Meister ist, hat er mir dazu geraten“, betont sie. „Die
Anforderungen an ein Gerüst sind vielfältig. Das ver-
langt vom Gerüstbauer mehr als eine sichere Hand und
Augenmaß.“ Im Meisterkurs hat Jeanette Spanier ein
gutes Rüstzeug für ihre berufliche Zukunft erworben.
... und Anmeldung zu allen Meisterkursen, Tel.:
0261/398-415,E-Mail:
Meister!
Kindheitstraum verwirklicht
Sie gehört zu den
ältesten unter den
Jungmeistern.
Dass es nie zu spät
ist, seinen Traum
zu verwirklichen,
hat Galina Becker
aus Birkenfeld un-
ter Beweis gestellt.
Die 50-Jährige
ist seit zwei
Jahren Friseur­
meisterin und
hat einen Salon
eröffnet. „Ich
wollte schon
immer Friseu-
rin werden.
Es kam aber
stets anders“,
erzählt sie.
1995 siedelte
die Familie aus
Wolgograd aus.
Foto: privat
I
nfos
Mit Putzstellen trug Galina Becker zum Familienbud-
get bei. Erst mit 45 Jahren begann sie die Friseurlehre.
„Ich stand nach der Ausbildung vor dem Problem: ‘Was
tun?’ Mitte 40 in meinem Job eine Stelle zu finden, ist
eher utopisch“, erklärt sie offen. Deshalb besuchte sie
die Meisterschule, ihr Ziel hieß Selbstständigkeit. „Ich
bin zufrieden, habe einen festen Kundenstamm“, zieht
sie ein Fazit. „Ich würde es immer wieder tun, weil es
nie zu spät ist, für einen Traum zu arbeiten.“
... und Anmeldung zu allen Meisterkursen, Tel.:
0261/398-415,E-Mail:
Der nächste Meister-
vorbereitungskurs für
Gerüstbauer (Teile I&II)
startet am 9.10. in Teilzeit
(di&do&sa) in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Gerüstbauer
Info-Tel.: 0261/ 398-415
1...,9,10,11,12,13,14,15,16,17,18 20,21,22,23,24
Powered by FlippingBook