Handwerk Special Nr. 135 vom 12. Dezember 2009 - page 17

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Nr. 135
12. Dezember 2009
Er aß für sein Leben gern viel und gut, ob-
wohl er unter der lebenslangen Vorstellung
litt, sein Magen sei „widernatürlich einge-
richtet“. Krankheiten und ewige Klagen
darüber gehörten zu ihm wie das Essen und
wahrscheinlich trieb es deshalb den
berühmten russischen Schriftsteller
Nikolai Wassiljewitsch Gogol (1809-
1852) immer wieder in die Kurorte West-
europas, auch nach Bad Ems, einem
seinerzeit begehrten Ziel vieler Russen.
Konditormeister Dieter Rösler hält Café-Tradition in Bad Ems lebendig
Steckbrief: Café Maxeiner, D. Rösler, Bad Ems
Gegr.um1900 | 12Mitarb.(1Meister,1Lehrling) | EmserSpezialitäten,
Torten für alle Feste | Tel.: 02603/ 2590 |
Handwerk für Genießer im Rhein-Lahn-Kreis
1842 und 1847 hielt sich der
„Particulier“, der Privatmann
Gogol, laut Eintragung in der
Kurliste an der Lahn auf, das
erste Mal in dem bescheidenen
Gästehaus „Grüne Laube“, das
zweiteMal inderNobelherberge
„HausPanorama“(heuteSitzdes
Statistischen Landesamts), ge-
plagt von
schweren Erkältungen, Hämo­
rrhoiden, Magenbeschwerden,
Ohnmachtsanfällen.Überseinen
Emser Aufenthalt gibt es keine
eigenen Aufzeichnungen, da
er alle kurz vor seinem ge-
heimnisumwitterten Tod unter
Wahnvorstellungen verbrannte.
Immerhin er-
innert heute
eine Plakette,
zum 200. Ge-
burtstag am
„Literarischen
Café Weber“
in Bad Ems
angebracht,
an die Auf-
enthalte Gogols. Wer mag,
kann stilgerecht auf den Spuren
des literarischen Gourmands
mit einem „Gogol-Törtchen“
wandern. Ursprünglich kreiert
von Konditormeister Weber
und heute nach überliefertem
Rezept produziert von Kondi-
toren- undBäckermeister Dieter
Rösler. Der führt nicht nur das
Café Weber, sondern auch das
nicht weniger traditionsreiche
Café Maxeiner am Kurpark
auf der anderen Lahnseite. Das
Gogol-Törtchen, erklärt er, sei
eigentlich „eine große Praline“
ausPistazien-Marzipanundeiner
edlen Trüffelmasse, verziert
mit dem essbaren Porträt des
Namensgebers.
Traditionsreich: 1931 übernahm Konditorenmeister
Willi Maxeiner nach „vollständiger Renovierung“
das zuvor von August Wolff geführte Café.
Nikolai Wassil-
jewitsch Gogol
– ein Literat
zum Anbeißen.
Gogol-Törtchen & Emser Bomben
Bäcker- und
Kondito-
renmeister
Dieter Rös-
ler zaubert
Emser
Speziali-
täten.
Bad Ems“, meint Dieter Rösler.
Das verpflichtet, und deshalb
pflegt er auch Rezepte, die auf
dieser Tradition basieren, die
von Konditormeister Weber
nach dem 1. Weltkrieg erfun-
denen „Emser Bomben“, zarte
Mandelbaiserschalen, gefüllt
mit Trüffelmasse und umhüllt
von feiner Schokolade, oder die
Eigenkreation „Kurparknüsse“,
Pralinen in Nussform, deren
Kerne aus einer Walnusscreme
bestehen.
„UndeineHaustortegibt’snatür-
lichebenfalls,dievondenGästen
besonders gerne verlangt wird“,
erzählt der Konditorenmeister,
„die‚MaxeinerSpezial‘miteiner
leichten Vanillebuttercreme,
aromatisiert mit Champagner,
das Ganze kombiniert mit Trüf-
felkern und Preiselbeeren.“
Fehlen nur noch die Scharen von
(Kur-)Gästen, dieBadEms einst
frequentierten und die die Stadt
inwellness-bewusstenZeitenmit
vielfältigenAngebotenzurückzu
gewinnen sucht, wie Dieter und
Angelika Rösler meinen. Der
Nachwuchs, die beiden Töchter,
steht jedenfalls schon bereit,
die für einen Kurort geradezu
existenzielle Café-Tradition
lebendig zu halten.
Der Tradition des
Kurortes verpflichtet
1997 kehrte Rösler mit seiner
Frau Angelika und den beiden
Töchtern Sabrina und Kerstin
aus Grömitz an der Ostsee, wo
er 14 Jahre lang eine Konditorei
geleitet hatte, ins Rheinland
zurück und übernahm zunächst
das 1931vonKonditorenmeister
Willi Maxeiner wiedereröffnete
gleichnamige Café – „in jedem
Fall einalteingesessenesKaffee-
haus,wennnichtgardasältestein
Altersvorsorge
Basis- oder Rürup-Rente lohnt
Ein selbstständiger Un-
ternehmer hat vieles zu
beachten, um seinen
Betrieb in sicherem
Fahrwasser zu führen.
I
nfos
Angefangen vom Festlegen
unternehmerischer Wei-
chenstellungenbishinzuden
richtigen Betriebsversiche-
rungen. Doch bei allem darf
der Selbstständige seinen
persönlichenVersicherungs-
schutz nicht aus dem Auge
verlieren. Darauf weist die
SIGNAL IDUNA Gruppe
hin. Hier nimmt die private
Altersvorsorge eine promi-
nente Stellung ein.
Im Zuge der Finanzkrise
aus jüngster Zeit rät die
SIGNAL IDUNAallerdings
von allzu spekulativen Formen
der Altersabsicherung ab. Es
gibt zahlreiche Möglichkeiten
sich abzusichern, etwa durch
Immobilien, private Geldanla-
gen, Lebens- oder Rentenver-
sicherungen. Hier bietet unter
anderem die mehrfach ausge-
zeichnete Fondspolice SIGNAL
IDUNA Global Garant Invest,
kurz SIGGI, hervorragende
Chancen. SIGGI ist dabei nicht
nur als „normale“ privateAlters-
vorsorgeund inder betrieblichen
Altersversorgung einzusetzen,
sondern genauso als Basis- und
Riester-Rente. Letztere können
im Übrigen auch versiche-
rungspflichtige Selbstständige
zur steuerbegünstigten Alters-
vorsorge nutzen, sofern sie die
gesetzliche Rentenversicherung
ergänzt.
Wer als nicht versicherungs-
pflichtiger Selbstständiger
steuerbegünstigt für das Alter
vorsorgen möchte, für den ist
die Basis- oder Rürup-Rente
eine hervorragende Alternative:
Laut Gesetz können Ledige bis
zu 20.000Euro undVerheiratete
bis zu 40.000 Euro jährlich in
dieBasisversorgung investieren.
2010 erkennt der Fiskus 70 Pro-
zent der gezahlten Beiträge an
– maximal 14.000 Euro (2009:
13.600Euro).DieserHöchstbei-
trag steigt bis 2025 um jährlich
400 auf 20.000 Euro. Da sich
der Anerkennungssatz jährlich
um zwei Prozentpunkte erhöht,
... zu unternehmerischen und Finanzierungsfragen bei der HwK-Betriebsbera-
tung, Tel.: 0261/ 398-251, Fax: -994, E-Mail:
können ab2025die vollen
geleisteten Beiträge als
Sonderausgaben geltend
gemacht werden.
„Gerade zum Jahresende
zeichnet sich oftmals ab,
dassnochzusätzlichesKa-
pital zur Verfügung steht,
etwa aufgrund von Son-
derzahlungen oder einer
positiven Geschäftsent-
wicklung“, so Versiche-
rungsexperteHorstDieter
Theis, SIGNAL IDUNA-
FilialdirektionKoblenz.„Diese
Mittel können ganz oder teil-
weise als Zuzahlung in einen
bereits vorhandenen Basis-
Vertrag oder als Einmalanlage
in einen neuen Vertrag fließen
und die private Altersversor-
gung aufstocken.“
Horst Dieter Theis
Foto: privat
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