Handwerk Special Nr. 134 vom 4. November 2009 - page 12

Für Feinwerkmechaniker
beginnt am 26. März ein
Teilzeit-Meisterkurs (fr,
16-20 Uhr & sa, 8-14.15) in
der Westerwald-Akademie
in Wissen.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Handwerker und Hochschulen in der Entwicklungskooperation
12
Nr. 134
4. November 2009
Meisterkurs
Feinwerkmechaniker
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Dass hier in Plaidt Gabel-
stapler übers 23.000Quad­
ratmeter große Durwen-
Gelände brausen, ist All-
tag. Schließlich ist der Be-
trieb seit Langem auf die
Entwicklung und Ferti-
gung unterschiedlichster
Anbaugeräte für Gabel-
stapler spezialisiert.
Dass aber hinten auf demFahr-
zeug jemand sitzt, ist höchst
ungewöhnlich. Beifahrer ist
ein mit seinem Notebook
„bewaffneter“ Ingenieur, der
auf seinem Platz speziell
gesichert wurde. Denn die
schnelle, von Professor Horst
Steckbrief: Durwen Maschinenbau, Plaidt
Gegr. 1947 | 100 Mitarbeiter (5 Meister, 8 Lehrlinge) | Anbaugeräte
für Gabelstapler | Tel.: 02632/ 7000-0 |
der Werkhalle ein Gabelstapler
und die Klammergabel mit Deh-
nungsmessstreifen präpariert
und mit einem Rechner ver-
kabelt, um die entsprechenden
Messwerte im Belastungstest
aufzuzeichnen.“
Qualifikationen für
Spezialisierungen
Die Auswertung der Daten, die
gegenwärtig noch läuft, soll
dabei helfen, die Geometrie
des Anbaugeräts zu optimieren,
eine noch kompaktereBauweise
bei vergrößerter Belastbarkeit
zu finden. Verbesserung der
Produktqualität – genau darum
dreht sich ohnehin alles in dem
Unternehmen. „Das Projekt hat
uns die Grundlagen geliefert,
jetzt fängt für uns die eigentliche
Schlosserei gründete. DieNach-
barschaft zum Bimsabbau, zur
Schwemmsteinindustrie in der
Vordereifel war es auch, die
seinen Vater Heinz, Maschi-
nenbauer- undSchlossermeister,
Anfang der 70er Jahre zu den
Anbaugeräten für Gabelstapler
brachte. „Diewaren seit den60er
Jahren hier imEinsatz und da lag
die Spezialisierung eigentlich
nahe“, erklärtDiplom-Ingenieur
Klaus Durwen, wie sein Kons­
truktionsleiter auch Absolvent
der FH Koblenz.
Die Kooperation mit den Hoch-
schulen sei eine ausgesprochen
sinnvolle Sache, loben beide das
Projekt. Sinnvoll besonders für
einen ohnehin höchst innova-
tiven Betrieb, der 2001 für die
von ihm entwickelte Mehrfach-
palettenklammer – sie rationali-
siert den Umgang mit schweren
Lasten beimBe- und
Entladen von Lkws
– den Mittelstands-
preis der Investi-
tions- und Struktur-
bank erhalten
hatte. Inno-
vation aber
setzt ständig
aktualisiertes
Fachwissen
voraus.
Deshalb legt
Klaus Dur-
wen großen Wert auf die Aus-
und Weiterbildung seiner 100
Mitarbeiter und greift dabei
immer wieder auf die Angebote
desMetall-undTechnologiezen-
trums der Handwerkskammer,
etwa die Kurse für Schweißer,
zurück. „Wer wie wir mit den
modernstenMaschinen arbeitet,
braucht einfach Weiterbildung.
EinerunsererMitarbeiterhatsich
beispielsweise bei der Kammer
zum Schweißfachmann quali-
fiziert und betreut jetzt unsere
vier Schweißroboter, die uns
helfen, eine gleichbleibende
Qualität unserer Produkte zu
garantieren.“
Nicht umsonst gehört Durwen
mittlerweile zur Spitzenklasse
derHersteller vonAnbaugeräten
fürGabelstapler inDeutschland.
Dass der Betrieb noch weiter
wachsen möchte, zeigt auch die
Durwen Maschinenbau kooperiert bei der Anbaugeräte-Entwicklung mit Hochschulen
neue, zu Jahresbeginn bezogene
Halle. 7.000 Quadratmeter Hal-
lenfläche sind es jetzt insgesamt,
viel Platz von der Vorbereitung
des Materials, meist hoch-
wertiger Stahl, über
die Herstellung
der Einzelteile
mit CNC-Ma-
schinen bis
zur Endmon-
tage und zur
La c k i e r ung .
„Auch dabei
richten wir uns
ganz nach den
Kund e nwün -
schen“, meint
Durwen. „Eins
mussallerdings
immermit dabei
sein: ‘unser Silber’,
unsere eigene Fir-
menfarbe.“
Innovationen für Gabelstapler
Entwicklungsarbeit
erst an“, kommen-
tiert Klaus Durwen,
dessen Großvater
1947 im Ortskern
von Plaidt den Be-
trieb als Ein-Mann-
Idelberger von der Uni Siegen,
ProfessorMatthiasFlachvonder
Fachhochschule Koblenz und
ihren Mitarbeitern aufmerksam
beobachtete Gabelstaplerfahrt
über künstliche Schlaglöcher
undandereHindernissewareben
keine Routine, sondern Belas­
tungstest für einAnbaugerät, bei
dem der Handwerksbetrieb mit
den IngenieurenvonFHundUni
zusammenarbeitete. Auch diese
ArtdesTechnologietransfers,die
Forschung und Praxis verzahnt,
alles andere als eine Selbstver-
ständlichkeit.
Zustande kam die Zusam-
menarbeit auf Anregung der
Wirtschaftsförderungsgesell-
schaft am Mittelrhein. „Zuerst
analysierten die Ingenieure von
Fachhochschule undUniversität
die Konstruktion der Klammer-
gabel, die bei demProjekt getes­
tet wurde, dann entwickelten
sie im Labor ein virtuelles
3D-Simulationsmodell“, erklärt
Durwens Konstruktionsleiter
Markus Theisen die einzelnen
Schritte.„Dannwurdenbeiunsin
Klaus Durwen
(M.) und sein
Konstrukti-
onsleiter
Markus
Theisen
(r.) in der
Produk-
tion für
die Ga-
belstap-
ler-An-
bauten.
Durwens Leute
sind regelmä-
ßig Gast in der
Schweißtech-
nischen Lehran-
stalt der HwK.
Komplett ver-
kabelt geht der
Gabelstapler
auf Testfahrt in
unwegsamem
Gelände.
Foto: privat
„Pfiffige Dienstleistungen
entwickeln“ – um diese
unternehmerische Heraus-
forderung geht es beim
Aktionstag im HwK-City-
Büro am Samstag, 14. No-
vember, von 8 bis 13 Uhr.
Die Wirtschaftslage stellt
die Betriebe vor die Aufga-
be, sich von Mitbewerbern
abzugrenzen. Ein Experte
des Instituts für Technik der
Betriebsführung Karlsruhe
(itb) zeigt anhand von er-
folgreichen Konzepten und
Praxisbeispielen für Ge-
sundheits- und Nahrungs-
mittelhandwerker Wege
auf, Kunden zu gewinnen
und zu binden. Die HwK-
Betriebsberater stehen zu
individuellen Gesprächen
und ausführlichen Informa-
tionen zur Verfügung.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Betriebsberatung:
E-Mail:
Aktionstag
Betriebsberatung
Info-Tel.: 0261/ 398-251
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