Handwerk Special Nr. 129 vom 29. April 2009 - page 5

Rot und Weiß. Die
Farben des Firmen-
logos spiegeln sich
signalartig in dem
neuen Gebäudekom-
plex wieder, den die
Koblenzer Steuerungs-
und Verteilungsbau
(KSV) rechtzeitig zu
ihrem 30. Geburtstag
im Sinderfeld bezog,
einem noch jungen Ge-
werbegebiet der Stadt.
„An unserem bisherigen
Standort sind wir aus
allen Nähten geplatzt“,
erklärt Jochen Kortmann, der mit seinem Partner Thomas Frink
vor zwölf Jahren den Betrieb übernahm. In einem halben Jahr
Bauzeit wurden die neuen Gebäude auf einem 10.000 Quad­
ratmeter großen Grundstück, das auch künftig Ausdehnungs­
potenzial bietet, errichtet, 1.700 Quadratmeter Fertigungs- und
1.300 Quadratmeter Bürofläche, „vorher war unser gesamtes
Grundstück kleiner“. Schließlich befindet sich die Firma, die
1979 durch Auslagerung der Abteilung Steuerungsbau aus dem
Elektroinstallati­
onsbetrieb Thomas
entstand, seitdem
auf kontinuierlichem
Wachstumskurs.
Das zeigt sich auch
in der Zahl der Mit­
arbeiter: Hundert
statt der ursprüng­
lichen Fünf, „aber
wir denken, dass wir
auch zukünftig um
etwa drei Mitarbeiter jährlich zunehmen werden“, meinen Kort­
mann und Frink. Anteil daran haben auch die Lehrlinge, durch­
schnittlich acht pro Jahr, wie denn überhaupt bei der KSV viel in
Aus- und Weiterbildung investiert wird. „Allein für die Weiter­
bildung sind dies 150.000 Euro jährlich“, erklärt Kortmann.
Das bringt schon das Hauptbetätigungsfeld des Betriebes mit
sich, komplexe Steuerungs- und Verteilungsanlagen, die KSV
plant, projektiert und realisiert, Energieverteilungs-Systeme,
Industrieautomations-Anlagen oder optische Kontrollsysteme.
Anlagen, die dafür sorgen, dass komplexe Fertigungsprozesse
reibungslos ablaufen. Gleichgültig, ob es sich um Flaschenab­
füllanlagen für die Getränkeindustrie, um die gleichmäßige Zu­
sammensetzung von Farben in Druckereien, um die Herstellung
von Chemikalien oder um die Regelung des guten Raumklimas
in großen öffentlichen oder gewerblichen Gebäuden geht.
„Dass wir so breit aufgestellt sind und unser Kundenkreis so
vielfältig ist, erweist sich in der gegenwärtigen konjunkturellen
Situation als hilfreich“, meinen Kortmann und Frink. Eben jene
Vielfalt des Kundenkreises wirkt sich auch auf den Aktionsradi­
us des Betriebes aus. Ein „Global Player“ sei die KSV deshalb
nicht, wehrt Kortmann mit etwas Understatement ab, sondern
„nach wie vor ein Familienbetrieb“. Aber es stimme schon, dass
man im Gefolge der Kunden weltweit agiere, von Schweden bis
Südafrika und von den USA, Mexiko und Brasilien bis China.
„Genau diese weltweite Verteilung macht uns unabhängiger von
auf einzelnen Märkten besonders ausgeprägten Krisenlagen.“
Zukunftsfit durch Innovationen bei Produkten und Management
Nr. 129
29. April 2009
Hightech mit System
In einer Glasvitrine im
Flur liegen sie noch,
ansonsten aber sind sie
mittlerweile Geschichte:
Formen und Matrizen
für die Keramikindus-
trie zur Herstellung von
Gefäß- oder Baukera-
mik, beispielsweise für
üppige Reliefs auf Blu-
mentöpfen und -kästen.
In der Anfangszeit und bis in
die 80er Jahre hinein war das
immerhin ein wichtiger Markt
für Eisenmenger Maschinen-
und Formenbau in Ransbach-
Baumbach. Längst haben sich
Produktpalette undKundenkreis
gewandelt – und damit auchMa­
schinenundHerstellungsmetho­
den, erzählt Kurt Eisenmenger,
Geschäftsführer des Betriebes,
den sein Großvater, Schlosser­
meister Alois Rasbach, 1938
gründete und den Vater Ernst,
lange Jahre Mitglied des HwK-
Meisterprüfungsausschusses,
1949 übernahm.
„Hier gibt es zwar immer noch
keramischeBetriebe,aberunsere
Kunden kommen inzwischen in
erster Linie aus der metallver­
arbeitenden Industrie.“ Ihnen
offeriert Eisenmenger qualitativ
hochwertigen Formen- und
Vorrichtungsbau, kombiniert
langjährige Erfahrung mit mo­
dernster CAD-, CAM- und
CNC-Technik. Mit deren Hilfe
werden komplexe Teile aus
Stahl, Kunststoff oder NE-Me­
CAD, CAM und CNC sind bei Eisenmenger Standard
Steckbrief: Eisenmenger, Ransbach-Baumbach
Gegr. 1938 | 16 Mitarbeiter (1 Meister, 2 Lehrl.) | Maschinen- u.
Formenbau, CNC-Bearbeitung |
tallen entwickelt, gefräst und
gedreht, in Serie, als Einzelteil
oder Prototyp, beispielsweise
für Trafos oder Autos.
Technik plus
motivierte Mitarbeiter
Kurt Eisenmenger, der 1995
in den väterlichen Betrieb ein­
stieg und ihn jetzt alleine führt,
verweist stolz auf die Erfolgs­
bilanz des vergangenen Jahres.
Da steigerte das Unternehmen
seinen Umsatz um mehr als 40
Prozent.EinTeildiesesErfolges,
meint er, habe seine Ursache in
der Einführung und Umsetzung
einesERP (Enterprise-Resource
Planning)-Systems.Das hilft per
Computernetz, alleProduktions-
und Geschäftsabläufe effektiver
zu gestalten und dient in der
Endstufe als umfassendes Ge­
schäftsinformationssystem.
Der entscheidende Faktor des
Erfolges sind jedoch die hoch
motivierten Mitarbeiter. In
deren Aus- und Weiterbildung
wird kontinuierlich investiert,
beispielsweise bei Schulungen
imHwK-Metall- und Technolo­
giezentrum. Bei der Einführung
des ERP-Systems, erzählt Kurt
Eisenmenger, wurden Beden­
ken der Mitarbeiter durch ein
gezieltes Einbinden jedes ein­
zelnen in Planungsphase und
Umsetzung schnell zerstreut.
Jedem wurde der Nutzen im
Hinblick auf die Vorteile für das
Unternehmen deutlich.
Höchstmaß an Qualität
und Zuverlässigkeit
Vorteile bringe dies besonders
auch dem Kunden. „Wenn wir
einen Auftrag übernommen ha­
ben,verstehenwirunsalsDienst­
leister, dessen Pflicht es ist dafür
zu sorgen, dass alles reibungslos,
termingerecht undkomplett über
die Bühne geht und der Kunde
damit ein Problemweniger hat.“
Und so werden Bauteile -und
gruppen nicht nur gedreht oder
gefräst, sondernauchkonstruiert
und montiert.
Krisenzeiten? „Natürlich gehen
die auch an uns nicht spurlos
vorüber, aber wir müssen nun
eben umso mehr durch Leistung
und Qualität überzeugen.“ Und
deshalb wird bei Eisenmenger
gerade jetzt auch über neue
Investitionen nachgedacht, über
die Erweiterung des ohnehin
beachtlichen Maschinenparks
durch ein Fünf-Achs-Bear­
beitungszentrum, mit der die
Herstellung selbst komplexester
Formen undBauteile noch ratio­
neller gestaltet werden könnte.
Eisen-
menger
steht für
höchste Präzision bei Einzel-
anfertigungen und Kleinserien.
Kurt Eisenmenger (r.) setzt
auf Hightech-Maschinen und
qualifizierte
Mitar-
beiter.
Weltweit aktiv
KSV investiert in neue Betriebsgebäude
Stolz auf ihr neues Unterneh-
menszuhause (v.l.) Jochen
Kortmann und Thomas Frink.
Ausbildung wird bei der
KSV groß geschrieben.
Steckbrief: KSV GmbH, Koblenz
Gegr. 1979 | 100 Mitarbeiter (8 Lehrlinge) | Steuerungstechnik,
Hard- und Software | Tel.: 0261/ 89910 |
1,2,3,4 6,7,8,9,10,11,12-13,14,15,16,...24
Powered by FlippingBook