Handwerk Special Nr. 124 vom 6. September 2008 - page 9

Für Bäcker beginnt am 12.
Januar ein Teilzeit-Meis-
terkurs in Koblenz. Immer
montags, dienstags u. mitt-
wochs von 17 bis 21 Uhr.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Gesundes Bäckerhandwerk aus der Region
Nr. 124
6. September 2008
Verführung ...
„Die verführerischen Düfte aus
der Backstube im elterlichen
Betrieb haben mich immer
fasziniert. Mit dem Meister-
brief in der Tasche werde
ich die Familientradition
fortsetzen und den
Betrieb übernehmen“,
so Mario Genter,
Bäckermeister in
spe aus Dorn-
burg-Thalheim
in Hessen.
Den Meistervorbereitungskurs bei der Handwerkskam-
mer Koblenz nutzte er, weil hier die Teile I und II, Fachtheorie
undFachpraxis, in „Teilzeitformangebotenwerden“.UweHamann
aus Gemünden/Hunsrück besuchte den Meisterkurs, weil er sich
„optimale berufliche Möglichkeiten“ verspricht. „Ich möchte eine
Bäckerei in meinem Wohnort übernehmen. Die Teile III und IV
der Meisterprüfung stehen mir noch bevor, aber ich bin meinem
Ziel sehr nahe gekommen“, sagt er.
Im praktischen Teil der Meisterprüfung müssen die Teilnehmer
beweisen, dass sie fachlich up to date sind. In der Prüfung geht es
nicht nur darum, verschiedene Brot- und Brötchensorten mit unter-
schiedlicher Form
und Fü l l ung ,
Plunderteig-,
B l ä t t e r -
t e i g - ,
Flecht-,
K ä s e -
undTee-
gebäck
sowie di-
verse Des-
serts herzustellen,
sondern es gilt auch,
verkaufsgerecht zu
präsentierenundzu
dekorieren.
So gehört die Gestal-
tung eines Schaufensters
unter einembestimmtenMottomit Plakat undPreisschildernebenso
dazuwie dasVerpackenvonBackwarenunddie fachgerechteBera-
tung. Gemäß demMotto „Das Auge isst mit“ zaubern die Prüflinge
fantasievolle Kreationen zu selbst gewählten Themen.
„Volkslauf für Kenia“ ist beispielsweise das Thema von Patrik
Müller aus Stahlhofen für sein Schaufenster. Die Formtorte erin-
nert an das Meer. Er hat sie mit der kenianischen Landkarte und
Läufern aus Zuckerguss verziert. Holztiere aus dem afrikanischen
Land dekorieren das Schaufenster. „Ich habe sie von meiner Reise
nach Kenia mitgebracht. Laufen ist meine Leidenschaft. Kenia
hat mich begeistert. Beide, das Laufen und Kenia, sollten sich in
meinemMeisterstück widerspiegeln. Mit demMeisterbrief stehen
mir viele Möglichkeiten offen. Ich weiß noch nicht, wohin mein
Weg führt. Mich interessiert eine Tätigkeit als Backstubenleiter“,
so der 27-Jährige.
Angelehnt anParis gestalteteAlexanderGrasmückausKoblenz sein
Schaufenster. ImMittelpunkt steht derEiffelturmausKuvertüre, der
die Formtorte schmückt. Baguettes unterstreichen das französische
Flair. „Es macht Spaß, darüber nachzudenken, wie die Backwaren
am besten zur Wirkung kommen“, sagt er.
Informationen zu allen Meistervorbereitungskursen gibt die
Meisterakademie der HwK Koblenz, Tel.: 0261/ 398-415, Fax:
-990, E-Mail:
Bäcker auf Meisterkurs
Vorgestellt
Obermeister Peter Erbach
Seit 2007 ist Bäckermeister Peter Erbach auch Obermeis­
ter der Bäckerinnung für den Landkreis Birkenfeld.
22 Betriebe gehören zur Innung. „Die Betriebe müssen mit einer
Stimme sprechen und die qualitativen Unterschiede handwerk-
licher Fertigung gegenüber der industriellen stärker herausstel-
len“, wünscht sich der Obermeister. „Erfahrungsaustausch und
Zusammenarbeit sind für das eigene Geschäft ein Vorteil und
kein Nachteil. Das muss den Kollegen bewusst werden.“ Erbach
steht für offene Vorstandssitzungen und plädiert für die Mitarbeit
seiner Kollegen bei Veranstaltungen in der Region, beispielswei-
se beim Herbstmarkt in Idar.
Meisterkurs
Bäcker
Info-Tel.: 0261/ 398-415
Backen aus Überzeugung
„Ich bin Biobäcker aus
innerer Überzeugung“,
so Bäckermeister Pe-
ter Erbach aus Idar.
Der Obermeister der Bäckerin-
nung für den Landkreis Birken-
feld bezieht das Mehl von der
Biolandbetriebsgemeinschaft
in Bad Kreuznach. Die jährliche
Qualitätsprüfung bescheinigt
ihm, dass sein Sortiment den
höchsten Anforderungen an
biologische Backwaren gerecht
wird. „Ich bin dafür, dass die
Feldernatürlich,ohnechemische
Düngung bestellt werden. War-
um gelingt uns nicht, was für
unsereGroßväterselbstverständ-
lich war?“, fragt Erbach.
Er verzichtet darüber hi-
naus weitestgehend auf
Fertigmischungen. „Die
handwerklichen Fertig-
keiten kommen hierbei
oft zu kurz, weil man sich
auf die Gelinggarantie
verlässt.“ Vanillecreme
wird in der Backstube
Erbach selbst gemacht und
die Creme für den Kuchen
noch mit Butter aufge-
schlagen. „Nur guter Ge-
schmack führt die Kunden
zum Bäcker. Für Qualität,
dieGaumenfreudenweckt,
sind sie auch bereit, etwas
mehr zu bezahlen“, weiß
der 47-Jährige.
In der „Anpassung an
Kundenwünsche, vollem
Einsatz mit Herz und Ver-
stand“ und dem „Zusam-
menhalt in der Familie“
sieht er das Erfolgsrezept
für die Existenz des klei-
nen Bäckerbetriebes im
Peter Erbach ist der einzige Biobäcker im Landkreis
ländlichen Raum. „Als mein
Urgroßvater Friedrich Stöckle
den Betrieb vor 100 Jahren ge-
gründet hat, betrieb er nebenbei
noch Landwirtschaft. Erst mein
Vater Horst Erbach verdiente
ausschließlichalsBäckermeister
seine Brötchen. Von ihm habe
ich das Bäckerhandwerk auch
gelernt und einige Rezepturen
übernommen“, erzählt er. Drei
Mitarbeiter helfen Peter Erbach
in der Backstube und im Ver-
kauf. Zwei Lehrlinge lernen
zurzeit ihr Handwerk in der
Bäckerei Erbach. 20 Sorten
Brot, 15 Sorten Brötchen
und leckerer Kuchen,
wechselnd nach Saison,
gehören zum Angebot.
120 Brote und 500 Bröt-
chen gehen täglich über
die Ladentheke. Nicht
nur Privatkunden schät-
zen die Biobackwaren.
Beliefert werden auch
ein Hotel, zwei Hof- und
zwei Naturkostläden in
der Region.
Bäckermeister Peter
Erbach ist Biobäcker mit
Leib und Seele. Seinen
Kunden bietet er biolo-
gische Backwaren von
höchster Qualität.
Steckbrief: Peter Erbach, Idar
Gegr. 1908 | drei Mitarbeiter, zwei Lehrlinge | Biobackwaren |
Tel.: 06781/ 43816 | Fax: 06781/ 980100
Eine der
meister-
lichen
Torten.
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