Handwerk Special Nr. 124 vom 6. September 2008 - page 6

Idee und Verantwortung: Dr. h. c. mult. Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion:
Anne Bach, Jörg Diester, Markus Gaida, Beate Holewa
Layout:
Anne Bach, Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeiter: Dr. Lieselotte Sauer-Kaulbach, Danielle Schmid, Katja Vogt
Fotos:
Godehard Juraschek, Piel media (Titel), Landesmuseum Ko­
blenz/Wallburger, HwK Koblenz, private Fotos der Betriebe
Herausgeber: Handwerkskammer Koblenz, Friedrich-Ebert-Ring 33, 56063
in Verbindung mit demMittelrhein-Verlag Koblenz
Anzeigen:
MRV-Anzeigen, August-Horch-Str. 28, 56070 Koblenz,
Christoph Lind (verantwortl.), Tel.: 0261/ 892-470
Techn. Herstellung: Industrie Dienstleistungsgesellschaft mbH., 56070 Koblenz
Handwerk sorgt für Gesundheit und Wohlbefinden
Nr. 124
6. September 2008
Feinschliff ...
Es wird ernst mit dem Neubau des Berufsbildungszentrums für
Nahrung und Gesundheit in der Koblenzer St.-Elisabeth-Straße.
Vor der Präsentation der konkreten Baupläne vor den Zuwen-
dungsgebern von Bund und Land stellte kürzlich in der HwK
Koblenz Architekt Thomas Steinhardt vom Bendorfer Büro
Heinrich & Steinhardt die ersten Entwürfe im kleineren Kreis
zur Diskussion.
„So – noch – nicht, Feinschliff muss folgen“, machten dabei
Hauptgeschäftsführer Dr. h. c. mult. Karl-Jürgen Wilbert und
sein gewählter Nachfolger Assessor Alexander Baden – er wird
die eigentliche Bauphase verantwortlich leiten – deutlich. Damit
stellten sie die gelungene Vorlage nicht grundsätzlich in Frage,
zeigten aber Verbesserungsmöglichkeiten einerseits in der ener-
gietechnischen Konzeption für den Neubau auf, andererseits in
der konkreten Raumverteilung.
„Wir stehen in der Pflicht, heute das Morgen und Übermorgen
vorauszudenken. Unser neues Berufsbildungszentrum muss den
Anforderungen in einer sich rasant verändernden Berufswelt weit
über die nächsten Jahre hinaus gerecht werden. Dabei behalten
wir im Blick, dass wir nur als Sachwalter für das Handwerk und
die Betriebe tätig sind“, so die HwK-Geschäftsführung.
Infos zum Neubauprojekt im HwK-Bauzentrum, Tel.: 0261/
398-601, Fax: -991, E-Mail:
... für den Neubau des Bildungszentrums
und mein Onkel sind ebenfalls
Schuhmacher. Im ländlichen
Raum ist es aber schwer, al-
lein von diesem Handwerk
zu leben“, sagt er. Außerdem
gefällt ihm die Mischung aus
handwerklichen Fertigkeiten,
anatomischen Kenntnissen und
der Arbeit mit Menschen als
Orthopädieschuhmacher. „Wir
arbeiten mit Ärzten, Fachärzten
fürOrthopädieundDiabetologen
eng zusammen und helfen, dass
Menschen mit gesundheitlichen
Einschränkungen wieder auf
gutem Fuß stehen.“
Der individuelle
Schuh vom Meister
„Nach dem computerunter-
stützten Maßnehmen des Fußes
wird zunächst ein Gipsabdruck
angefertigt und danach ein Pro-
beschuh gemacht. Passt dieser,
wird der Schaft hergestellt“,
beschreibtRaabeinenTeilseiner
Arbeit. Auch Einlagen, Innen-
Steckbrief: Orthopädietechnik Raab, Cochem
Gegr. 2005 | 6 Mitarbeiter | Orthopädische Maßschuhe, Bandagen,
Diabetikerversorgung,Lauf-u.Bewegungsanalyse | Tel.:02671/917901
Impressum
schuhe und Bandagen werden
in der Werkstatt individuell
gefertigt.FünfMitarbeiterstehen
ihm zur Seite, Ehefrau Karin
Raab managt das Büro.
„Schädigungen durch Schuhe,
die nicht richtig passen, können
noch nach Jahren zu Problemen
imganzen Körper führen“, weiß
Matthias Raab. Er empfiehlt vor
allem vor dem Kauf von Sport-
schuhen den Laufstil mit einer
videogestützten Laufanalyse
feststellenzu lassen.Auchdas ist
bei ihmmöglich.Darüber hinaus
bietet er seit 2006 die sogenann-
ten „Bequemschuhe“ an. „Das
hier verarbeitete Fußbett kann
jederzeit durch maßgerechte
Einlagen ausgetauscht werden“,
erklärt der Orthopädieschuhma-
chermeister.
...einwenigPsychologesein
„Manchmal muss man in
unserem Beruf auch ein
wenig Psychologe sein“,
ist Orthopädieschuh-
machermeister Matthias
Raab aus Cochem über-
zeugt. „Füße sind eine
intime Angelegenheit.
So einfach wie im Kin-
derlied ‘Zeigt her eure
Füße ...’ ist es nicht.“
„MenschenmitGehbehinderung
möchten Schuhe, denen man
optisch nicht ansieht, dass sie
mit orthopädischen Hilfsmitteln
ausgestattet sind. Ein Laie darf
nicht direkt erkennen, ob es
sich um einen orthopädischen
Schuh handelt. Natürlich hängt
es immer auch vom Grad der
Behinderung ab“, so der 39-
Jährige.
Matthias Raab ist seit 2005
selbstständig. Vor seiner Aus-
bildung zum Orthopädieschuh-
macher hat er eine Schuhma-
cherlehre absolviert. „Mein Opa
Orthopädieschuhmachermeister Raab ist auf dem Laufenden
Oben: Computerunter-
stütztes Maßnehmen
des Fußes.
Orthopädieschuhma-
chermeister Matthias
Raab (l.) fertigt indivi-
duell angepasste or-
thopädische Schuhe.
Wo eine Einlage
korrigieren soll, ist
auf dem Monitor
abzulesen.
Architekt Thomas Steinhardt aus Bendorf
(3.v.r.) stellt Hauptgeschäftsführer Karl-Jürgen
Wilbert (3.v.l.) und dessen Nachfolger Alexan-
der Baden (r.) in lockerer Runde die ersten kon-
kreteren Entwürfe für den Neubau des Berufs-
bildungszentrums für Nahrung und Gesundheit
in Koblenz zur Diskussion.
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