Handwerk Special Nr. 124 vom 6. September 2008 - page 5

Orthopädietechnik: Handwerk, das für Bewegung sorgt
Nr. 124
6. September 2008
Profisport
Für das Titelfoto von Handwerk Special hat Ortho-
pädieschuhmachermeisterin und Orthopädietechni-
kerin Kathrin Rosenbach ihren Arbeitsplatz in das
Koblenzer Stadion auf dem Oberwerth verlegt.
Hier legt sie Hand
an die Beine der
Kicker des Fußball-
Zweitligisten und
versorgt sie mit
Bandagen. „Die
TuS-Kicker gehören
zu unseren Kunden.
Wir stehen mit ih-
nen auf gutem Fuß“,
lacht TuS-Fan Kath­
rin Rosenbach.
Verhärtung, Prel-
lung, Zerrung oder
gar Faserriss, die
Bandbreite der Mus-
kelverletzungen ist
gerade im Profisport
groß. Das Handwerk
bietet in enger Zu-
sammenarbeit mit
den Fachärzten maß-
gefertigte Hilfsmit-
tel. „Eine Bandage
dient sowohl der Be-
handlung von Ver-
letzungen sowie zur
Vorbeugung“, so die 25-Jährige. „Spezial-Fußball-Sporteinlagen
lindern Überlastungsschmerzen. Je dicker der Schaum gegossen
wird, desto angenehmer ist der Tragekomfort“, fügt Rosenbach
hinzu. Bei der Anfertigung von Sporteinlagen ermöglicht eine
Videoanalyse mittels Zeitlupe und starker Vergrößerung eine
genaue Untersuchung der Auftritts-, Abroll- und Abstoßphase.
Wie die Einlagen sind auch die Bandagen nach Anpassung nicht
mehr zu sehen. Sie verschwinden unter den Fußballstutzen.
... dank Handwerk – zum Titel:
Mehr als ein Konzert: HwK-Jugendprojekt steht vor Premiere
Eine außergewöhnliche
Premiere der Hand-
werkskammer Koblenz
steht am 11. September
in der Kulturhalle in
Ochtendung bevor:
Junge Leute, die sich bei der Pä-
dagogischen Anlaufstelle (PA)
der HwK auf die Berufs- und
Arbeitswelt vorbereiten sowie
Handwerkslehrlinge zeigen
eine spritzige Choreografie zu
Steckbrief: Sporthopädie Rosenbach, Koblenz
Gegr. 1981 | 35 Mitarbeiter, 5 Lehrl. | orthopäd. Schuhe, staatlich
gepr. Podologe | Tel.: 0261/ 33099 |
Der Traum vom Gold …
Wenn in Peking der
Startschuss zu den 100-
Meter-Läufen fällt, werden
Thomas Kipping und
seine sechs Mitarbeiter
am Fernseher sitzen und
nicht nur die Daumen drü-
cken, sondern laut eine
Medaille herbeijubeln!
Der Fernseher steht im Wester-
wald, die Sportler treten bei den
Paralympics in Fernost an. Nach
den offiziellen Olympischen
Spielen finden in Peking vom 6.
bis 17. September die der Behin-
derten statt.Mit dabei: Fünf Spit-
Thomas Kipping rüstet Spitzensportler mit Prothesen aus
2002dasUnternehmen
in Stockum-Püschen
gründete. Der Hand-
werksmeister spricht
über Heinrich Po-
pow,derüberdie100
und 200 Meter
sowie imWeit-
sprung antritt.
Vor vier Jah-
ren holte er
jeweilsBronze.
Kipping verbindet mit Popow
ein enges und längst freund-
schaftliches Verhältnis, kennen
sich die beiden doch seinem seit
dem achten Lebensjahr. Damals
begann Kipping gerade seine
Lehre als Orthopädiemechani-
ker. Er bot dembeinamputierten
Kindan:„Wenndumehrmachen
willst, sag Bescheid, ich helfe
dir!“ Popow wollte mehr und
trainiert heute professionell in
der Behindertensportabteilung
von Bayer 04 Leverkusen – mit
den Prothesen von Kipping und
für die anderen Kun-
den, die beiKipping
versorgt werden,
denndieprofitieren
vom erworbenen
Know-how aus
Steckbrief: APT-Kipping, Stockum-Püschen
Gegr. 2002 | 6 Mitarbeiter, davon 1 Lehrling | Beratung, Planung
Anfertigung von Prothesen, Beinprothesen |
Das Ergebnis haar-
genauer Einzelar-
beiten sind Hightech-
Prothesen, die sogar
Hochleistungssport
ermöglichen.
Für passgenaue Anfer-
tigungen wird viel Zeit
in die Feinheiten der
Prothesen investiert.
Lehrling Peter Ferger
wird wird bei Thomas
Kipping zum Orthopädie-
mechaniker ausgebildet.
zensportler ausDeutschland, die
mit den Prothesen aus Kippings
Unternehmen„APTKipping“an
den Start gehen. „Heinrich hat
guteChancen, einenPodestplatz
zu holen“, so Kipping, der 1996
seinen Meisterbrief ablegte und
seiner Mannschaft. Der Verein
Bayer 04 stellt allein 13 Sport-
ler, die bei den Paralympics an
den Start gehen werden. Die
Beziehung zwischen dem We-
sterwälder Handwerksbetrieb
und dem großen Sportverein
Bayer 04 ist eng. APT Kipping
ist Sponsor und stellt sein
Wissen und die handwerkliche
Fertigung kostenlos zur Ver-
fügung. Ein Riesenvorteil auch
der „Sportabteilung“. „Es sind
Kunden dabei, die durchUnfälle
Körperteile verloren haben und
fix und fertig sind, nicht glauben
wollen, dassmanauchalsBehin-
derter einuneingeschränktesLe-
benführenkann.Dannleistenwir
quasi Aufbauhilfe für die Seele,
bevor wir zum Handwerkszeug
greifen.“ Dass die Versorgung
hier in gutenHänden ist,machen
vor allem die Kundenzahlen
deutlich, die von24 imJahr 2002
auf heute 250 gestiegen sind.
AuchdieMitarbeiterzahlhatsich
von zwei auf sechs erhöht.
Mit ihrer Arbeit gehen die
Westerwälder nicht nur auf
olympischeMedaillenjagd, auch
zahlreiche Auszeichnungen der
Wirtschaft zeugen von der Leis-
tung des Unternehmens. „Wir
betreuenunsereKundenauchvor
Ort, reisenmit denSportlern und
nehmen wie in der Boxengasse
das Feintuning vor.“ Seit Jahren
organisieren sie eineBiker-Party
für behinderte Motorradfahrer,
dessen Schirmherr kein anderer
alsWirtschaftsminister Hendrik
Hering ist.
Pro-
thesen
für Alltag
und Sport.
Kathrin Rosenbach sorgt mit
ihren orthopädischen Hilfsmit-
teln von Bandagen über Einla-
gen dafür, dass die Spieler der
TuS Koblenz jeder Zeit für den
Einsatz bereit sind.
einzelnen Sätzen der Sym-
phonie fantastique von Hector
Berlioz, musikalisch begleitet
vom Staatsorchester Rhei-
nische Philharmonie unter
der Leitung von Chefdirigent
Daniel Raiskin. Neben dem
mehrmonatigen Tanztraining
engagieren sich die Jugend-
lichen als Kulissenbauer,
Visagisten und Caterer für ihr
(e)motion!-Projekt.Kartengibt
es im „Ticketshop Andernach.
de“, bei der HwK Koblenz
0261/ 398-222 und an der
Abendkasse.
Infos bei der PA der HwK,
Tel: 0261/ 398-324, Fax: -989,
E-Mail:
Tanztrainier Othello Johns übt mit den Jugend-
lichen fleißig die Choreografie, damit jeder Schritt
perfekt sitzt bei der Premiere am 11. September.
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