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„Tassen, Teller, Schalen“ in der
Galerie Handwerk Koblenz. In der
Ausstellung geht es um ein Optimum
an Tischkultur. 114 internationale
Gestalter machten sich dazu ih-
re Gedanken und setzten diese in
Ton, Holz, Glas und Metall um.
Wie ein roter Faden zieht sich durch
die von der Handwerkskammer
Koblenz veranstaltete Ausstellung
die Auseinandersetzung von tradi-
tioneller und neuer Formgebung für
Alltägliches. Dazwischen eröffnet
sich eine breite Skala der Exponate
zwischen klassisch und flippig. Ge-
meinsam ist allen eins: Zur bloßen
Funktion kommt der ästhetische
Reiz, der den Gebrauch der Tas-
sen, Teller und Schalen erst schön
macht. Beispiele: die Schalen der
aus einer altenHolzappeler Glaserfa-
milie stammenden Carolin Schwarz.
Schwarze, die Transparenz des
Materials bewusst „versteckende“,
und durch metallisch schimmernde
Dekorflächen ersetzende Quadrate.
Opulent mit der Transparenz geht
Alfred Bickel in seinen großzügigen,
wie von Luftblasen durchzogenen
gläsernen Schalen um. Den Kontrast
von natürlicher Holzmaserung, auf
Hochglanz poliert, und leuchtender
farbigerFassungnutztBerndSchmidt
in bauchigen Schalen aus Holz als
Gestaltungsmittel.
Ohnehin sind es gerade die in ihrer
Funktion weniger festgelegten Scha-
len, die der gestalterischen Fantasie
immer wieder Futter liefern. Die
beispielsweise Rüdiger Schaly dazu
inspirieren, sie zur Folie für land-
schaftsähnliche Kompositionen zu
machen, dem keramischen Material
angepasst in natürlichen, erdigen
Farbtönen. Oder die Mirjam Kuhn-
henne dazu bringen, Muschelartiges
aus feinem Porzellan zu formen.
Was sich aber auch mit und aus einer
simplen Tasse, einem Trinkgefäß al-
les machen lässt, demonstrieren u. a.
Sylvana von Ende aus Schmiedefeld,
die ihre Tasse regelrecht mit Schiefer
eindeckt, oder die Österreicherin
Elke Huala, die für ihre grazilen
goldglänzenden Mokkatässchen
witzige Anleihen bei den meist mit
Pralinen gefüllten Sammeltassen
früherer Jahrzehnte nimmt. Zeitlos
in der Form und schön im Material:
die aus einem
mit Gra-
nitstaub
angerei-
cherten
Ton ge-
formtenGeschirrteile desWaldbreit-
bacher Keramikermeisters Wilhelm
Schmitz.
Tasse zum Objekt im riesenhaften
Format erhebt der aus Bulgarien
stammende, inKoblenz lebendeMit-
ko Ivanov; ähnlich riesig, trotzdem
aber durchaus für den großen Durst
tatsächlich zu verwenden wären die
derben, sich an traditioneller spa-
nischer Keramik orientierenden Tas-
sen von Carol Ray Nino. Auf Stelzen
stellt ihre silbernen Trinkgefäße die
jungeHildesheimerMetallgestalterin
Saskia Detering, modernes Design
mit dauerhaftem Anspruch.
Die Ausstellung in der Gale-
rie Handwerk, Rizzastraße 24
- 26 ist bis 30. März täglich
von 11 - 17 Uhr zu sehen.
Informationen zur Ausstellung bei
der Handwerkskammer Koblenz,
Telefon 0261/ 398-277, Telefax
Ausstellung in der Galerie Handwerk Koblenz
Tassen, Teller, Schalen...
