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Langjährige Mitarbeiter / Bundeswirtschaftsexperte bei der HwK

9. März 2005

Nr. 104

Das Betriebsklima in der Firma

„Johann Schmitt Bauunter-

nehmung“ in Liebshausen/

Hunsrück ist bemerkenswert

gut. Trotz der Mitarbeiterstärke

von immerhin 65 Personen,

darunter zurzeit zwei Lehrlin-

ge, besteht untereinander ein

fast familiäres Verhältnis. 99

Prozent der Mitarbeiter sind

Stammkräfte.

Viele von ihnen sind schon 25

undmehr Jahre imBetrieb. Jeder

Mitarbeiter macht sich die Fir-

menphilosophie „Kundenbin-

dung durch Kundenzufrieden-

heit“zuEigen.Beigemeinsamen

FreizeitaktionenwieWanderun-

genundSommerfesten fehlt kei-

ner. Auch in der betriebseigenen

Fußballmannschaft engagieren

sich die Akteure für ihre Firma.

Dipl.-Ing. Volker Schmitt, Inha-

ber undGeschäftsführer, erklärt

die Betriebstreue der Kollegen

auch mit „ihrer Bindung an den

ländlichen Raum, an ihr Haus

undAnwesen imHunsrück, dem

guten Miteinander und gegen-

seitigemRespekt zwischenChef

und Angestellten. Wir sind eine

betriebliche Familie und ziehen

alle an einemStrang. Geht es der

Firma gut, geht es uns gut“, sagt

er.

Arbeit mit drei Chefs

Bauzeichner Robert Gödert ist

seit 40 Jahren imBetrieb. Bauin-

genieur und Maurermeister Jo-

hannSchmitt, der dieFirma1932

gegründet hat, war sein erster

Chef.Beiihmhatergelernt.Auch

Maurer Werner Schmäl, eben-

falls 40-jähriger Betriebsjubilar

Bauunternehmen und

betriebliche Familie

Seit Jahren ein eingeschworenes Team (v.l.): Geschäftsführerin Ellen Steigerwald,

Berni Liesenfeld, Robert Gödert, Geschäftsführer Volker Schmitt, Uwe Ev, Udo

Schneider, Werner Schmäl und Geschäftsführer Werner Schmitt.

Bei Schmitt´s ziehen alle an einem Strang

Bauunternehmung, Ingenieurbüro, Fliesenfachgeschäft gegründet

1932 65 Mitarbeiter, 2 Lehrlinge Internet:

www.schmitt-bau.com

Steckbrief: Schmitt GmbH & Co.KG,

Liebshausen

Treffen mit dem Handwerk in Koblenz

undehemaligerLehrlingimBau-

unternehmen, kann sich an den

Firmengründerguterinnern.Des-

sen Sohn, Bauingenieur Werner

Schmitt, übernahm 1976 die

Firmenleitung und wurde der

zweite Chef von Gödert und

Schmäl.

„Inden70er JahrengingdieTen-

denz zum individuellen schlüs-

selfertigenWohnungsbau“, erin-

nern sie sich. 1987 und 88 kom-

men die Kinder von Werner

Schmitt, SohnVolker undToch-

ter Ellen nach abgeschlossener

Maurer- bzw. Bauzeichnerlehre

und Architekturstudium in den

Betrieb. 2002übernimmtVolker

Schmitt die Firma und teilt sich

die Geschäftsführung mit Vater

und Schwester.

„Ellen und Volker sind in der

Firma groß geworden. Als ich

hieranfing,wardieElleneinknap-

pes Jahr. Sie haben im Betrieb

gelerntundsomanchenTippgern

angenommen“, weiß Gödert. Er

und seinKollege habenkeinPro-

blem,dassdieKindervondamals

heute ihre Chefs sind. Dritter im

Bunde der „40-Jährigen“ im

Handwerksbetrieb ist Kraftfah-

rer Artur Nick.

Seit 25 Jahren dabei

Maurer Uwe Ev, Maurer Udo

SchneiderundBauzeichnerBerni

Liesenfeld sind seit 25 Jahren im

Betrieb.Diedrei40-Jährigensind

Schulfreunde, habengemeinsam

die Lehre bei Werner Schmitt

gemacht und saßendamals inder

ParallelklasseihrerheutigenChe-

fin. „Schon mein Großvater und

Vater haben hier geschafft“, er-

zählt Ev. So war es auch bei

Liesenfeld. „Natürlichhabendie

Kinder von Mitarbeitern bei uns

einen Ausbildungsbonus“, sagt

der Seniorchef. „Es ist sehrwich-

tig für den Erfolg der Ausbil-

dung, dass die Eltern dahinter

stehen“.

Erfahrungweitergeben

„ErfahrungistderbesteLehrmeis-

ter“,istWernerSchmittüberzeugt.

Er gab sein Wissen nicht nur in-

nerhalbderFamilie,sondernauch

an die Mitarbeiter weiter.

Schlüsselqualifikationen wie

Gewissenhaftigkeit, Ehrlichkeit,

HilfsbereitschaftundFreundlich-

keitwerdenvonderFirmenleitung

vorgelebt und übertragen. „Ein

einheitliches Erscheinungsbild

allerunddieLeistungstehtimmer

imVordergrund,vonderKleinst-

reparatur bis zum schlüsselferti-

genHaus“,erklärtSchmittsenior.

Alles ist machbar

Die Angebotspalette des Unter-

nehmens ist breit gefächert und

konnte in den vergangenen Jah-

ren dank qualifizierterMitarbei-

ter undmodernsterTechnik stän-

dig erweitert werden. Erd- und

Entwässerungsarbeiten, Beton-

und Stahlbetonarbeiten, Mau-

rerarbeiten,Putzarbeiten,Fliesen-

undPlattenarbeiten, Sanierungs-

und Instandsetzungsarbeiten so-

wie Bodenbeschichtungen und

PflasterarbeitengehörenzumPro-

grammdesUnternehmens.Auch

das Trockenlegen von altenKel-

lern gehört dazu.

Regierungsdirektor Joachim

Garrecht, Referatsleiter für

Handwerkswirtschaft im Bun-

desministerium für Wirtschaft

und Arbeit, besuchte in diesen

Tagen dasMetall- und Techno-

logiezentrum der Handwerks-

kammerKoblenz.InMittelpunkt

seiner Gespräche mit Mitarbei-

ternderHandwerkskammernaus

Rheinland-Pfalz unddemSaar-

land standen unter anderem die

AuswirkungenderNovellierung

der Handwerksordnung auf die

Struktur der Handwerksunter-

nehmen, Qualifikation und

Marktfluktuation in der Hand-

werkerschaft sowie die Eigen-

kapitalausstattungimHandwerk

imZeichenvonBasel II. Thema

war auch die Vorreiterrolle der

ServiceangebotederKammern.

Diskutiertwurdeauchüberneue

Fördermittel für Existenzgrün-

der. Die HwK Koblenz bietet

bereits seit Ende letzten Jahres

„neue“ Existenzgründungsse-

minarean.DerTeilnehmerzahlt

für drei Tage Vollzeitinforma-

tionen zu Fragen der Betriebs-

gründungund-führung30Euro.

Darüber hinaus ging es in den

Gesprächen um die Anschluss-

förderung der Technologie-

beratung. Die Technologie-

beraterderHwKanalysierenund

formulierenEntwicklungsvorha-

ben, geben Hilfestellung bei

Patentrecherchen, Lizenzver-

mittlungen u. ä. und führen die

Erfinderberatungdurch.

GarrechtbotseineUnterstützung

ebenso bei laufenden und ge-

planten Projekten der Umwelt-

beratung der Kammern an. In

denWerkstätten des HwK-Me-

tall- und Technologiezentrums

überzeugtesichderRegierungs-

direktor vom hohen Stand der

technischen Ausstattung für

Aus- und Weiterbildung.

Joachim Gar-

recht, Referats-

leiter im Bundes-

wirtschaftsminis-

terium, beim

Blick in „Hand-

werk Special“,

das in seiner Art

bundesweit

einzigartige

Handwerks-

magazin.

HwK-Workshop mit Prof. Axel Kufus

DieHandwerkskammer Koblenz veranstaltet inZusammenarbeit mit

Prof. Axel Kufus von der Universität der Künste, Berlin, einen

Workshop zumThema Möbelgestaltung. Ein Team von Tischler-

undMetallbauermeistern erarbeitet dabei gemeinsameinEin-

richtungskonzept für das Großraumbüro und die Infothek/Bibliothek

des Kompetenzzentrums für Gestaltung, Fertigung und Kommuni-

kation. Entwurf, Planung und Ausführung unterliegen dabei dem

Anspruch hochwertigster Gestaltung in Verbindung mit meisterli-

cher Verarbeitung und einem gesunden Kostenbewusstsein.

„Ortsbegehung“ im Bau des neuen HwK-Zentrums:

Prof. Kufus (links) bespricht mit jungen Handwerks-

meistern Möglichkeiten der Innenraumgestaltung.