Handwerk Special Nr. 92 vom 12. März 2003 - page 13

Zukunftstechnologie Brennstoffzelle auf der Messe
12. März 2003
Nr. 92
Handwerksmesse Koblenz
MESSE AM RHEIN:
29. April bis 5. Mai
Kraftpaket sorgt für
Wärme und Strom
Die Brennstoffzelle ist zukunftsweisende Technologie mit
großen Chancen
Wasserstoff und Sauerstoff
ergeben Wasser und Energie
- das ist eine bekannte chemi-
sche Gleichung. Dahinter
kann sich aber auch die Ver-
bindung von Hightech, For-
schung, industrieller Ferti-
gung und handwerklichem
Know-how verbergen: Mit
der Zukunftstechnologie
Brennstoffzelle.
ImZentrum für Umwelt undAr-
beitssicherheit (ZUA) derHand-
werkskammer Koblenz weiß
manumdieVorteiledieserTech-
nologie. Um ihre Chancen und
Möglichkeiten fürdenHandwer-
ker aufzuzeigen,veranstaltendie
HwK-Umweltexperten zur
MESSE AM RHEIN: Hand-
werksmesse Koblenz vom 28.
bis 30.April einenFachkongress
über den„ZukunftsmarktBrenn-
stoffzelle“ als Mulitplikatoren-
schulung. SHK-Handwerker,
aber auch Elektrotechniker und
Kfz-Techniker werden sich in
Zukunft bei ihrer Arbeit mit der
Technologie der Brennstoffzel-
lebeschäftigenmüssen. Schließ-
lich kann man mit der Brenn-
stoffzelle Häuser mit Strom und
Wärme versorgen oder ein Fahr-
zeug antreiben.
Rund umdieBrennstoffzelle
Viele Fragen rund um diese
Technologie sind derzeit noch
offen: Wie funktioniert eine
Brennstoffzelle und wie kann
sie effektiv im Haus eingesetzt
werden?Wie sind die Perspekti-
ven für die Zukunft? Die Brenn-
stoffzelle wird von ihren Ent-
wicklern die Energiequelle der
Zukunftgenannt.Dort,woStrom
und Wärme benötigt werden,
kann beides direkt vor Ort er-
zeugt werden und das alles ohne
Schadstoffemissionen. Heiz-
kraftwerke fürmittlere oder gro-
ße Gebäude oder schadstoffar-
me Antriebe für Busse und Au-
tos sind als Prototypen bereits
heute im Feldversuch im Ein-
satz, mit der Serienreife wird in
den nächsten Jahren gerechnet.
Nicht nurHeizungsanlagen oder
Fahrzeuge sollen in der Zukunft
mitBrennstoffzellenangetrieben
werden: Zur Zeit wird auch ge-
forscht, wie Batterien und Ak-
kus in Handys oder Laptops
durch das kleine Kraftpaket er-
setzt werden können.
Chancen für das Handwerk
Für das Handwerk bieten sich
hier große Chancen: Entwickelt
werden die Anlagen in Labors
und Forschungseinrichtungen,
doch Beratung, Montage, War-
tung und Servicewerden vor Ort
unter anderem durch das Hand-
werkerfolgen. So sucht derwelt-
weit tätige Heizungsanlagen-
bauer Vaillant beispiels-
weise schon seit einigen
Jahren die enge Zusam-
menarbeitmitdemHand-
werk, hat Kooperationen
mit Fachverbänden ge-
schlossen und bietet in
Abstimmung mit Hand-
werksverbänden und
Handwerkern Schulun-
gen an. Schon in weni-
gen Jahren soll der
europaweiteUmsatzmit
der Technologie und al-
len damit verbundenen
Dienstleistungen allein
im häuslichen Bereich
2,5 Milliarden Euro be-
tragen, so die Vaillant-
Schätzungen.
Information nutzen
Mit seiner Schulung zum The-
ma „Zukunftsmarkt Brennstoff-
zelle“ setzt das ZentrumfürUm-
welt und Arbeitssicherheit seine
Informationsreihe für und mit
dem Handwerk zu diesem The-
ma fort. Die Experten der HwK
Wie funktioniert eine Brennstoffzelle?
Brennstoffzellen wandeln direkt chemische in elektrische Energie um. Sie bestehen aus zwei
Elektroden (Anode und Kathode) mit einem dazwischen befindlichen Elektrolyten, der eine direkte
chemische Reaktion verhindert. Die Anode wird mit einem Brennstoff (z.B. Wasserstoff), die Kathode
mit einem Oxidanten (Sauerstoff) versorgt. Der Brennstoff wird an der Anode oxidiert, dabei findet
eine Elektronenabgabe statt, an der Kathode eine Reduktion und damit eine Elektronenaufnahme. Von
der Anode zur Kathode fließt über den äußeren Leiter ein Elektronenstrom (äußerer Stromkreislauf),
der elektrisch genutzt wird. Der korrespondierende Ladungsstrom in der Brennstoffzelle erfolgt über
einen Ionenstrom (innerer Stromkreislauf). Das Prinzip ist ähnlich dem des Ablaufes in Batterien, nur
dass in der Brennstoffzelle die Elektroden selbst nicht umgewandelt, also nicht entladen werden.
Brennstoffzellen erzeugen
Strom, Wärme und Wasser.
Sie können in allen denk-
baren Größen gebaut wer-
den und eignen sich sowohl
für die Strom- und Wärme-
versorgung eines Gebäudes
als auch für den Betrieb
eines Handys oder Laptops.
Auch als Fahrzeugantrieb
könnte die Brennstoffzelle
eine Alternative zu den
Verbrennungsmotoren sein.
Entsprechende Prototypen
wurden bereits von unter-
schiedlichen Herstellern
entwickelt.
Einsatzgebiete
Alternative Energie
Das HwK-Zentrum für Um-
welt und Arbeitssicherheit
(ZUA) stellt sich und seine
Informationsangebote auf
der MESSE AM RHEIN:
Handwerksmesse Koblenz
in Halle 9 vor. Neben dem
Fachkongress „Zukunfts-
markt Brennstoffzelle“
vom 28. bis 30. April ver-
anstaltet das ZUA am Frei-
tag, 2. Mai, eine Fachta-
gung rund um das Thema
Holzpellets und deren Ein-
satzmöglichkeiten.
„Wie plane ich mein Nie-
drigenergiehaus richtig?“
heißt es in einer Fachver-
anstaltung am Samstag,
3. Mai. Am Donnerstag,
1. März, geht es für Anle-
ger um Investitionen in
regenerative Energien.
Mehr zum Thema Umwelt
gibt es auch auf dem Frei-
gelände und im Bus der Pä-
dagogischen Anlaufstelle.
sehen besonders in der Erzeu-
gung von Energie mit hohem
Wirkungsgrad und Umweltver-
träglichkeit die Chancen der
Technologie: Brennstoffzellen
erreichen einen Wirkungsgrad
von 60 Prozent, als Abfall ent-
steht nur Wasser. Zum Ver-
gleich: Beim Verbrennungsmo-
tor liegt der Wirkungsgrad bei
rund 20 Prozent. Das sind Fak-
ten, die für die Brennstoffzelle
als zukunftsweisende Techno-
logie sprechen.
Ob als große Brenn-
stoffzelle oder kleiner
Laboraufbau: Jede
gewünschte Größe und
Leistungsabgabe ist
möglich.
Auch als Fahrzeug-
antrieb wird die
Brennstoffzelle
erprobt. Erste
Prototypen sind
schon im Einsatz.
Das Interesse an der Technologie ist groß: Ein
Modell war auf der letzten Handwerksmesse zu
sehen.
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