Handwerk im Winter vom 15. Dezember 2001 - page 6

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Handwerkslehrlinge sprechen über Zukunftspläne und
Weihnachtswünsche
Gesichter mit
Geschichten
Materielle Wünsche zu Weihnachten äußern sie kaum, aber
konkrete Ziele haben sie. Sie haben auch viele Träume und
Sehnsüchte - Handwerkslehrlinge, die in den Berufsbil-
dungszentren der Handwerkskammer Koblenz überbetrieb-
liche Lehrgänge besuchen. Es macht Spaß, mit ihnen zu re-
den, es ist spannend und stimmt nachdenklich.
Peppig
& nütz-
lich:
Tasse aus
der Weih-
nachtsausstel-
lung in der
Galerie Hand-
werk.
Stefan Denler, 18 Jahre, Kfz-
Mechanikerlehrling aus
Nisterberg, Ausbildungs-
betrieb: Autohaus Wal-
ter Greis, Zinnheim
„Materielle Wünsche
zu Weihnachten habe
ich keine. Dass alle Fa-
milienmitglieder ge-
sund bleiben, glücklich
sind und Freude am Le-
ben haben, ist mir wichtig
und das natürlich nicht nur zu
Weihnachten. Aber in dieser Zeit
ist man immer etwas nachdenklicher
als sonst. Unsere Familie macht dann
so eine Art Jahresrückblick. Da ge-
hören auch politische Ereignisse wie
der Terroranschlag gegen Amerika
am 11. September dazu.“
Christian Espenschied, 18 Jahre, Elektroinstal-
lateur aus Kastellaun, Ausbildungsbetrieb: Fa.
Elektro Drexel, Kastellaun
Wir haben schon viele Familienmitglieder durch Krebs verloren. Mütterlicher-
seits ist eine Genveranlagung nachgewiesen. Mein Onkel ist jetzt davon betrof-
fen. Er ist erst 36 Jahre. Anfangs habe ich viel über den Tod nachgedacht, heute
habe ich keine Angst mehr davor. Wenn es so ist, ist es so. Ich bin 18 Jahre, habe
Spaß an meiner Lehre. Den Weihnachtsbaum schmücken wir jedes Jahr anders.
Das soll auch symbolisch immer wieder ein neuer optimistischer Ausblick sein.“
Lena Krahwinkel,
17 Jahre, Friseurlehr-
ling aus Hamm/Sieg,
Ausbildungsbetrieb:
Beautyteam Schnei-
der in Roth
„Ich bin rundum glück-
lich. Ich lerne einen Be-
ruf, auf dem ich aufbauen
möchte. Als Visagistin am
Theater zu arbeiten war
von klein an mein
Traum.
Ich habe einen Freund, der lustig und offen ist
wie ich. Was will ich mehr? Einen
Friseurkoffer für mein Arbeits-
material wünsche ich mir zu Weih-
nachten.
Sonst haben meine Eltern mit Weih-
nachten nicht viel im Sinn. Einen
Weihnachtsbaum gibt es nur bei der
Oma. Die Eltern sind nicht in der
Kirche. Sie haben es meinem Bruder
und mir aber frei gestellt, uns mit dem
Glauben zu beschäftigen.
Ich finde christliche Bräuche faszi-
nierend. Vor zwei Jahren habe ich
mich taufen und konfirmieren lassen.
Eine weiße Hochzeit in der Kirche
stelle ich mir toll vor. Aber das hat
noch Zeit, erst möchte ich meine be-
Jörg Bal-
mert, 17
J a h r e ,
Straßenbauer-
lehrling aus Nas-
sau, Ausbildungs-
betrieb: Fa. Teer-
bau, Koblenz
„MeinVater ist 1992
gestorben. Unsere
Mutter stand mit fünf
Kindern plötzlich allein
da. Wir sind alle stolz auf
sie und dankbar, dass sie das
Leben mit uns so gut gemei-
stert hat.Weihnachten le-
gen wir alle zusammen
und kaufen für sie et-
was Schönes. Einen
Weihnachtsbaum gibt
es in diesem Jahr erst-
mals nicht, meine
Mutter ist aller-
gisch gegen die
Nadeln. Als
wir jünger
waren, hat sie
das uns zulie-
be verdrängt. Ich
habe keinen speziel-
len
Weih-
nachtswunsch.“
Jugendlich und
nachdenklich -
wie mancher
Weihnachts-
gedanke jun-
ger Lehrlinge
auf dieser
Seite - in Ton
verewigt zu
finden in der
HwK-
Weih-
nachts-
ausstel-
lung in
der Ga-
lerie
Handwerk.
Thomaitza Douliou, 18 Jahre, Bäckerlehrling aus Betzdorf, Aus-
bildungsbetrieb: Bäckerei Acher in Betzdorf
Ich bin Griechin, in Deutschland geboren. Hier fühle ich mich wohl
und lerne meinen Wunschberuf. Nach Tessaloniki fahre ich nur im
Urlaub.Weihnachten feiern wir als Grie-
chisch-orthodoxe wie die Deut-
schen. Alle 16 Familienangehö-
rigen besuchen zusammen die
Kirche. EinemBrauch zufolge
gehen die Kinder bei den
griechischen Familien in un-
seremOrt von Haus zu Haus
und singen Weihnachtslie-
der. Gesungen wird grie-
chisch, das ist unsere Seele.“
Michael Weißbrod, 19 Jahre, Zimmerer-
lehrling aus Heiligenroth,
Ausbildungsbetrieb: Thomas
Bäcker, Montabaur
„Vielleicht hat meinVater sei-
ne Liebe zum Holz auf mich
übertragen. Der Kontakt zu ihm
ist nie abgerissen, obwohl ich seit
zehn Jahren einen Stiefvater habe. Der ist
aber auch ok. Weihnachten essen wir traditio-
n e l l
Pute, ein Weihnachtsbaum gehört dazu und gute
Gespräche. Oma und Opa sind auch dabei.“
Florian Neuroth, 18 Jahre, Mau-
rerlehrling aus Untershaus/
Montabaur,
Ausbildungsbetrieb: Her-
mann Neuroth Montabaur
„Ich werde Maurer, weil ich
später den elterlichen Be-
trieb übernehmen werde.
Ich möchte mir ein eigenes
Haus bauen nach meinenVor-
stellungen. Das sind meine
Zukunftswünsche. Einen spezi-
ellen Weihnachtswunsch habe ich
nicht. Mir gefällt es, wenn die ganze
Familie zum Fest zusammen ist. Der Kirchgang gehört
ebenso zuWeihnachten wie der Festbraten und der Weih-
nachtsbaum. Diesen schmücken wir jedes Jahr anders.“
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