Handwerk im Winter vom 15. Dezember 2001 - page 2

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Die Kolumne:
Nord - Süd
Einen alten Kompass haben
mir bulgarische Mitarbeiter
zu einem runden, fortge-
schrittenen Geburtstag ge-
schenkt. Er ist gut erhalten,
wenn auch von den Jahren
und dem Zahn der Zeit
leicht angenagt, immer noch
zielgenau und unbeirrbar in
seiner Richtung, die er an-
zeigt. Ich möge die Orientie-
rung nicht verlieren und im-
mer wieder, wenn das Hand-
werk im Norden von Rhein-
land-Pfalz und meine Zeit es
erlauben, den Weg auf den
Balkan finden. Auch wenn
später das Geld der Bundes-
regierung dafür einmal aus-
„Er ist gut erhalten und gibt immer noch
präzise die Richtung an.“ Hauptgeschäfts-
führer Karl-JürgenWilbert über einen 100-
jährigen Kompass, den ihm bulgarische
Mitarbeiter zu seinem 60. Geburtstag
schenkten.
gegangen sein sollte. Ein schönes Ge-
schenk, nicht wahr?
Überraschend, wie empfindlich ein
Kompass reagiert, wenn man auch nur
leicht seine Position verändert. Wie man
weiß, lässt sich ein guter Kompass da-
durch nicht beirren. Er findet wieder sei-
ne Richtung.
Mein Kompass, dem die letzten 100 Jah-
re nichts anhaben konnten, steht jetzt auf
meinem Schreibtisch. Er zeigt mir und
jedem Besucher, wo es langgeht, lädt
zum Nachdenken ein. Über die großen
und kleinen Dinge im Alltag und wo sie
hingehören. Und mit ein wenig Phantasie
erinnert er an das, was man vorhat und
plant und was abseits liegt. Er orientiert
über die große Richtung. Immer und
überall, und ich denke dabei auch an die
Projekte der Kammer im Ausland, mit
denen wir den Menschen vor Ort helfen
wollen, ihre Arbeit und damit ihr Leben
erleichtern. Das bewegt uns gerade jetzt,
kurz vor Weihnachten.
Erlauben Sie mir, verehrte Leser, diesen
kleinen Ausflug kurz vor Ende eines auf-
regenden Jahres, das für uns alle und
auch für das Handwerk nicht ohne Bles-
suren geblieben ist. Aber Jammern nutzt
nichts. Weihnachten mit seinen strahlen-
den Sternen steht vor der Tür. Und für
Sie, verehrte Kunden des Handwerks,
birgt die gegenwärtige konjunkturelle
Schwäche eine Chance, manche schöne
Bescherung. Warten Sie nicht, ziehen Sie
Aufträge vor. Es lohnt sich. Die Preise
sind günstig, die Zinsen tief und das An-
gebot in voller Breite groß und umfas-
send, auch „Handwerk im Winter“, die
Schwesterausgabe von „Handwerk Spe-
cial“; berichtet davon.
Viel Spaß bei der Lektüre und eine gute
Zeit.
Ihr
Karl-Jürgen Wilbert
Wenn Sie sich mit mir austauschen wollen,
mailen Sie mir:
Die Handwerkskammer Koblenz organisiert
jedes Jahr internationale Lehrlingsbegegnun-
gen mit dem Ziel, junge Menschen verschie-
dener Nationalität, unterschiedlicher Aus-
bildungssysteme und Wertvorstellungen ein-
ander näher zu bringen.
Im Jahr 2002 besteht für Lehrlinge aus dem
Bezirk der HwK Koblenz die Möglichkeit
nach Norwich/Großbritannien zu fahren. Zwei
WochenAusbildung in einem englischen Col-
lege und in Handwerksbetrieben bieten den
Lehrlingen die Chance, neue Fachkenntnisse
zu sammeln und die Berufswelt des englischen
Handwerks kennen zu lernen. Daneben gibt
es genügend Freizeit und kulturelle Angebo-
Sie sind die besten
Junggesellen der Republik
Praktischer Leistungswettbewerb der Handwerksjugend: Drei Sieger bei der HwK Koblenz
Die besten Nachwuchs-
handwerker der Bundesre-
publik stehen fest. Zum 50.
Mal ermittelten die
jungen Hand-
werksgesellinnen
und -gesellen beim prak-
tischen Leistungswettbe-
werb auf Bundesebene
ihre Sieger und Platzier-
ten.
872 Landessieger in über
120 Berufen testeten ihr berufliches
Können. Bereits beim Landes-
wettbewerb waren die Junggesellen
aus dem Bezirk der Handwerkskam-
mer Koblenz überaus erfolgreich. Sie erziel-
ten 18 Siege, 16 zweite und 4 dritte Plätze.
Auf Bundesebene hatten drei von ihnen
erneut die Nase vorn.
Überglücklich ist Konditoreifachverkäuferin
Christiane Porth aus Bad Kreuznach (im Bild
links). Sie setzte sich unter Mitbewerbern aus
acht Bundesländern durch. Sowohl beim Ge-
stalten eines Schaufensters als auch beimVer-
kaufsgespräch überzeugte sie die Juroren.
Glanzpunkt ihres Bundessieges war eine Fest-
tagstorte. Die 19-Jährige, die ihreAusbildung
im Cafe Wonsyid in Bad Kreuznach machte,
möchte sich jetzt zur Verkaufsleiterin weiter
qualifizieren.
Stolz sind auch Rene Pieroth (oben rechts),
Bundessieger im Orthopädieschuhmacher-
handwerk, und seinAusbildungsmeister Karl-
te, um den Charme Norwichs und der Region
zu entdecken. Die HwKKoblenz, das Norwich
City College und das Great Yarmouth Colle-
ge übernehmen gemeinsam die gesamte Or-
ganisation sowie die Betreuung der Teilneh-
mer.
Darüber hinaus können Handwerkslehrlinge
nach Nevers in Frankreich fahren. Für Gesel-
len stehen Besuche in Cork/Irland und inAus-
tin/Texas auf dem Austauschprogramm.
Informationen zu den Austausch-
programmen der Handwerkskammer
Koblenz unter Tel.: 0261/ 398-223, Fax: -
994, E-Mail:
Idee und Verantwortung:
Karl-Jürgen Wilbert
Redaktion: Jörg Diester, Markus Gaida,
Beate Holewa, Nina Thom, Ricarda Matheus
Layout: Jörg Diester, Markus Gaida
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Andrea
Petry,Dr.LieselotteSauer-Kaulbach
Herausgeber: HwK
Koblenz in Verbin-
dung mit demMittel-
rhein-Verlag Koblenz
Fotos: HwK Koblenz,
FOCUS Fotostudio,
G. Juraschek,
Foto Hosser
Anzeigen: Hans
Kary (verantwortl.),
Rudolf Speich, Informa,
RZ-Anzeigenservice
(Tel.: 0261/892-457),
56070 Koblenz
Techn. Herstellung: DruckhausKo-
blenz
Impressum
Heinz Weindorf, Sanitäts-
haus Kirchner, Bad Kreuz-
nach. „Das ist Wahnsinn“,
kommentiert
der junge
Mann die hohe
Bewertung sei-
ner einge-
reich-
ten Ar-
beiten:
Orthopädische
Schuhe und
F u ß b e t t u n g
mit Verkür-
zungsaus-
gleich. Der 20-Jährige wird
den
Meisterbrief erwerben und
später eventuell den elterli-
chen Betrieb übernehmen. „Das ist aber
noch offen, vielleicht baue ich mir auch et-
was Eigenes auf“, sagt er.
Dritter imBunde und Gewin-
ner des Wettbewerbs „Die
gute Form“ ist der Steinmetz-
und
Stein-
b i l d h a u e r -
geselle Christi-
an Ollig. Er hat
sein Handwerk bei
Steinmetzmeister
Andreas Rein-
hard
in
Rengsdorf
gelernt. SeineWettbewerbsarbeit, ein dreibei-
niger Tischfuß aus Jura-Kalkstein, überzeug-
te die Juroren in Gestaltung und
Ausführung. „Ich freue mich über
den Bundessieg natürlich sehr. Auf
dem Erreichten werde ich mich nicht
ausruhen. Ich möchte denMeister-
brief erwerben und meine
Kenntnisse imRestaurieren
vertiefen“, so der 25-Jähri-
ge. Inzwischen hat er denArbeits-
platz gewechselt und arbeitet bei
Bildhauer und Steinmetz Andreas
Graffé in Mainz. „Ich möchte in
vie-
le Betriebe und Aufgabenberei-
che hineinschnuppern“, begründet er diese
Entscheidung.
Informationen zum Praktischen
Leistungswettbewerb der Hand-
werksjugend, Tel.: 0261/ 398-
Zur Ausbildung nach
Großbritannien
,
Irland,
Frankreich
und in die
USA
HwK Koblenz informiert über aktuelleAustauschprogramme 2002
Deutscher Internet-
preis ausgeschrieben
Unter dem Motto „Mittelstand im Internet“
hat Bundeswirtschaftsminister Werner Mül-
ler erneut den Deutschen Internet-Preis aus-
geschrieben. Schwerpunktthemen des mit
150.000 Euro dotierten Wettbewerbs sind
u.a. Kundenbindungssysteme im Internet,
erfolgreiche Online-Darstellung oder virtu-
elle Kooperationen. Infos für Handwerker,
die sich bewerben wollen (bis 15.2.) beim
deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
unter
oder bei der HwK Koblenz, Tel.:
0261/398-248, E-Mail:
Deutsches Know-How lernen
Lehrlinge aus Rumänien
Zum ersten Mal sind sieben Kfz-Lehrlin-
ge aus Bukarest und Timisoara/Rumänien
und sechs junge Mazedonier aus gewerb-
lich- technischen Berufen zu Gast beim
Handwerk. Der Lehrlingsaustausch wird
vom rheinland-pfälzischenWirtschaftsmi-
nisterium im Rahmen seines Europa-
programms Handwerk gefördert. Die jun-
gen Gäste aus Osteuropa lernen bei der
HwK Koblenz und in Handwerksbetrieben
modernste Technologien und Fertigungs-
methoden kennen.
Infos zum Lehrlingsaustausch:
Tel.: 0261/398-223, Fax: -994, E-Mail:
ternet:
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