Handwerk Special Nr. 77 vom 18. Oktober 2000 - page 22

Eine gute Idee ist
der erste Schritt in
die Zukunft
HwK Koblenz unterstützt junge Erfinder und ihre Entwicklungen
Am Anfang steht zunächst die
Idee! Junge Leute sind sehr
ideenreich und kreativ - „was
auch“, so die HwK Koblenz,
„genutzt werden sollte“. Die
HwK setzt dies durch den „Er-
finderclub Junges Handwerk“
um.
Hier bekommen Jugendliche die
Möglichkeit an ihrer Idee zu ar-
beiten, über sie zu diskutieren,
Experimente durchzuführenund
ihre Idee später umzusetzen.Vor
allem Lehrlinge, Gesellen und
junge Meister sind hier ange-
sprochen, wobei eine Vielzahl
anBerufen - obBäcker, Feinme-
chaniker, Installateur- und Hei-
zungsbauer oder Zahntechniker
- mit einbezogen sind.
Den Club gibt es seit Januar ‘99.
Derzeit wird an drei Projekten
gearbeitet: „Spracherkennung“,
„Anziehhilfe für Strümpfe“ und
„Verknüpfung verschiedener
Bus-systeme“. Das Projekt „An-
ziehhilfe für Strümpfe“ ist so-
weit ausgereift, dass es sich
bereits in einemPatentverfahren
befindet.
Seit Beginn diesen Jahres bear-
beitetAlexander SchulzdasEin-
zelprojekt „Spracherkennung”,
das bis zur nächstenHandwerks-
messe fertiggestellt werden soll.
Alexander ist 20 Jahre alt und
macht eine Ausbildung zum
Elektrotechniker, die er voraus-
sichtlich imDezember abschlie-
ßen wird. Die Idee zu diesem
Projekt hatte er während der
Tätigkeit im Erfinderclub. Das
Spracherkennungs-Modulistein
kleinesGerät,wasmiteiner99%-
Genauigkeit bis zu 15 Befehle
aufnehmen kann. Einsetzbar ist
das Gerät in verschiedenen Be-
reichen. Man könnte es zum
Beispiel in einen Roboter ein-
bauen, der dann die Befehle in
Bewegungen umsetzt. Zum Er-
finderclub kam Alexander eher
zufällig, als er einen Lehrgang
der HwK besuchte. Ein Bekann-
ter lud ihn zum Erfinderclub ein
und er wurde sofort ab Clubmit-
glied. Das war vor knapp zwei
Jahren und ihmmacht dieArbeit
bis heute großen Spaß.
„Am Besten“, so Alexander,
„gefällt mir die Unterstützung
des HwK-Teams, dass hier jeder
zu Seite gestellt bekommt. Aber
auch diejenigen, die nicht zum
Erfinderclubgehörenhelfenund
unterstützen mich jederzeit!“
DasZiel des „Erfinderclubs Jun-
ges Handwerk“ ist es, junge Ta-
pädagogischen Bereich.
Betriebsassistent
Neben dem Erfinderclub bietet
die HwK auch die Ausbildung
zum Betriebsassistenten (BA)
an, die jedes Jahr 50-60 Teilneh-
mer für die berufliche Qualifi-
kation nutzen. Die Ausbildung
ist - wie beim Erfinderclub - in
Theorie und Praxis unterteilt.
Das schließt Experimente und
lente mit guten Ideen zu unter-
stützen und Innovationen, die
dann später auchbetrieblich um-
setzbar sind, zu schaffen. Dabei
bekommen alle Mitglieder den
Raum, die Maschinen und das
Material, das sie für ihr Projekt
brauchen kostenlos zur Verfü-
gunggestellt. Besonders hervor-
zuheben sind die modernen
High-Tech-Einrichtungen wie
CNC-, CAD-, Laser- oder Was-
Infos zum Erfinderclub Junges
Handwerk gibt die HwK Koblenz:
Tel.: 0261/398-512, Fax: -988,
Email:
Internet:
Auch die Zusatzausbildung Betriebsassistent im Hand-
werk - sie findet parallel zur Lehre statt - beinhalte t
neben der theoretischen auch die praktische Arbeit.
serschneideanlage, die von den
Mitgliederngenutztwerdenkön-
nen. Unterstützt werden sie von
einem Team von HwK-Exper-
tenausdemtechnischenunddem
neue Erfindungen mit ein.
Die Ausbildung zum Betriebs-
assistenten läuft parallel zurLeh-
re und dauert ca. zweieinhalb
Jahre immer samstags bei der
Alexander Schulz
(links) mit Dr.
Reinhard Dilba
(rechts), der die
Arbeit des HwK-
Erfinderclubs
betreut.
Das Ausbildungsengagement
der Handwerksbetriebe im
nördlichen Rheinland-Pfalz
ist nach wie vor sehr hoch.
Eine wichtige Rolle spielen
dabei auch die Ausbildungs-
berater der HwKKoblenz als
Ansprechpartner für fast
6.000 Ausbildungsbetriebe.
Die Zusammenarbeit trägt
dazu bei, auchweiterhin neue
Lehrverträge zu knüpfen.
Aber auch Betriebe, die bis-
her nicht ausgebildet haben,
werden vor Ort beraten. Al-
leinimAugustgelangesdurch
persönliche Gespräche der
AusbildungsberaterinBetrie-
ben 73 zusätzliche Lehrstel-
len zu den bereits gemeldeten
zu gewinnen. Die Zahl der
Lehrlinge im Kammerbezirk
ist gegenüber dem Vorjahr
um 3,9 Prozent gestiegen.
Infos zur Ausbildung: Tel.:
0261/398-323, Fax -989,
Initiative
pro
Ausbildung
Sie fühlen sich in Deutschland
wohl. Sie sind hier geboren oder
leben schon viele Jahre im nörd-
lichen Rheinland-Pfalz. Sie ha-
ben die deutsche Schule besucht
und lernen jetzt ihren Wunsch-
beruf - Frisörin. Nora Fernan-
dez-Bodalo aus Spanien,
Gabriela Mitevski aus Mazedo-
nien, Labrije Azizi aus dem
Kosovo und Pina De Giosa aus
Italien. Sie sind im zweiten
Lehrjahr und besuchen
zur Zeit die überbe-
triebliche
Internationale Schönheit
Lehrlingsunterweisung bei der
HwK Koblenz. In den moder-
nen
HwK-Ausbildungs-
werkstätten üben sie neuste
Schnitttechniken. Auch Grund-
lagen in Nageldesign und Kos-
metik werden in den Lehrgän-
gen
vermittelt.
Aus-
länderfeindlchkeithabendiejun-
gen Mädchen bisher nicht ge-
spürt. Dennoch ist ihnen der Ge-
danke, später in ihrem Heimat-
land zu arbeiten, nicht fremd.
Nur die 17jährige Ita-
lienerinPina schließt das für sich
aus.
Gemeinsame berufliche Laufbahn: Die Spanierin Nora
Fernandez-Bodalo, Gabriela Mitevski aus Mazedonien,
LabrijeAzize aus dem Kosovo und die Italienerin Pina
De Giosa (v.r.n.l.)
Lehrstellenbörse im Internet: Zur Online-Vermittlung des Traumberu-
fes per Mausklick geht es über
genblicklich
werden rund 400 Lehrstellen angeboten.
Nicht im Internet, sondern im realen HwK-Berufsbildungszentrum in
Rheinbrohl und in der benachbarten Römerwall-Schule finden die
Regionalen Informationstage zu Ausbildung und Beruf, „RITA 2000“,
am 20. Oktober statt. Infos im HwK- Beurfsbildungszentrum, Tel.:
02635/9546-0, Fax: -100, Email:
1...,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21 23,24
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