Quereinsteiger ins Handwerk / Auslandspraktium als Chance
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Nr. 205
3. Dezember 2016
www.handwerk-special.deVom Hörsaal ins Handwerk
Julia Maria Kreuer aus
Adenau gehört zu den
Studenten, die in einer
Handwerkslehre die loh-
nende berufliche Alter-
native gefunden haben.
Die ehemalige Architek-
turstudentin hat nach vier
Semestern den Hörsaal
gegen eine Kfz-Werkstatt
getauscht und wird im
Kfz-Betrieb Jeub in Nie-
derzissen ausgebildet.
„In der Werkstatt bin ich glück-
lich. Ich habe einen klar struktu-
rierten Tagesablauf und arbeite
in einem Team, in dem ich mich
wohl fühle. Anonymität ist im
Handwerk ein Fremdwort“, sagt
die21-Jährige.Sieräumt ein, dass
sie sich für Architektur interes-
siertundBauwerkesiebegeistern.
„IchhabeesnachdemAbieinfach
mit dem Studium versucht. Es
erschien mir folgerichtig, richtig
erfüllt war ich aber nicht.“
Durch ihren Motorsport begeis-
terten Vater bekam Julia Maria
Kreuer Lust, im Kraftfahrzeug-
handwerk zu schnuppern. Die
Wahl der Niederzissener Auto-
werkstatt Jeub für ein Praktikum
noch während ihrer Studienzeit
war kein Zufall. Britta Jeub ist
nämlichihrePatentante.Sowurde
sie bestärkt, es im Handwerk zu
Architekturstudentin wird zur Kfz-Mechatronikerin ausgebildet
versuchen. Kraftfahrzeugme-
chanikermeister Stefan Jeub ist
seit 1995 selbstständig und ein
erfahrener Ausbilder. „Jeder, der
eswirklichmöchte, bekommt bei
mir eine Chance. Da zählt sein
bisheriger Werdegang wenig“,
betont er. Außerdem verweist
er auf gute Erfahrungen mit
Studienabbrechern. Sein letzter
Lehrling, Alexander Stöffel,
hatte es zunächst mit Jura, dann
mit einem Lehramtsstudium
versucht, bevor er ins Handwerk
wechselte und die Ausbildung
ANZEIGEN
Julia Maria Kreuer hat im Kfz-Handwerk ihren Traum-
beruf gefunden. Kfz-Mechanikermeister Stefan Jeub
vermittelt die richtige Werte für die Lehre.
erfolgreichbeim47-jährigenJeub
absolvierte. „Alexander schloss
als Zweitbester des Prüfungs-
jahrgangs 2015 ab und besucht
derzeit den Meisterkurs bei der
Handwerkskammer Koblenz.“
Auch JuliaMaria Kreuer möchte
ihre Lehre in vollem Umfang
durchziehen. Zukunftsambiti-
onen hat sie noch nicht. Sie weiß
aber, dass im Handwerk vieles
möglich ist, um beruflich voran
zukommen.GanzohneStudium!
Inzwischen teilt sie auch die
Leidenschaft ihres Vaters fürs
Rallyefahren. Reparaturen an
ihrem BMW E30 könnte sie so
bald selbst erledigen.
Kfz Jeub, Niederzissen
Gegr. 1995 | 9 Mitarbeiter | freie Werkstatt Reparaturen
Tel. 02636/6670 |
www.kfz-jeub.deTrip nach Irland
Tamara Neuhaus wird bei
der Handwerkskammer
Koblenz zur Kauffrau
für Büromanagement
ausgebildet. Die Chance,
als Auszubildende im
Rahmen eines Praktikums
im Ausland Erfahrungen
zu sammeln, hat sie gern
genutzt.
„Momentan befinde ichmich im
zweiten Lehrjahr und habe im
Oktober einAuslandspraktikum
in Irland absolviert“, berichtet
die 20-Jährige stolz. „Dort
konnte ich viele neue Eindrücke
gewinnen. Eswar spannendneue
Arbeitsweisen kennenlernen zu
dürfenundauchauszuprobieren.
Ich arbeitete bei der Firma Go
Cambio, die auf Sprachreisen
spezialisiert ist. Ich erhielt die
Aufgabe mich um die sozialen
Medien zu kümmern und deren
Accounts zu pflegen, als auch
derenKundenkontaktemit einem
speziellen Programm ständig zu
aktualisieren. Somit erhielt ich
einen völlig neuen Einblick in
die Welt des Marketings.
Alles in Allem lässt sich sagen,
dass sich das Praktikum sehr
gelohnt hat. Neben den neuen
Arbeitsschritten, die ichkennen-
lernen durfte, haben sich auch
meine englischen Sprachkennt-
nisse deutlich verbessert. Nach
anfänglichen Schwierigkeiten
mit der Kommunikation klappte
dies im Laufe der Zeit wirklich
gut. Das Auslandspraktikum
Tamara Neuhaus absolvierte Praktikum
kann ich nur jedem Auszubil-
denden empfehlen, da es eine
willkommene Abwechslung ist,
mit dem positiven Nebeneffekt
seine Sprachkenntnisse aufzu-
frischen und neue Einblicke
in eine andere Arbeitswelt zu
erlangen. Ich finde es toll, dass
dieHandwerkskammerKoblenz
uns Auszubildenden eine solche
Möglichkeit bietet. Ich denke es
ist nicht nur für dieAuszubilden-
denvonVorteil, sondernauch für
den ausbildenden Betrieb. Die
Auszubildendenkönnenmithilfe
des Praktikums ihre beruflichen
und sozialen Kompetenzen
erweitern, was sich natürlich
auchpositiv auf denArbeitgeber
auswirkt.“
Tamara Neuhaus absol-
vierte ein dreiwöchiges
Praktikum in Irland.
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