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Staats- und Förderpreis 2016 in der Galerie Handwerk

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Nr. 202

3. September 2016

www.handwerk-special.de

Ausstellung: Diese Berufe sind dabei

Zeitlose Gestaltung und

hohe Qualität: Das sind

Markenzeichen der einge-

reichten Arbeiten. Viele

Teilnehmer arbeiten in

seltenen Handwerken,

den „Orchideenberufen“.

Von 119 angemeldeten Teilneh-

mern wurden 92 zumWettbewerb

zugelassen.ÜberdieHälftewerden

nachderBewertungdurchdieFoto-

und Objektjury im Katalog und in

derAusstellung inderKoblenzer

Rizzastraße gezeigt. Mit dabei

sind: Buchbinder, Drechsler,

Edelsteinschleifer, Fotografen,

GlaserundGlasgestalter,Gold-

und Silberschmiede, Kerami-

ker,Kürschner,Maßschneider,

Metallbauer,Orgelbauer sowie

Schmuck- und Edelsteinde-

signer, Schuhmacher, Tex-

tildesigner, Textilgestalter

im Handwerk, Tischler und

Zupfinstrumentenmacher.

Das sagt die Expertenjury

Drei Staats-

preise und

drei Förder-

preise für das

Kunsthand-

werk in Rhein-

land-Pfalz hat

die Landes-

regierung mit der Ar-

beitsgemeinschaft der

Handwerkskammern

Rheinland-Pfalz am 1.

September verliehen.

Zudem wurde viermal

der Preis des Hand-

werks vergeben. Foto-

grafenmeister Michael

Jarmusch aus Koblenz

hat die Arbeiten in

Szene gesetzt

.

Hier die Preisträger und die

Begründung der Jury:

Jens Ritter:

Mit ausgefeilten

technischen Details, einer sen-

siblen Oberflächenbearbeitung

und innovativerGestaltung steht

der Gitarrenbauer aus Deides-

heimfür außergewöhnlicheelek-

trischeGitarrenmodelle, die sich

mit ihrer ästhetischen Präsenz

sicher im Spannungsfeld von

HandwerkundDesignbewegen.

AndreasJ.Schiegnitz:

DieSaal-

orgel,diederOrgelbaumeisteraus

Obrigheim für die Hochschule

für Kirchenmusik in Heidelberg

konzipiert undgebaut hat, genügt

höchsten Ansprüchen. Der spar-

same Einsatz an Materialien und

deren sensible Verarbeitung ha-

ben eine faszinierende Ästhetik.

Die zehn Preisträger und ihre Arbeiten vorgestellt

Martina Stertz:

Mit ihrer Kol-

lektion „Feld, Wald, Wiese“

interpretiert die Kürschnermei-

sterin aus Koblenz das Material

Pelz völlig neu und überträgt

es in die aktuelle Welt des Mo-

dedesigns. Das Zusammenspiel

Arbeit von Damen- und Herrenschneidermeisterin An-

gelika Hirschler aus Schalkenmehren, aufgenommen

in Lieser an der Mosel.

Ausgezeichnet: Die Silber-Teekanne

von Philipp Gröninger aus Trier.

von Pelz, Wolle und Leder ist

hervorragend gelungen.

Franz Sommer:

Mit sicherem

Gespür für Formund Proportion

und einem souveränen und sinn-

lichenUmgangmit demMaterial

hat der Tischler aus Hochscheid

im Westerwald ein hervorra-

gend gestaltetes Möbel für den

täglichen Gebrauch geschaffen.

Dassmit moderner Technik eine

rationelle Fertigung in Serie

möglich ist, lässt hoffnungsvoll

in die Zukunft blicken.

Frank Schumacher:

Berg-

kristall, Morganit, Goldberyll

und Amethyst: Die Arbeit des

Edelsteinschleifermeisters aus

Otterberg hat eine hohe hand-

werkliche Qualität.

Kun Zhang:

Die Studentin im

Bereich Edelstein und Schmuck

aus Idar-Oberstein steht für den

„poetischen Haarschmuck“ aus

Jade, der gleichsamprähistorisch

und trotzdem aktuell wirkt. Ma-

terialästhetik, Farbe und Form

ergänzen sich perfekt.

Philipp Gröninger:

Mut, viel

Erfahrung und ein hohesMaß an

Formsicherheit sind notwendig,

um Objekte der Angewandten

Kunst zu gestalten, die ganz

natürlich und zurückhaltend un-

ser Leben angenehmer machen

können.DieSilber-Teekannedes

Gold- und Silberschmiedemei-

sters aus Trier ist ein solcher

ruhiger Glanzpunkt des Alltags.

Die Liebe zum Detail und der

bewussteVerzicht aufmodische

Attribute kennzeichnen dieses

nachhaltig wirkende Objekt der

Tischkultur.

Angelika Hirschler:

Die ge-

konnte Übertragung der inno-

vativenBildidee in eine elegante

Schnittführung und die sensible

FarbgestaltungmachendasKleid

der Damen- und Herrenschnei-

dermeisterin perfekt für einen

großenAuftritt.Diemeisterliche

handwerklicheMaßschneiderar-

beit bis ins kleinste Detail macht

die Arbeit einzigartig. Sie ist

Bekenntnis, Leidenschaft, Liebe

und Stolz für die Weinregion

unddasMaßschneiderhandwerk.

Daniel Stoller:

Basalt zu dome-

stizieren und ihm gleichzeitig

durch sehr geschickte Formge-

bung eine optische Leichtigkeit

zu geben, ist dem Steinmetz und

Steinbildhauer aus Trier gelun-

gen. Lampe und Tisch wirken

wohnlich und fügen sich durch

die minimalistische Gestaltung

in ihre Umgebung ein und sind

ein besonderer Blickfang.

Ausgefeilte technische Details sind ty-

pisch für Jens Ritter aus Deidesheim.

Daniel Stoller aus Trier hat das Thema Basalt für die

Gestaltung von Innenräumen neu interpretiert.

Ein Meisterwerk: Die Orgel von Andreas J. Schlegnitz

aus Obrigheim in der Pfalz.

Fotos: Michael Jarmusch

Foto: Sandra Welter, Föhren

Foto: Werkfoto, privat