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Ausflug in die Welt der Mode und der Accessoires

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Nr. 195

5. Dezember 2015

www.handwerk-special.de

Formel 1 der Schneider

Bühne frei für die

Welt der Mode. Musik

erklingt. Professio-

nell bewegen sich die

Models und Dressmen

über den Laufsteg.

Schon traditionsge-

mäß in jedem Jahr

zeigen Maßschnei-

der, Maßkonfektio-

näre, Kürschner und

Schmuckgestalter in

einer Modenschau der

Superlative bei der

Handwerkskammer

(HwK) Koblenz eine

Auswahl ihrer

Top-Kreationen.

Am 10. März 2016 ist es wieder

soweit: Die Modenschau im

HwK-Zentrum für Ernährung

undGesundheit geht indie näch-

ste Runde! „Unser Ziel ist es, die

Leistungen der Modeschaffen-

den zu zeigen. Dabei versuchen

wir den jungenLeuten, dasFeuer

für diesewunderbaren kreativen

Berufe weiter zu geben und die

LiebezurMateriezuvermitteln“,

betont Schneidermeisterin Eva

Weber-Ihden.

Die Obermeisterin der Innung

Bekleidung, Bücher, Schuhe,

gehört zu den Initiatoren des

Highlights im Veranstaltungs-

kalender der HwK Koblenz.

Am Herzen liegt es ihr, den

UnterschiedzwischenderArbeit

Eva Weber-Ihden, sagt, was Maßschneiderei so besonders macht

eines Maßschneiders und eines

Maßkonfektionärs darzustellen.

„Viele wissen nicht, dass es sich

bei ähnlichenBegriffen umzwei

völlig unterschiedliche Dinge

handelt“, ist sie überzeugt. Die

„Maßschneiderei“ ist für sie

eine Art „Formel 1 der Schnei-

derkunst“.

„Alles ist maßgeschneidert. Es

fängt damit an, dass nach den ex-

akt vermessenen Körpermaßen

individuelle Schnittmuster an-

gefertigt werden. Alle Stoffteile

müssen einzeln zugeschnitten

und die stabilisierenden Einla-

gen in reiner Handarbeit auf die

Stoffe appliziertwerden. Je nach

Kleidungsstückwerdenmehrere

Anproben vorgenommen. So

entsteht die Möglichkeit, wäh-

rend der Fertigung Korrekturen

an der Passform wie an der

Modellgestaltung vorzunehmen

und so ein optimales Ergebnis

zu erzielen“, beschreibt sie ihre

Arbeit. Natürlich hat diese Qua-

litätsarbeit ihrenPreis, handelt es

sich doch um ein auf den Körper

des Kunden angepasstes Einzel-

stück.Modelle aus derWerkstatt

des Maßschneiders gibt es nicht

von der Stange.

Wem das zu teuer ist, kann auf

die preiswertere Alternative der

Maßkonfektion zurückgreifen.

„Je nachPreis hatman einemehr

oder weniger große Stoffaus-

wahl.Nach einemSerienschnitt-

muster, das wenige individuelle

Wünsche des Models zulässt,

wird nach den Maßen des Kun-

den, beispielsweise ein Anzug,

industriell gefertigt.Esgibt keine

Anprobe und eventuell notwen-

dige Korrekturen führen dann

in die Änderungsschneiderei“,

erklärt Eva Weber-Ihden.

Fazit:EinMaßschneider entwirft

für jeden Kunden ein neues

Schnittmuster und berück-

sichtigt dabei von Idealmaßen

abweichende körperliche Un-

regelmäßigkeiten von Anfang

an. Er schneidert dann das

Kleidungsstück in hochwertiger

handwerklicher Verarbeitung.

Ein Maßkonfektionär hingegen

schneidert nicht selbst. Der

vorgegebene Standardschnitt,

der von einer regelmäßigen

Normalfigur ausgeht, wird nur

inbegrenztemMaße abgeändert.

Weichen dieMaße zu sehr ab, ist

dieFabrikproduktionnichtmehr

möglich. „Die gemeinsameVor-

silbe in der Berufsbezeichnung

Eva Weber-Ihden macht

sich für das Schneider-

handwerk stark.

führt leider zu Verwechslungen

und suggeriert in beiden Fällen

handwerkliche Fertigung nach

eigenenKörpermaßen.DerKun-

de sollte den feinen Unterschied

kennen“, fasst die Fachfrau

zusammen.

Edle Stoffe, hochwertige handwerkliche Verarbeitung:

Das ist Maßschneiderei heute.

Die nächste große Modeschau des Handwerks im Zentrum für Ernährung und Ge-

sundheit ist bereits terminiert: Am 10. März 2016 wird es wieder so weit sein.

Fotos: Fotostudio Baumann

Ausbildung zum Betriebsassistenten

Jugendliche, die schon

während ihrer Hand-

werkslehre den besonde-

ren Kick haben möchten,

können sich bei der

Handwerkskammer (HwK)

Koblenz zum Betriebs-

assistenten weiterbilden.

Die Qualifikation schafft be-

gleitend zur Ausbildung zu-

sätzlichePerspektiven auf dem

Arbeitsmarkt. Denn mit dem

parallel zur Lehre erworbenen

Abschluss als „Betriebsassi-

stent im Handwerk“ haben

die Junghandwerker nach ihrer

bestandenen Gesellenprüfung

und erfolgreich abgelegten

Fortbildungsprüfungen (Aus-

bildung der Ausbilder und

geprüfter Fachmann für kauf-

männische Betriebsführung

nach Handwerksordnung) die

Möglichkeit, bei der Meister-

prüfung von den Teilen III

(Betriebswirtschaft, Recht)

und IV (Arbeitspädagogik)

befreit zu werden. Die jungen

Leute, die aktuell mit ihrer

Fortbildung bei der HwK in

Koblenz gestartet sind, drü-

cken über zwei Jahre jeden

Samstag erneut die Schulbank.

Sie kommen aus dem Metall-,

Kfz- undElektrohandwerk.Ein

weiblicher Maler- und Lackie-

rerlehrling ist ebenfalls dabei.

Der Einstieg in den Lehrgang

ist noch möglich.

Infos bei der HwK-Weiter-

bildung, Tel. 0261/ 398-322,

bildung@hwk-koblenz.de

.

Die Teilnehmer des neu-

en Lehrgangs.

Für die Modenschau

am 10. März 2016

um 19.30 Uhr im

HwK-Zentrum für Er-

nährung und Gesund-

heit können ab sofort

Karten vorbestellt

werden.

Infos & Anmeldung:

E-Mail

galerie@hwk-

koblenz.de

Modenschau

am 10. März 2016

Tel. 0261/ 398-277