Zeitgemäße Baukunst in einer „Edelschmiede“ für Holzbau
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Nr. 193
10. Oktober 2015
www.handwerk-special.deDas besondere Eigenheim
„Bauen beginnt mit der
Grundstückssuche. So
lässt sich bereits vor
dem Kauf prüfen, ob sich
Wünsche der Bauherren
vom Traumhaus auf die-
sem Grundstück auch
verwirklichen lassen“, ist
Architekt Rigobert Ziegler
überzeugt. Deshalb be-
gleitet er Kunden durch-
aus auch bei der Begut-
achtung von Bauland.
DerArchitektistGeschäftsführer
von Ziegler Holzbau in Pünde-
rich an der Mosel. Aus der 1960
von Zimmerermeister Pankraz
Ziegler gegründetenklassischen
Zimmerei entwickelte sich
im Laufe der Jahre ein Fach-
betrieb für den konstruktiven
Holzbau. Rigobert Ziegler ist
im Zimmererbetrieb des Vaters
aufgewachsen. „Auch wenn ich
Architektur studiert habe, bin ich
Rigobert Ziegler kombiniert Architektur und Handwerk
Ziegler Holzbau GmbH, Pünderich
Gegr.: 1960 | 12 Mitarbeiter | Planung und Bau von Holzhäusern
Tel: 06542/ 9369-0 |
www.ziegler-holzbau.deim Herzen ein Handwerker mit
großer Affinität zum Werkstoff
Holz“, bekennt der 60-Jährige.
1978 hat er den Betrieb über-
nommen. Vor 20 Jahren ist er in
denBauvonEinfamilienhäusern
in Holzrahmenbauweise einge-
stiegen.
Seit 2002 plant Rigobert Ziegler
die Häuser für seine privaten
Kunden überwiegend selbst.
„Holztechnologie und Holzbau
haben sich rasant verändert. Der
Anteil von reinenHolzgebäuden
hat deutlich zugenommen. Der
Baustoff Holz ist nachhaltig,
recyclebar und benötigt einen
minimalen Energieaufwand für
Herstellung und Verarbeitung.
Ein Holzhaus ist ein einzigar-
tiges Produkt, dass durch seine
Individualität gerade kleinen
und mittleren Unternehmen die
Chance bietet, sich am Markt
zu etablieren“, ist der Archi-
tekt überzeugt. Er sieht seinen
Betrieb als „Edelschmiede“ im
Holzbau und verweist auf die
Kundenähe, diedieErwartungen
an die Bauausführung, Ausstat-
tung oder Energieoptimierung
erfüllt. „Manbenötigt einbeson-
deresGespür für dieMenschen“,
betont Rigobert Ziegler und ver-
weist beispielhaft auf ein Haus
in Traben-Trarbach. Dort ver-
binden dieBewohner Leben und
Arbeiten. „Es bietet Lebensraum
für Mensch und Fisch“, lacht er.
Durch die verstärkte Boden-Un-
terkonstruktion mit Abdichtung
und Ablauf, konnte das tonnen-
schwere Meerwasseraquarium
des Bauherrn effektvoll und
sicher im Wartezimmer seines
Büros platziert werden.
Das Einfamilienhaus an der
Mosel mit seinem über Eck
laufenden, großzügigverglasten
Vorbau, der an ein Schiffsdeck
erinnert, ist ebenso das Ergebnis
gemeinsamer Arbeit Rigobert
Ziegler hat sich vom Wunsch
der Bauherren nach Nähe zum
Fluss und den Schiffen inspirie-
ren lassen. Ein Balkon, auf dem
man wie an einer Reling um das
Gebäude laufen kann, macht die
Illusion, auf einem Schiffsdeck
zu sitzen, perfekt. Bereits die
Planung sieht er als Gestaltung
von etwas Einzigartigem. „Ich
betrachte den Entwurf als hand-
werklichen Gegenstand, in den
viel Liebe undSorgfalt einfließt.
Die Bauherren spüren das.“
Rigobert Ziegler weist darauf
hin, dass die zukünftigen Be-
Auf Wunsch koordi-
niert der Architekt
auch die Gewerke
für den Innenausbau.
Und so kann das
Ergebnis aussehen.
wohner gern in die Zimmerei
kommen. „Sie gehen zum ersten
Mal durch die Haustür, oder
die Kinder laufen zwischen die
Elemente und sind glücklich,
wenn sie dabei Teile ihres
eigenen Zimmers entdecken.“
Spätestens, wenn der Architekt
seine Kunden informiert, dass
ihre Balkendecke 1:1 in der
Werkhalle vormontiert wird,
kommt praktisch jede Baufa-
milie vorbei: „Das erste Mal
auf der eigenen Holzdecke zu
stehen, ist für die meisten ein
sehr beeindruckendesErlebnis“,
weiß er. Drei Wochen dauert die
Produktion,eineWochedanndie
Montage der Holzelemente auf
der Baustelle. „Die Bauherren
sehen, was Handwerk schafft.
Sie riechendasHolz und interes-
sierensichfürdieVerarbeitung.“
AufWunsch koordiniert Ziegler
auch die einzelnen Gewerke für
den Innenausbau.
Eine von Zieglers Referenzen: ein Haus am Moselufer,
um das man wie auf einer Reling herumlaufen kann.
Der Holzanteil im Privatbau ist in den vergangenen
Jahren bedeutend gestiegen.
Rigobert
Ziegler ist
Architekt,
sieht sich
aber in der
Tradition des
Handwerks.