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Wie eine Existengründung im Tischlerhandwerk funktionieren kann

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Nr. 193

10. Oktober 2015

www.handwerk-special.de

Das Tischlerhandwerk: Vielseitig und offen für exotische Aufträge

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Nr. 193

10. Oktober 2015

www.handwerk-special.de

Richtige Strategie gewählt

Tischlermeister Spies konzentriert sich auf das Wesentliche

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„Ein großer Auftrag von

einem gewerblichen

Kunden für Möbel war

der Anlass, mein Un-

ternehmen ab 2010 im

Vollerwerb zu führen“,

erzählt Tischlermeister

Patrick Spies aus Nister-

tal. Nach Erwerb des Mei-

sterbriefes bei der Hand-

werkskammer (HwK)

Koblenz 2004 hatt er sich

zunächst nebenberuflich

selbstständig gemacht.

„DieSelbstständigkeitwarimmer

mein Traum. Ich wollte aber zu-

nächstausloten,wiedasGewerbe

anläuftundwelchenZuspruchich

erfahre“, erklärt Tischlermeister

Spies. Und so wurde die Garage

des Elternhauses zur ersten Be-

triebsstätte, die ersten Kunden

kamen aus dem Verwandten-

und Bekanntenkreis.

Weil die

Zahl der Anfragen mit der Zeit

stieg, beschloss Patrick Spies,

die Meisterstelle in einem Mö-

Vielseitiger Spezialist

Wie Olaf Pfaffenberger sich in der Karibik „verewigt“ hat

Gern erinnert sich Olaf

Pfaffenberger an den

Dachstuhl aus Teakholz

mit einer Dachschalung

aus Kambala, den er für

ein Haus in der Karibik

gebaut hat. Auch die

Lamellenläden für die

Fenster kommen aus sei-

ner Tischlerwerkstatt in

Niederwallmenach.

„Teakholz hat 50 wirkende In-

haltsstoffeund ist resistent gegen

Insekten,Kambala istwetterfest.

BeideHölzer eignen sich für den

Einsatz in Salzwassernähe und

beimöglichemTermitenbefall“,

erklärt der Tischlermeister aus

dem Rhein-Lahn-Kreis. Bevor

der Dachstuhl als Bausatz im

Container verpackt und dann

per Schiff auf große Reise ging,

wurdejedesTeilnummeriertund

fotografiert. „Wir haben eine

genaue Anleitung zum Aufbau

angefügt.“ Ebenfalls nachÜber-

see ging ein Küchenmöbel, an

dem der Tischlermeister vom

Kunden gesammelte Muscheln

als Griffe befestigt hat. „Es ist

ein gutes Gefühl, wennman sich

auf dieseWeise auch imAusland

verewigen konnte. Bisher habe

ich nur Fotos gesehen, irgend-

wann fahre ich einmal hin“, freut

sich der 48-Jährige.

Olaf Pfaffenberger liebt seinen

Beruf. Schon als Kind war eine

kleineHolzwerkbank für ihndas

schönste Weihnachtsgeschenk.

„Ich habe schon damals gern

getüfteltundgewerkelt“,erinnert

er sich. Seit 1993 ist derTischler-

meister selbstständig und bietet

mit seinemsechsköpfigen Team

neben individuellemMöbelbau,

auchdieLieferungundMontage

von Fenstern und Türen an. Als

Bestatter arbeitet er mit einem

Beerdigungsinstitut zusammen.

„Ich bin Allroundtischler und

machemöglich,wasmöglichist.“

Seit August gehört William

Adam zum Team. Der 24Järige

kommt von der Insel Réunion,

einer Insel im Indischen Ozean,

die zu Frankreich und damit

zur EU gehört. William hat in

Frankreich Germanistik mit

Bachelorabschluss studiert. Für

ein Auslandsjahr kam er nach

Mainz und vervollständigte

bei unterschiedlichen Arbeiten

seine Deutschkenntnisse. Hier

lernte er auch seine deutsche

Freundin kennen. Trotzdem zog

es ihn zunächst nach Frankreich

zurück. Sein handwerkliches

Geschick vertiefte er in einer

französischen Kunsttischlerei.

Dabei wuchs sein Wunsch, das

belwerk aufzugeben und seinen

eigenenWegzugehen.„Ichhätte

sonstKundenablehnenmüssen“,

begründeterseineEntscheidung.

Derheute36-Jährigestartetevoll

durch, vergrößerte die Betriebs-

stätte und stellte Mitarbeiter

ein. Er beobachtete intensiv die

wachsende Nachfrage der Kun-

dennachFensternundTürenund

richtete seinen Betrieb entspre-

chend aus. „Unser Kerngeschäft

ist die Lieferung, fachgerechte

MontageundWartungvonFens-

tern und Türen aus Kunststoff,

Holz und Aluminium, sowie

auch in Kombination unterein-

ander“, sagt er. Das macht 85

Prozent seiner Arbeit aus.

Der Handwerksmeister arbeitet

mit einem namhaften Fenster-

hersteller zusammen, derMarkt-

führer in Deutschland und Kon-

tinentaleuropa ist. „Fenster und

Haustüren tragen zumoptischen

Erscheinungsbild genauso wie

zumEnergiehaushalt desHauses

bei.Wir sind als Fachpartner au-

torisiert und führen dieMontage

als RAL-zertifizierter Betrieb

durch“, erklärt der Meister, der

auch darauf hinweist, dass seine

Tischlerei beim Landeskrimi-

nalamt Rheinland-Pfalz für den

EinbauvonmechanischenSiche-

rungselementen anFenstern und

Türen gelistet und zertifiziert ist.

„Die Auftragslage ist gut. Das

zeigt, dass die Spezialisierung

unserer Dienstleistungen ein

richtiger Schritt war“, schätzt

Patrick Spies ein. Erst kürzlich

haterinderNäheseinerBetriebs-

stätte einen neuenAusstellungs-

raum eröffnet. Hier berät er die

Kunden anhand von Anschau-

ungsmaterial und unterstützt sie

bei ihren Entscheidungen.

Eines der Serviceangebote der

Tischlerei Spies ist der „Fens-

ter-Wartungsvertrag“. „Wir

besuchen die Kunden jährlich,

überprüfen die Beschläge, ölen

sie und stellen die Fenster neu

ein.“ Den individuellen Bau

von Möbeln hat der Tischler-

meister nicht aus den Augen

verloren. „Ich orientiere mich

daran, was gefragt ist, betont

er. Zur Optimierung seines Un-

ternehmens nutzte er auch das

Angebot der Betriebsberatung

der Handwerkskammer (HwK)

Koblenz im Bereich Unterneh-

mensführung, Controlling und

Arbeitssicherheit.

Für Patrick Spies war die Spezialisierung auf den

Einbau von Fenstern, Türen und Sicherheitstechnik

die richtigte Entscheidung. Die Betriebsberatung der

Handwerkskammer Koblenz hat den Tischlermeister

auf seinem Weg begleitet.

Olaf Pfaffenberger GmbH

Gegr. 1993 | 6 Mitarbeiter | individueller Möbelbau, Türen, Fenster

Tel. 06772/ 946 04 |

www.tischlerei-pfaffenberger.de

Tischlerhandwerk von der Pike

auf zu lernen. Er entschloss sich,

bei einem deutschen Tischler

in die Lehre zu gehen. Seine

Freundin half ihm beim Finden

der Lehrstelle.

„Ichhabe einenLehrlinggesucht

und war von seiner Bewerbung

sehr angetan. William hat direkt

Fotos von Möbeln gemailt, die

er gebaut hat und begründet,

warumerdasHandwerkinseiner

ganzenBandbreite lernenmöch-

te. Das Vorstellungsgespräch

in perfektem Deutsch hat mich

vollkommen überzeugt. Er ist

auchmenschlicheinGewinn“,so

Tischlermeister Pfaffenberger.

ZurzeitwohnterineinerKoblen-

zer WG und fährt täglich mit

seinem VW-Bus, der noch das

französische Nummernschild

trägt, zur Arbeit. „Was sind 40

Kilometer, wenn die Heimat

10.000 Kilometer entfernt ist“,

lacht er. In Deutschland würde

er auch gern denMeisterbrief er-

werben. Die berufliche Zukunft

ist für ihn noch weit. Das hängt

auch davon ab, wie es für den

jungen Franzosen privat weiter

geht. „Momentanbin ich in jeder

Beziehung sehr glücklich. Vor

allem freue ich mich, dass es

mit der Lehrstelle geklappt hat.“

Tischlerei Spies, Niestertal

Gegr. 2010 | 6 Mitarbeiter | Fenster, Türen, Sicherheitstechnik

Tel. 02661/ 981 770 |

www.tischlerei-spies.de

Olaf Pfaffenberger (vorn) und William Adam sind für

ungewöhnliche Aufträge offen.

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