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Kreative Meisterinnen im Handwerk / Junge Kammersiegerin

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Nr. 193

10. Oktober 2015

www.handwerk-special.de

Svenja Röttgen ist Kammersiegerin der Maler und Lackierer

Svenja Röttgen hat im

Praktischen Leistungs-

wettbewerb bei den Ma-

lern und Lackierern den

Kammersieg errungen.

„Gestalten Sie den Bespre-

chungsraum für die Anwalts-

kanzlei Schmidt. Auf die mitt-

lereWandsolleinvorgegebenes

Motiv aufgezeichnet und mit

Pastelltönen farbig angelegt

werden. Das Wort Anwalts-

kanzlei muss mit Hilfe von

Schablonenfolie übertragen

und farblich passend gestaltet

werden. Die restlichen Wand-

flächen sind harmonisch ab-

gestimmt zu tapezieren.“ So

lautetedieAufgabenstellungfür

die Teilnehmer am Leistungs-

wettbewerbdesDeutschenHand-

werks (PLW–Profis leistenwas)

der Maler und Lackierer. Svenja

Röttgen aus Wissen überzeugte

die Juroren mit Können und

Kreativität.Die19-Jährigehatihr

HandwerkbeiMalermeisterPeter

Ortel in Katzwinkel gelernt und

wurde alsGesellinübernommen.

Den Meisterbrief möchte sie

später erwerben. Jetzt bereitet

sie sich auf den Landeswett-

bewerb am 17. Oktober in

Kaiserslautern vor.

Informationen bei der HwK,

Tel. 0261/ 398-419, gesellen-

pruefung@hwk-koblenz.de

Kronen mit Herzblut

„In der neuen Kro-

ne für die Deutsche

Weinkönigin steckt

auch viel Herzblut“,

so Sarah Franz und

Vera Drachenberg. Die

beiden Goldschmie-

demeisterinnen sind

die Inhaberinnen der

Goldschmiede „Aure-

lia“ in Bad Kreuznach.

Christine Steinhauer

macht das Meistertrio

komplett. Aus ihrer

Werkstatt stammt das

Gebilde aus vergolde-

tem Silber, dass das

Haupt von Weinköni-

gin Josefine Schlum-

berger ziert.

Wenn die 21-jährige Deutsche

Weinköniginzukünftigbei ihren

Auftritten imIn- undAusland für

den deutschen Wein wirbt, ist

ihreKrone auchWerbung für das

Goldschmiedehandwerk: Fünf

Monate habendieMeisterfrauen

für die Anfertigung der Krone

benötigt. „Zuerst wurde mit

einem 3-D-Drucker ein Modell

hergestellt und anschließend

in einem aufwendigen Verfah-

ren aus Silber gegossen. Am

Werkbrett wurden die zierenden

Elemente eingearbeitet und der

Guss zum Hochglanz gebracht.

AlsSchutzbekamdieKrone eine

Beschichtung aus Rhodium, be-

vor sie mit einer 0,02Millimeter

starken Goldschicht überzogen

wurde. Das Logo des Deutschen

Weininstituts (DWI) geht von

der Mitte in Bögen nach außen.

Goldschmiede „Aurelia“ schmückt Weinköniginnen

Meistergoldschmiede Aurelia OHG

Gegr. 2009 | 4 Mitarbeiter | Neuanfertigungen, Umarbeitungen, Kronen

Tel. 0671/ 32435 |

www.goldschmiede-aurelia.de

Das soll die Weinbergreihen

darstellen, 13 kleine Edelsteine

aus rotem Granat und grünem

Turmalin symbolisieren die 13

Anbaugebiete“, so Sarah Franz.

An den Entwürfen für die Krone

hatten im Vorfeld nicht nur die

drei Meisterinnen, sondern auch

ihr Lehrling, Johanna Zimmer-

mann, getüftelt. Gemeinsam

wurde amrunden, großenWerk-

tisch skizziert, diskutiert und am

Computer geplant.

„Wir haben uns sehr gefreut,

dass sich das DWI für unsere

Arbeit entschieden hat, und sind

gemeinsam an die Fertigung

gegangen. Da uns nur wenig

Zeit blieb, habenwir alles andere

stehen und liegen gelassen. So

ein Auftrag ist schon etwas Be-

sonderes. Die Krone wird auch

vondenkommendenKöniginnen

getragenundisteinTeilvonuns“,

resümieren die „Macherinnen“.

Zugute kam den jungen Frauen,

dass sie bereits über Erfahrungen

im Anfertigen von Kronen ha-

ben. So trägt die Krone für die

Nahe-WeinköniginLauraWeber

ebenfalls ihre Handschrift.

Kennengelernt haben sich Sarah

undVera schonwährend der Be-

rufsschulzeit. Gelernt haben sie

damals erst in unterschiedlichen

Ausbildungsbetrieben, doch

durch den Wechsel von Vera

in denselben Betrieb wurde ein

Grundsteinfürdengemeinsamen

Weg gelegt. Geeint hat sie schon

damals ihr Wunsch, einmal

selbstständig zu arbeiten und

eigene Ideen zu verwirklichen.

Alssichdie2009dieGelegenheit

ergab, die ehemalige Gold-

schmiede Sieber in Bad Kreuz-

nach zu übernehmen, nutzte

Sarah die Chance, um mit Vera

ihren Traum anzupacken. Der

Name, Goldschmiede Sieber,

wurde bis zum November 2013

weitergeführt. „Wir brauchten

Zeit, um Schmuckstücke für die

Auslage anzufertigen, um uns

darzustellen. Erst als wir das

erreicht hatten, kam der Drang

nach dem eigenen Namen. Aus-

gangspunktwarunserLogo.Hier

ist das Goldschmiedewappen

aufgegriffen, dieses schmückt

eine Frau, die für uns zu einem

Talisman geworden ist.

Aurelia bedeutet „die Goldene“

und klang in unseren Ohren

wie maßgeschneidert! So sollte

unsere Meistergoldschmiede

heißen“, erklärt Sarah die Na-

mensfindung. Werkstatt und

Josefine Schlumberg ist die neue Deutsche Weinkö-

nigin. Ihre Vorgängerin Janina Huhn setzte ihr am 25.

September die neue Krone auf.

Ladengeschäft haben die beiden

29-Jährigen nach ihren Ideen

umgestaltet. Vom hellen Ver-

kaufsraum hat der Kunde freien

Blick in die Werkstatt. Sowohl

bei der Beratung als auch bei

der Arbeit am Werkbrett fühlen

sich die beiden Inhaberinnen in

ihrem Element.

Inzwischen haben sie sich mit

dem Erwerb des Meisterbriefes

selbst eine Krone, die in ihrem

Handwerk, aufgesetzt. Vera war

2010 und Sarah ein Jahr später

Jahrgangsbeste desMeisterlehr-

gangs bei der Handwerkskam-

mer (HwK) Koblenz

Das Aurelia-Team schuf zwei Kronen.

Die drei Meisterinnen der Goldschmiede Aurealia (von

links): Sarah Franz, Christine Steinhauer und Vera

Drachenberg.

Foto: www.deutscheweine.de

Kammersiegerin

Svenja Röttgen.