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Handwerksmeister mit Dreifach-Qualifikation

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Nr. 186

31. Januar 2015

www.handwerk-special.de

Schornsteinkehrender Ofenbauer

„Ein Kachelofen soll den

Raum erwärmen aber

auch die Seele. Die stim-

mungsvolle Wohlfühlat-

mosphäre eines Kachel-

oder Kaminofens lässt

sich schwer in Worte fas-

sen. Es ist das knisternde

Feuer und die wohlige

Wärme, die seine Faszina-

tion ausmacht“, so Ofen-

und Luftheizungsbauer-

meister Thomas Dünker

aus Oberzissen.

Seit fast 15 Jahren plant und

baut der 42-Jährige individuelle

Kachelöfen und Kamine. Dabei

kennterbeideSeitendesHeizens

und Verbrennens, denn er ist

nicht nur Ofen- und Lufthei-

zungsbauer, sondern auch

Schornsteinfegermeister. Er

betreut seit 2013denKehrbezirk

Remagen, als bevollmächtigter

Bezirksschornsteinfegermeister.

Zum Ofenbau kam Thomas

Dünker als Quereinsteiger. Als

Hospitant in einem Fachbetrieb

entdeckte er sein Faible für

das Handwerk, legte 2000 die

Meisterprüfung ab und machte

sich mit einem Ofenbaustudio

selbstständig. Mit seinen Mit-

arbeitern sorgt er seitdem für

brennend interessante Wärme-

quellen. Seine Kunden kommen

aus dem Umkreis von etwa 100

Kilometern.

„Ich habe mich bewusst auf den

MarktinderRegionkonzentriert,

so ist die zeitnahe Betreuung

lokaler Projekte und die Bau-

überwachunggarantiert“,schätzt

der Handwerksmeister ein.

Zweifacher Handwerksmeister aus dem Brohltal ist Spezialist für Wärmequellen

Ofenstudio Dünker, Oberzissen

Gegr. 2000 | 5 Mittarbeiter | Kachelöfen, Solarteur, Energieberatung

Tel. 02636/ 800 550 |

www.ofenstudio-duenker.de

Rudi Höfer verabschiedet sich in den Ruhestand – Stets ein Herz fürs Handwerk

47 Arbeitsjahre liegen hinter ihm, 37 davon bei der Hand-

werkskammer (HwK) Koblenz. Mit 65 Jahren, Ende 2014,

hat sich der langjährige Referatsleiter der Handwerksrolle,

Verwaltungsfachwirt Rudi Höfer, in den Ruhestand verab-

schiedet.

„Ichgehemiteinemweinenden

und einem lachenden Auge“,

sagt er. „Weinend, weil mein

Herz auch immer für dasHand-

werk geschlagen hat. Ich habe

meine Arbeit in der Rolle und

zuletzt in der Betriebsberatung

als Berufung empfunden. Hier

konnte ichmeineüber die Jahre

gesammelten Erfahrungen

hilfreich einbringen und ha-

be viel menschliche Wärme

gespürt. Die Begegnungen

mit den Handwerkern, denen

ich in Beratungsgesprächen

WegeweisenundMöglichkeiten

aufzeigen konnte, werde ich

vermissen. Sie haben mein Ar-

beitsleben bereichert. Lachend,

weil ich mich auf die nun vor

mir liegenden (Un)ruhejahre

mit meiner Frau, die mir immer

zur Seite steht, freue“, erklärt er.

Nach Stationen bei der Kreis-

handwerkerschaft Neuwied

und der Oberfinanzdirektion

Koblenz kam Rudi Höfer 1977

zur HwK Koblenz. Besonders

gern erinnert er sich an seine

tungundwarweitere vier Jahre

Personalratsmitglied.

In seinen letzten Berufsjahren

hat sich Rudi Höfer in der

HwK-Betriebsberatung vor-

rangigumExistenzgründungen

gekümmert. 52.000Gespräche

haterin35Beraterjahreninsge-

samt geführt. „So viele Plätze

hat das Waldstadion in Frank-

furt. Theoretisch hätte ich mit

jedemBesucher einEinzeldate

gehabt“, stellt er schmunzelnd

einen bildhaften Vergleich

her. Irgendwie schließt sich

für den 65-Jährigen, der als

Junge von einer Karriere als

Fußballtorwart träumte, und

dieser Sportart immer verbun-

den blieb, ein Kreis.

Arbeit in der Handwerksrolle,

„dem Herzstück der Kammer“

wie er sagt, die er 29 Jahre

geleitet hat. Obwohl es hier

viel um Verwaltungsaufgaben

für die Mitgliedsbetriebe geht,

zählten für Rudi Höfer immer

dieMenschenhinter denZahlen.

Ihre individuellen Schicksale,

bewegende und auch lustige

Geschichten habe sein Wirken

bestimmt und bereichert. Als

Mann mit offenem Ohr und

Herz erwarb er sich bei den zu

Beratenden Anerkennung. Sie

trieb ihn immer wieder an.

RudiHöferunterrichtete33Jahre

in den Meisterkursen und gab

sein Wissen an die Lehrlinge

Bürokauffrau/Bürokaufmann

in den überbetrieblichen Lehr-

lingsunterweisungenweiter.Als

Kurzzeitexperte war er für die

Kammer imSenegal, Bulgarien,

Bosnien-Herzegowina und Ma-

zedonien unterwegs. Von 1979

bis 1988 trug er als HwK-Perso-

nalratsvorsitzender Verantwor-

Rudi Höfer.

Zwischen dem 21. März

und dem 1. April beginnen

im Zentrum für Ernährung

und Gesundheit Kurse zur

Qualifzierung zum Geprüf-

ten Betriebswirt (HwO)

Infos: HwK-Weiterbildung

E-Mail

bildung@hwk-koblenz.de www.hwk-bildung.de

Weiterbildung

Geprüfter Betriebswirt

Info-Tel. 0261/ 398-325

Ein handwerklich gefertigter

Kachelofen ist für Dünker keine

Modeerscheinung, sondern oft

lebensbegleitend.Ererzählt,dass

jedemBau ein persönlicher Dia-

log mit dem Kunden vorangeht.

„Ein aktueller Hausgrundriss,

bei Umbauten auch Fotos, sind

sehr hilfreich. Die Einrichtung

des Raumes, in dem der Ofen

stehen soll, spielt eineRolle. Am

wichtigsten sind natürlich die

Menschen, die ihn bedienen und

nutzen sollen, ihre Bedürfnisse

und Lebensgewohnheiten“, sagt

er. Kachelöfen sind mit Holz,

Gas, Strom oder Wasser be-

heizbar. „Die Verbindung eines

wasserführenden Gerätes mit

dem bestehenden Heizsystem

schontdieUmwelt.WermitHolz

heizt, spart Brennstoffkosten

und schafft in seinem Heim die

persönliche Energiewende.“

Für ThomasDünker, der sich bei

derHandwerkskammerKoblenz

zum Solarteur qualifiziert hat

und der zusätzlich auch als

Installateur- und Heizungsbau-

er, Teilgebiet Solarteur, in die

Handwerksrolle eingetragen ist,

zählt fachkundige Beratung zu

jeder Investition in einen Ofen.

„Sie ist dasAundO. Ummeinen

Kunden optimalen Service zu

bieten, beabsichtige ich, mich

auch noch zum Gebäudeener-

gieberater fortzubilden.“

Zu Beginn des Jahres sind

sowohl die Bundesimmissions-

schutzverordnung (BImSchV)

als auch die Energieeinsparver-

ordnung (EnEV) in Kraft getre-

ten. Erstere schreibt vor, dass

seit Jahresbeginn keine Holz-

und Kohleöfen mehr betrieben

werden dürfen, die vor 1974

installiert wurden, wenn diese

pro Kubikmeter Abgas mehr als

0,15 Gramm Staub oder mehr

als vierGrammKohlenmonoxid

ausstoßen. Die Besitzer sind

gezwungen, dieÖfenmit Filtern

nachzurüsten. Mit der Verord-

nung soll dieFeinstaubbelastung

und Kohlendioxidemission

reduziert werden.

„Unter dieBImSchVwerden im-

mer mehr Öfen fallen. Bis 2017

müssenalleFeuerungsstätten für

feste Brennstoffe ersetzt oder

nachgerüstet werden, die zwi-

schen 1975 und 1984 in Betrieb

gegangen sind. Bis 2020 dann

jeneHolz-,Kohle- undTorföfen,

die von1985 bis Ende 1994 ein-

gebaut wurden“, weiß Thomas

Dünker. Er sagt, dass der Einbau

einesFilters rund1.000bis 1.500

Euro kostet und nur bei teuren

Kachelöfen lohnt.

Ofen- und Luftheizungsbauermeister Thomas Dünker aus Oberzissen plant und

baut seit 15 Jahren individuelle Kachelöfen und Kamine.