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Handwerker aus Ransbach-Baumbach schreiben Geschichte

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Nr. 186

31. Januar 2015

www.handwerk-special.de

Handwerkerfamilie Pehl bittet um Hilfe: Gesucht wird Albert Parbel

„Wir nehmen an, dass

auf dem Foto unser Opa

Albert Parbel abgelich-

tet wurde“, wendet sich

Wolfgang Pehl aus Rans-

bach-Baumbach an die

Handwerkskammer (HwK)

Koblenz und bittet um

Mithilfe bei der Recher-

che.

Die entscheidende Frage der

Handwerkerfamilie Pehl, die

seit 113 JahrendasKeramikun-

ternehmen Zinko in Ransbach

führt: Wer auf dem Foto ist der

gesuchte Opa Albert Parbel?

„Leider wissen wir nicht, wie er

in jungen Jahren aussah“, erklärt

Wolfgang Pehl das Problem der

Nachfahren.

Zu sehen ist die Meistervorbe-

reitungsklasse desWinterkursus

1912/13ander„Bauhandwerker-

schule zu Coblenz“. Die Hoff-

nung von Familie Pehl ist nun,

dass unter den aufmerksamen

Lesern von „Handwerk Spe-

cial“ jemand ist, der vielleicht

ebenfallsAngehörigeunterden

Meisterschülerndes Jahrgangs

1912/13 hatte und ein Foto mit

Beschriftung sein eigen nennt.

Möglich wäre auch, dass es

ein Bildarchiv gibt, das den

Nachlass der Bauhandwerker-

schule übernommen hat und

weiterhelfen kann.

Über Hinweise freut sich die

HwKKoblenz, Tel. 0261/ 398-

161 oder E-Mail: presse@

hwk-koblenz.de

Krimi, Liebesgeschichte und Erfolgstory

Wenn Müntaz Karagöz

über sein Leben erzählt,

insbesondere die letzten

Jahre als selbstständiger

Handwerksmeister, ist

das Krimi und Liebesge-

schichte zugleich. Eine

Erfolgsstory ist es ohne-

hin, für die der Westerwäl-

der mit türkischen Wuzeln

hart gearbeitet hat.

Alles hat seinen Platz, das

System ist durchdacht bis in den

letztenWinkel seines Betriebes.

Diese Gründlichkeit im Lager,

die Perfektion in den Sozial-

räumen für die Mitarbeiter und

die Ordnung im Büro fallen ins

Auge. Sogar der Internetauftritt

ist vorbildlich strukturiert und

erfüllt alleRechtsnormenbis hin

zurQuellennennungeingesetzter

Fotografien.

Wer das Unternehmerehepaar

dahinter kennenlernt, ist über-

rascht: Ruhig, freundlich und

bescheiden erklären Müntaz

und Emel Karagöz Werdegang

und Ziele ihres Betriebes „MK

Haustechnik“.Dassbeidegerade

in den letzten Jahren viel leisten

mussten, um da hin zu kommen,

wo sie heute stehen, merkt man

ihnen nicht an. Arbeitstage ab

morgens fünf Uhr bis nachts um

zwei,keinefreienWochenenden,

an Urlaub ist überhaupt nicht zu

denken, die heute drei und vier-

jährigen Kinder betreuen, An-

träge bei Banken und Behörden

stellen…mankannerahnen,was

dem Neubau ihres Betriebes am

Ortsrand von Ransbach-Baum-

bachvorausging.DieFrage nach

der finanziellen Belastung ringt

beiden nur ein Lächeln ab: „Wir

habenallesgegeben“,lautetauch

hier die knappe Antwort.

Müntaz Karagöz, 38 Jahre, in

Deutschland geboren: Hier be-

sucht er den Kindergarten und

wächst dann in den Folgejahren

bei den Großeltern in der Türkei

auf. Mit 12 Jahren kommt er

zurück in den Westerwald und

kämpft als Schüler insbesonde-

re mit Sprachproblemen. „Mir

wurde zwar besonders von den

Lehrern hervorragend geholfen,

aber es war eine harte Zeit“,

erinnert er sich – und ackert

sich durch zum erfolgreichen

Schulabschluss.

Müntaz Karagöz: Erfolgreicher Unternehmer mit Stehvermögen und Visionen

MK Haustechnik, Ransbach-Baumbach

Gegr. 2000 | neun Mitarbeiter (3 Lehrlinge) | Heizung-, Sanitär- und Elek-

trotechnik |

www.mk-haustechnik.de

Foto vom Meisterkursus 1912/13 der Bauhandwerkerschule zu Coblenz, auf dem

Wolfgang Parbel vermutet wird.

Es folgt 1991 eine Ausbildung

und auch hier erfährt er starke

Unterstützung. Nach bestan-

dener Gesellenprüfung 1995

dauert es nicht lange und der

junge Handwerker beginnt mit

der Meistervorbereitung bei

der Handwerkskammer (HwK)

Koblenz. Im Jahr 2000 hält er

den Meisterbrief in Händen und

gründet am 1. Oktober des glei-

chen Jahres seinen Handwerks-

betrieb, der auf Haustechnik

spezialisiert ist – „zunächst in

einem ehemaligen Weinkeller

als Lager und Werkstatt und mit

einem alten VW-Bus“.

Doch schon bald platzt der

gut laufende Betrieb aus allen

Nähten. „Die Buchhaltung war

neben unserem Schlafzimmer

eingezogen“, nennt das Ehepaar

Karagöz Begleitumstände. So

entschließt man sich für einen

Neubau und entscheidet: Wenn,

dann richtig. Ein Kraftakt in

der Organisation „und wenn

Familie und Mitarbeiter nicht

mitgezogen hätten, wäre es so

nicht möglich gewesen.“

Was entstanden ist, kann sich

sehen lassen: Nicht nur die

Architektur und das äußere

Erscheinungsbild der „MK

Haustechnik“ am Ortsrand von

Ransbach Richtung Ebernhahn

überzeugen, sondern auch die

innerenWerte. „DasGebäude ist

auch Referenzobjekt für unsere

Leistungen und für intelligente

Gebäudetechnik“ schwärmt

Hausherr Karagöz, der sich mit

dem Neubau erfolgreich beim

bundesweiten Energieeffizienz-

preis 2014 beworben hat und zu

den Siegern zählt.

Auch den renommierten Preis

„Elmar“ (siehe Info-Kasten auf

dieser Seite) hat das Unterneh-

men in den Westerwald geholt.

Neben seinem Einsatz als Un-

ternehmer, der aktuell drei

Lehrlinge ausbildet und neun

Mitarbeiter beschäftigt, bringt

sich Müntaz Karagöz auch im

handwerklichen Ehrenamt ein:

Er istVorsitzender desGesellen-

prüfungsausschusses, Mitglied

im Meisterprüfungsausschuss

derHandwerkskammerKoblenz

undVorstandsmitgliedderElek-

tro-Innung.

Müntaz Karagöz und das Hand-

werk – es ist eine wahrhaftige

Liebesgeschichte, in dermanch-

mal auch der Krimi seinen Platz

hat.

Unternehmerehepaar Müntaz und Emel Karagöz.

Der MK-Neubau in Ransbach: Investition in die Zukunft.

Markenpreis Elmar geht an MK

Eine der wichtigsten

Auszeichnungen für Elek-

trohandwerksbetriebe in

Deutschland geht nach

Ransbach-Baumbach: MK

Haustechnik hat den Mar-

kenpreis Elmar in der Ka-

tegorie „Unternehmen mit

bis zu zehn Mitarbeitern“

gewonnen.

In ihrer Begründung für die

Auszeichnung lobt die Jury:

„Die Marke ‚MK-Haustech-

nik‘ sticht aus allenBewerbern

besonders heraus.“ Die Au-

thentizität des Geschäftsfüh-

rers Müntaz Karagöz sowie

innovativeMarketingmaßnah-

men des Unternehmens konn-

ten überzeugen. Jährlich wird

Elmar von der Initiative „Elek-

tromarken. Starke Partner.“ an

besonders markenbewusste

Unternehmen verliehen. Es

hatten sich über 200 Betriebe

beworden.

Hier geht’s

mit dem

Smart-

phone

zum Filmbeitrag aus

HwK-TV vom 28. Ja-

nuar 2015 unter www.

youtube.de/hwktv