Modernes Handwerk präsentiert historische TV-Technik
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Nr. 181
19. Juli 2014
Strahlende Flimmerk
isten
Es war das gemeinsame
Feuer, an dem sich
abends die Familie traf,
ein Möbelstück als zen-
traler Blickfang und gar
nicht unauffällig mitten
in der heimischen Wohn-
stube, groß, schwer und
tagsüber schwarz.
Auf Knopfdruck begann die
Röhre, ihr mystisches Werk zu
verrichten,undzaubertebewegte
Bilder hervor, die unsichtbar
durchs Land zu den Flimmer-
kistengeschicktwurden,anfangs
inSchwarz-Weiß,spätersogarin
Farbe. Die Rede ist vom Fernse-
her 1.0, auchmalGlotze genannt
oder Flimmerkiste, bei der man
in die Röhre schaute.
Röhre mit
klarer Ansage
Was ist aus den guten, alten
Fernsehzeiten geworden? Flach
sind sie geworden und haben
sich zu Designelementen einer
durchgestyltenWohnlandschaft
entwickelt. Man kriegt sie an
jeder Ecke hinterhergeworfen
und muss nicht wie früher – wo
eigentlich ja alles besser war –
jahrelang für die Anschaffung
sparen. Auf Internetbörsen
werden alte Röhrenfernseher
verschenkt! Hauptsache weg
damit und so eine Entsorgung
von Elektroschrott gespart.
Überhaupt das Internet! Dieser
mediale Feind, der den abend-
lichen Treffpunkt der Familie
zerstört hat! Nun sitzt jeder in
seiner Ecke und ist verbunden
mit „Freunden“. Ja, wo ist er
„Nacht der Technik“ am 8.11.: Fernsehgeräte aus acht Jahrzehnten
hin, der große, klobige und nicht
eben leichte Fernsehapparat in
seinem Furnierholz-Design und
ganz ohne Fernbedienung, den
wir so geliebt haben? Dem man
schon mal mit einem Klapps
auf die Seite das Streifenmuster
abgewöhnte oder bei dem man
dank geschickter Ausrichtung
der Hausantenne die Bildquali-
tät noch selbst steuern konnte?
Klare Antwort: Viele stehen im
Museum für Kommunikation
in Frankfurt. Das sogenannte
„Postmuseum“ mit seinem De-
pot in Heusenstamm nahe der
Mainmetropole beherbergt eine
beeindruckende Sammlung von
Telekommunikationstechnik
aus mehreren Jahrhunderten.
Darunter befinden sich einige
hundert Fernsehempfangsgeräte
mehrerer Generationen, von
denen einige auf der „Nacht der
Technik“ zu sehen sind.
Flachbildschirm der neuesten Generation gewinnen
Zur „Nacht der Technik“
am 8. November, die
unter dem Motto des
Wissenschaftsjahres 2014
„Digitale Gesellschaft“
steht, werden Fernsehver-
treter des Postmuseums
aus acht Jahrzehnten in
Koblenz zu sehen sein.
Deren Technik, aber auch ihre
soziale und gesellschaftliche
Bedeutung, spielen eine Rolle,
wenn die Handwerkskammer
(HwK) Koblenz zur „Nacht
der Technik“ in den Berufs-
bildungszentrenderKoblenzer
August-Horch-Straße 10.000
Besucher erwartet.
Im Vorfeld sind Leser von
„HandwerkSpecial“aufgerufen,
ihre Erinnerungen an die „gute,
alte Fernsehzeit“ in Text oder
Fotografie
bis zum 20. Septem-
ber
zuzusenden – per Mail unter
oder mit der Briefpost:
Pressestelle Handwerkskam-
mer Koblenz, Friedrich-Ebert-
Ring 33, 56068 Koblenz.
Eingereicht werden können
Fotos alter Fernsehgeräte oder
von Wohnstuben mit Fernseh-
gerät oder Erinnerungen in
Textform – von Nutzern wie
auchFernsehmonteuren,dieals
HandwerkerdieFlimmerkisten
reparierten und am Leben
erhielten.
Die schönstenBilder undErin
nerungen werden in „Hand-
werk Special“ veröffentlicht.
Unter den Einsendern verlost
die HwK einen modernen
Flachbildschirm der neuesten
Generation!
TV-Technik von Gestern
Faszination Technik bietet sowohl die Koblenzer „Nacht der
Technik“ am 8. November zwischen 13 Uhr und 1 Uhr nachts
als auch das Depot des Postmuseums in Heusenstamm.
Lohnender Besuch: „Nacht der Technik“ und Postmuseum
Das Depot des Museums für
Kommunikation in Heusen-
stammbei Frankfurt ist an jedem
ersten Freitag des Monats zwi-
schenMai undOktober geöffnet.
Infos & Anmeldung
sind telefonisch möglich unter
Tel. 06104/ 49 77 222.
Wer sich nicht auf den Weg
nach Frankfurt machen möchte,
kann einen Teil der Sammlung
auf der „Nacht der Technik“
am 8. November in den Be-
rufsbildungszentren der HwK,
August-Horch-Straße 6-8 in
56070Koblenz,bestaunen,wenn
Fernsehempfangsgeräte aus
acht Jahrzehnten in Koblenz zu
sehen sind, auf denen dann auch
historische Filmsequenzen stan-
desgemäß vor sich hinflimmern.
Beeindruckende Sammlung von funktionstüchtigen Fernsehgeräten aus acht Jahrzehnten im Depot des Postmuseums in Heusenstamm.
