Handwerk Special Nr. 176 vom 25. Januar 2014 - page 10

Experten für Heiztechnik geben Tipps und nennen Technik-Trends
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Nr. 176
25. Januar 2014
Vorgestellt
Doppelmeister Joachim Krech
Joachim Krech
ist zweifacher
Handwerks-
meister,
Unternehmer
und engagiert
sich ehren-
amtlich, wofür
er jetzt mit
der Goldenen
Ehrennadel
ausgezeichnet
wurde.
„Die Mitglieder im Prü-
fungsausschuss zäh-
len schon zu meinem
Freunden“, freut sich
Joachim Krech, Vorsit-
zender des Gesellenprü-
fungsausschussesfürdie
Anlagenmechaniker für
Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik der
Innung Rhein-Lahn über diese menschliche
Bereicherung. „Wir diskutieren nicht nur
fachliche Themen, sondern praktizieren
ein sehr gutes Miteinander über die Arbeit
hinaus.“ Ehefrau Ira, die im Unternehmen
Effizient Heizen
Wärme ist ein Schlüssel
zum persönlichen Wohl-
befinden. Im eigenen
Heim, dem Rückzugsort
vom oft stressigen Alltag,
spielt sie eine besondere
Rolle. In kürzester Zeit
sorgen leistungsstarke
Heizgeräte für angenehme
Wohlfühltemperaturen.
Der Ölpreis schwankt bei haus-
haltsüblichen Mengen um die
0,85 Euro pro Liter und so
suchen immer mehr Menschen
nachkostengünstigenHeizmög-
lichkeiten. Zwei Obermeister,
beide Spezialisten in Sachen
Heizung, informieren stellver-
tretend für die Fachbetriebe des
SHK-Handwerks über Perspek-
tiven, die sich Hausbesitzern
beim Thema zukunftsweisende
und sparsame Heiztechnik bie-
ten, und anstehende gesetzliche
Veränderungen.
„Effiziente Hei-
zungspumpen spa-
ren eine Menge Geld
und machen sich
nach wenigen Jahren
durch die Stromein-
sparung bezahlt“,
so Paul-Gerhard
Wagner,Obermeister
der Innung für Sani-
tär-, Heizungs- und
Klimatechnik Bad
Kreuznach. „Neue
Brenner, gleichgültig ob mit
Gas oder Öl betrieben, sind
alle auf Sparsamkeit getrimmt.
Allein durch die verringerten
Abstrahlungsverluste erzielt
manhoheEinsparungen.Kredite
für Anlagen ab 10.000 Euro gibt
es bereits für weniger als vier
Prozent Zinsen“, weiß er. Viele
Hausbesitzer investieren inneue
Technik. Die Umstellung auf
eine Pelletheizung amortisiere
sich schondurchdieHeizkosten,
denn Pellets kosten derzeit nur
halb so viel wie Heizöl.
Grundsätzlich besteht die Mög-
lichkeit, so durch angemessene
Investitionen, die laufenden Be-
triebskosten zu senken, so dass
sich eineAnlagenerneuerung als
Obermeister über neue Technik und gesetzliche Förderungen
Reiner Hilger, Glees
Gegr. 1980 | 8 Mitarbeiter | Heizung, Sanitär, Energietechnik |
Tel. 02636/ 3871 |
„Krech Sanitär-Heizung“ in Lahnstein das Büro managt, stimmt
dem zu. „Man freut sich immer, wenn es auch unter den Frauen
zum Erfahrungsaustausch kommt.“
Der Vorsitz im Prüfungsausschuss ist nicht das einzige Ehrenamt
für den Gas- undWasserinstallateur- sowie Zentralheizungs- und
Lüftungsbauermeister JoachimKrech. Der 47-Jährige ist auch als
Lehrlingswart unterwegs und im Vorstand der Innung aktiv. Die
Stunden, die er für diese Aufgaben im Einsatz ist, hat er nicht
gezählt. „Was man aus innerer Überzeugung macht, lässt sich
schwerabrechnen“,sagter.DieVerantwortungfürdenNachwuchs
in seinem Handwerk treibt ihn besonders an.
Er bildet selbst aktuell fünf junge Leute aus. „Die Anforderungen
sind extrem hoch, seit 2004 die Berufe Heizungs- und Lüftungs-
bauer undGas-Wasserinstallateur vereinigtwurden. Indreieinhalb
Jahren gilt es extrem viel zu vermitteln. Hinzu kommt, dass es
schwierig ist, Lehrlinge zu bekommen. Wir dürfen nicht nach-
lassen, offensiv für unseren Beruf zu werben.“ Krech hat schon
mancheSchulveranstaltungdafür genutzt. Für seinehrenamtliches
Engagement wurde er jüngst mit der Goldenen Ehrennadel der
Handwerkskammer Koblenz ausgezeichnet.
Wie sein Handwerk wurde ihm auch das Ehrenamt quasi in die
Wiege gelegt. Sein Vater, Gas- und Wasserinstallateurmeister
Friedhelm Krech, hat sich ebenso für Innung und Ausschuss
stark gemacht. „Anzupacken habe ich früh gelernt“, erinnert sich
Krech. Bereits als Lehrling im elterlichen Betrieb fuhr er auch
samstags und am Feierabend mit zu den Kunden, wenn Not am
Mann war. „Ein Wasserrohrbruch oder eine verstopfte Toilette
dulden keinen Aufschub“, sagt er. So ist die Firma Krech in
Lahnstein im Notfall auch immer erreichbar. Seine überwiegend
privaten Kunden, aber auch Firmen und Altersheime wissen
diesen Service zu schätzen. „60 Prozent unserer Arbeit betrifft
den Kundendienst.“ Dazu gehören tropfende Wasserhähne wie
auch klopfende Heizungen. „Es passieren auch kuriose Dinge. So
war eine elektrische Zahnbürste, die sich in einem Schrank selbst
in Betrieb gesetzt hatte, Anlass zum Notruf einer Kundin, die
meinte, Klopfgeräusche der Heizung zu hören“, lacht derMeister.
Zur Angebotspalette gehört neben Sanierung, Modernisierung
und Umbau von Heizungsanlagen auch die dreidimensionale
Badplanung. „Ich habe mich spezialisiert, dem Kunden am PC
sein Bad der Zukunft zu entwerfen. Bei Auftragserteilung wähle
ich mit ihm gemeinsam die Sanitärkeramik aus und installiere
passgerecht“, so Krech.
Joachim Krech hat 2004 den Betriebvon seinem Vater übernom-
men. Aus Erzählungen weiß er, dass Friedhelm Krech in der
damaligenWerkstatt, die ursprünglich alsWaschküche diente,mit
zwei Gesellen Sanitär- undHeizungsarbeiten ausführte. ZumTeil
ging es in alter zeitmitHandkarrenundLeiterwagen zumKunden.
Heute gehören 13Mitarbeiter zumTeam. DasAufgabenspektrum
reicht von der Klimaanlage über den Einbau von Solaranlagen,
Gas- und Öl-Brennwertheizungen bis zu computergesteuerten
Pelletanlagen.
nützlichfürUmweltundInvestor
darstellt. Wagner rät zu moder-
nisieren, „wenn der Heizkessel
älter als 15 Jahre ist
oder wegen über-
holter Technik, auch
wenn heiztechnisch
nicht erforderlich,
konstant mit hohen
Vorlauftemperaturen
betrieben werden
muss. Temperaturen
über 20 Grad imHei-
zungsraum oder Ab-
gasverlustevonmehr
als 10 Prozent sind
Indizien dafür, dass
die Heizung unwirtschaftlich
arbeitet“.EinemoderneHeizung
entlastet dieUmwelt und steigert
den Wert des Hauses.
WelcheLösung sich fürwelches
Haus anbietet, hängt vonmehre-
ren Faktoren ab. Reiner Hilger,
Obermeister der Sanitär- und
He i z u n g s t e c h -
nik-Innung des
KreisesAhrweiler,
betont, dass „man
zwischen einem
Neubau, in dem
heute üblicherwei-
se Niedertempera-
turen herrschen,
oder einem Altbau
unterscheidet, der
in der Regel mit
höheren Vorlauftemperaturen
betrieben wird. Für den Nie-
dertemperaturbetrieb bieten
sich Wärmepumpenanlagen
an. Die Auswahl hierfür muss
immer anlagenspezifisch er-
folgen,damitsichbeispielsweise
vorhandene Heizungsanlagen
gegen Wärmepumpen austau-
schen lassen“. Im Passiv- und
Niedrigenergiehaus ist eine
kontrollierte Wohnraumlüftung
mit Wärmerückgewinnung und
geringer Zusatzheizung die
richtige Wahl.
Hilger betont, dass „bei beste-
henden Anlagen allein durch
denhydraulischenAbgleicheine
Verbesserung erzielt wird. Wer
alten Energiefressern im Hei-
zungskeller den Garaus machen
will, erhält dabei auch 2014, je
nachAnlagenkonfiguration,Un-
terstützung von der KfW-Bank
und dem Bundesamt für Wirt-
schaft und Ausfuhrkon-
trolle (BAFA). Wichtig
ist, dass hierbei auch die
formalen Zuschusskri-
terien beachtet werden.
Laut neuer Energieein-
sparordnung greift ab
Mitte 2014 in Deutsch-
land für einen Teil der
Heizungsanlagendievor
1985 installiert wurden,
eine Austauschpflicht.
Geräte, die älter als 30
Jahre sind, dürfen somit nicht
mehr betrieben werden“.
Die Obermeister empfehlen
ein frühzeitiges Einbeziehen
des Heizungsfachmanns in die
Planung der Anlagen, da hier
entscheidende Weichen für die
Kosten gestellt werden.
Krech Sanitär-Heizung, Lahnstein
Gegr. 1977 | 13 Mitarbeiter | Heizung, Sanitär, Klimatechnik |
Tel. 02621/ 629600 |
Paul Gerhard
Wagner
Reiner Hilger
Mit mo-
dernen
Anlagen
lässt sich
nicht nur
sauber,
sondern
auch
sparsam
heizen.
Hier ein
großer
Heiz-
kreisver-
teiler mit
Frisch-
wasser-
station
und Puf-
ferspei-
cher.
Wagner Technik GbR, Oberhausen (b. Kirn)
Gegr. 1997 | 8 Mitarbeiter | Sanitär-Heizung-Klima | Tel. 06752/ 3368 |
Foto: privat
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