Handwerk Special Nr. 176 vom 25. Januar 2014 - page 3

Aktuelles: Wichtige Themen des Handwerks zum Jahresstart
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Nr. 176
25. Januar 2014
Auftakt beim Handwerk
Zum Auftakt eines „span-
nenden Jahres 2014, in
das wir mit Optimismus
und Tatkraft starten“,
begrüßte die Handwerks-
kammer (HwK) Koblenz
bei ihrem traditionellen
Neujahrsempfang 600 Gä-
ste aus Politik, Wirtschaft,
Justiz, Bildung, Bundes-
wehr, Medien und dem
Ausland sowie Staats-
sekretäre, Abgeordnete
aus Europaparlament,
Bundestag und Landtag,
Oberbürgermeister und
Landräte.
HwK-PräsidentWernerWittlich
und Hans Peter Wollseifer, vor
wenigen Tagen zum neuen Prä-
sidentendesZentralverbandsdes
Deutschen Handwerks (ZDH)
gewählt, griffen in ihren Reden
aktuelle Themen rund um die
Bundespolitik auf, nannten kon-
krete Erwartungen undZiele des
Handwerks und gingen auf die
Herausforderungen ein, denen
sich die Verbände und Betriebe
des Handwerk in diesem Jahr
stellen. Wie in den Vorjahren
fand der Neujahrsempfang im
HwK-Zentrum für Ernährung
und Gesundheit statt.
HwK-Neujahrsempfang mit 600 Gästen: „Spannendes Jahr 2014!“
Nachgefragt
zur Lage im Handwerk
Den Jahresauftakt 2014 bestimmen
gute Konjunkturnachrichten aus dem
Handwerk, ein volles Haus zum Neu-
jahrsempfang (Bericht links auf dieser
Seite) und die Transparenz-Offensive der
Handwerkskammer Koblenz. ImRahmen
einer Anfrage durch die „Rhein-Zeitung“
zuwirtschaftlichenRücklagen oder Daten
des Haushaltes stellte die Spitze der HwK
klar: Wir haben nichts zu verheimlichen
und nennen Fakten! Im Interview geht
Präsident Werner Wittlich darauf ein und
nennt wichtige Herausforderungen und
Entwicklungen, die durch das Handwerk
2014 aktiv anzupacken sind.
Herr Wittlich, mit welchen guten Vorsätzen startet das
Handwerk ins neue Jahr?
Es gibt aktuell einige Herausforderungen, denen wir uns stellen
müssen und sicher auch einiges, das sich gut entwickelt hat und
auf das sich 2014 aufbauen lässt. Als wichtige Herausforderung
nenne ich die Fachkräftesicherung. Das abgelaufene Jahr 2013
schließt mit einem deutlichen Minus neu abgeschlossener Lehr-
verträge und einer hohen Zahl freier Ausbildungsplätze. Hier ist
dasHandwerkund seinePartner aus PolitikoderArbeitsagenturen
gefordert. Das gehenwir offensiv an undwerdenmit neuenDenk-
und Handlungsmodellen zum Erfolg kommen. Überzeugende
Argumente für eine Berufsplanung mit dem Handwerk liegen
vor, allen vorweg die gute wirtschaftliche Lage. Das verspricht
auch langfristige Perspektiven und wir werden die vielen guten
Gründe für eine handwerkliche Ausbildung noch stärker in den
Vordergrund stellen.
Thema zum Jahresauftakt war auch die wirtschaftliche
Lage der Kammer selbst – mit welchem Hintergrund?
Wir haben eine Presseanfrage zu wirtschaftlichen Eckdaten or-
dentlichund in allenEinzelheitenbeantwortet. EineVerpflichtung
dazugibt es für dieKammer nicht, denn sie ist ausschließlich ihren
Mitgliedsbetrieben gegenüber verpflichtet und der Aufsichtsbe-
hörde. Auf der anderen Seite haben wir nichts zu verbergen. Aus
den vorgelegten Fakten wird deutlich, dass die HwK gut gewirt-
schaftet hat und ihren Bildungsauftrag auch dann weiter erfüllen
kann, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zum
Nachteil verändern. Ich nenne die Ausbildung, für deren Kosten
die Handwerksbetriebe – im Gegensatz zur schulischen oder
akademischen, kostenlosenBildung – selbst aufkommenmüssen.
Und wenn wir schon über ein Minus bei den Lehrlingszahlen re-
den, ist das ein konkreter Fall. Mit weniger Geld soll ein konstant
hohes Ausbildungsniveau sichergestellt werden. Die Rücklagen
der Kammer sind also gut angelegtes Geld in die Zukunft des
Handwerks.Wir betonen andieser Stelle:DieHandwerkskammer
sind nicht der Präsident oder der Hauptgeschäftsführer, sondern
19.500 Handwerksbetriebe! Die Vollversammlung gibt den Kurs
vor und dort sind Arbeitgeber und Arbeitnehmer dieser Betriebe
vertreten. Das stellt ausgewogene und demokratische Entschei-
dungsprozesse sicher.
Der Schritt ist trotzdem ungewöhnlich. Welches Echo gab es?
DieDiskussionumRücklagenöffentlicherTrägerundihrenEinsatz
ist ja nicht neu und die 53 deutschen Handwerkskammern haben
entschieden, das Thema transparent und auf Fakten basierend
darzustellen. Da wir angesprochen wurden, haben wir nicht ver-
zögert oder abgelehnt und sind nun die erste Handwerkskammer,
die in dieser Form Fakten nennt. Dafür haben wir Respekt und
Anerkennungerfahren.Natürlichgibt es auchKritiker. Interessan-
terweise kommen die meisten gar nicht aus dem Handwerk und
diskutieren fehlerhaft und ohne Kenntnis der Zusammenhänge.
Diesen Leuten ist es auch ganz egal, ob Rücklagen oder Schulden
da sind. Einer konstruktivenDebatte gehenwir nicht aus demWeg
und stellen in den Mittelpunkt: das Geld des Handwerks bleibt
beim Handwerk und wird in seinem Sinne investiert.
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
„DieneueBundesregierungwird
– um im Sprachgebrauch des
Handwerks zu bleiben – nicht
nur dicke Bretter bohren müs-
sen. Sie steht unter besonderer
Beobachtung bei dem, was sie
leistet“,gingWernerWittlichauf
dieArbeitsaufnahme der großen
Koalition ein.
Wie Wittlich sprach auch Hans
PeterWollseifer deutlichErwar-
tungen des Handwerks an die
Politikaus:„Diewirtschaftlichen
Aussichten für das Handwerk
sind gut. Aber vieles hängt
davon ab, wie umsichtig die
neue Bundesregierung bei der
Umsetzung des Koalitionsver-
trages vorgeht und Belastungen
der Betriebe vermeidet.“ Dabei
ließesichaufdenGrundlagender
Regierungserklärung aufbauen,
die ein klares Bekenntnis zum
Handwerk und zu den Hand-
werkskammern festhält.
Das Handwerk steht am Jah-
resanfang 2014 wirtschaftlich
gut dar: Auftragslage und Aus-
sichten stimmen positiv.
Ausführlicher Bericht unter-
hwk-koblenz.de/presseinfo
Ehrengäste des Neujahrsempfanges um die
HwK-Spitze, darunter der neue ZDH-Präsident Hans
Peter Wollseifer (vorne 3.v.l.).
HwK zeichnet Ehrenamtsträger mit Goldener Ehrennadel aus
Ehrenamtliches Engagement: Das bedeutet für viele tausend
Handwerkerinnen und Handwerker freiwilligen, zeitlich und
persönlich intensiven, unentgeltlichen Einsatz über den
Hauptberuf hinaus.
„Ohne Ehrenamt würde Hand-
werk nicht funktionieren.
Unseren guten Stand ver-
danken wir ganz maßgeblich
den Handwerkerinnen und
Handwerkern, die sich hier
einbringen. Aber auch ihren
Familien und Betrieben, die
ihnen den Rücken frei halten“,
betonte Präsident Werner
Wittlich bei der feierlichen
Ehrennadelverleihung an 25
ehrenamtlich Engagierte aus
14 Berufen.
Traditionell im Vorfeld des
HwK-Neujahrsempfanges
wurde die Auszeichnung ver-
liehen.
Goldene Ehrennadel mit Bril-
lant für mehr als 25-jähriges
Engagement:
Detlef Birkenheier, Mül-
heim-Kärlich; Reiner Bom-
berg, Unkel; Heidi Bonni,
Koblenz; Peter Gieraths, Re-
magen; Erhard Heep, Hersch-
bach; Kurt Hof, Berzhahn;
Walter Loh, Bendorf; Hilde
Mallm, Wallmerod; Ute Speth,
BadKreuznach;Norbert Strehle,
Koblenz.
Die Goldene Ehrennadel für
mehr als 15-jähriges Engage-
ment:
Peter Baumgärtner, Bretzen-
heim; Karl-Heinz Bischoff,
Kob l enz ; Pau l - F r i ed r i ch
Blum, Thür; Roland Giefer,
Höhr-Grenzhausen; Christoph
Hebgen, Westerburg; Robert
Klein, Hoffeld; Kurt Kraut-
scheid, Neustadt; Joachim
Krech, Lahnstein; Burkhard
Löcherbach, Scheuerfeld;
Marion Mathy, Waldesch;
Siegfried Schmidt, Wel-
schneudorf; Thomas Staab,
Wallmerod; Alexandra Wei-
rich, Koblenz; Alfred Wenz,
Bundenbach; Adolf Zebczuk,
Ransbach-Baumbach.
Ausführlicher Bericht unter
hwk-koblenz.de/presseinfo
Den Trägern der Goldenen Ehrennadel gratulieren
Präsident Werner Wittlich (5.v.l.) und Hauptge-
schäftsführer Alexander Baden (rechts).
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