Handwerk Special Nr. 164 vom 31. Oktober 2012 - page 9

nen PC einlesen.
Auch Profis nutzen diese
Technologie beispielsweise
für das sogenannte Reverse
Engineering, bei dem die
Geometrien von Autokaros-
serien oder Handygehäusen,
die Designer gestaltetet ha-
ben, dreidimensional erfasst
und zur Weiterbearbeitung
Ein Bon-
bon für die
jungen Besucher der Nacht der Technik: Sie
können gemeinsam mit David Vision Systems,
einem Anbieter aus dem Bereich der 3D-Scan-
nertechnologie, in einem Workshop zwischen 13
Uhr mittags und 1 Uhr nachts die Funktion eines
3D-Scanners kennen lernen
und ihn selbst bauen. Natürlich
dürfen sie ihn mit nach Hause
nehmen und mit ihm beliebige
räumliche Objekte in den eige-
Individuell und exklusiv: Handwerk kreiert das Besondere
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Nr. 164
31. Oktober 2012
Mit „zündender“ Idee zum Erfolg
„Vom Verkaufserfolg bin
ich glatt überwältigt“,
bekennt Fleischermeister
Siegfried Marhöfer aus
Bad Breisig. Er spricht
von „Olami“, einer hand-
gemachten Minisalami,
die in diesem Jahr mit
dem international aus-
gelobten Designpreis
„red dot“ ausgezeichnet
wurde.
Seit dem Design-Grand-Prix ist
sie europaweit auf ihrem Sie-
geszug. Als Geschenk zu jedem
Anlass oder zumeigenenGenuss
ist die Wurst aus Bad Breisig
ein absoluter Verkaufsschlager.
Marhöfer verpackt die optisch
an eine Zigarre erinnernde lu-
kullische Spezialität stilvoll in
Havannazigarrenkistchen.
Ideen haben und
daran glauben
„Ichhabeimmerüber-
legt, wie man sich
als kleine Landflei-
scherei behaupten
kann. Das geht
nur, wenn man sich
weiterentwickelt, Ideen
hat, Nischen sucht und sich
von ‘Nebenschauplätzen’ nicht
unterkriegen lässt“, beantwortet
Marhöfer die Frage, ob sein Fa-
milienbetriebauchohne„Olami“
auf Erfolgskurs wäre. Seit 1991
führt er gemeinsam mit Ehefrau
PiadievondemGroßvater seiner
Frau, Georg Frömbgen, gegrün-
dete Fleischerei. „Wenn nicht
Fleischermeister Siegfried Marhöfer aus Bad Breisig verpackt Salami in Zigarrenkisten
Steckbrief: Fleischerei Marhöfer, Bad Breisig
Gegr. 1927 | 2 Mitarbeiter | hausgemachte Spezialitäten, Partyser-
vice | Tel.: 02633/ 9264 |
3D-Laserscanner selbst bauen
am Rechner bereitgestellt
werden. Hierfür wird im
Ausstellungsbereich den
Besuchern ein professi-
onelles 3D-Erfassungs-
system vorgeführt und
erläutert.
Infos zur Nacht der Technik,
Tel.: 0261/ 398-512, E-Mail:
Marhöfer
‘Olami’, dann etwas anderes.
Unsere Kunden aus Bad Breisig
sind von der preisgekrönten
Wurst eher unbeeindruckt und
halten uns auch so die Treue“,
ergänzt er. So sind die frisch zu-
bereiteten und zum Aufwärmen
vorgefertigten Minigerichte seit
Jahren ein Renner.
Zusammenspiel von
Inhalt und Form
Beim Erfolg von „Olami“ half
auch der Zufall mit. In Walter
Maria Gehlen, dem künstle-
rischen Leiter der Kunstmesse
Art.Fair in Köln, fand Marhöfer
einenkreativenKopf,mit demer
über neue Produkte und deren
Vermarktung fachsimpelte.
„Gehlens Großeltern haben
ein Ferienhaus in Oberbreisig
und er hat schon als Kind eine
Wurstscheibe auf die Hand von
denFrömbgenserhalten“,erklärt
er den Kontakt.
Gemeinsam reifte der Gedanke,
hochwertige Salami in unge-
wohnterOptikzuentwickelnund
sie luxuriös zupräsentieren.Man
dachte dabei nicht an eine pom-
pöse Form, sondern eher an eine
kleine, feine. So reiftedieSalami
in Zigarrenform. „Den Prototyp
haben wir tatsächlich in eine Zi-
garrenschachtel gepackt undden
Effekt auf unswirken lassen“, so
der Fleischermeister.
Für den Geschmack griff er auf
ein Familienrezept von 1956
zurück. Wie er es hinbekommt,
dass die Minisalami rein op-
tisch einer Zigarre gleicht, also
kerzengerade und fleckenlos
eben ist, möchte Marhöfer nicht
verraten. Inzwischen hat er mit
Gehlen die Marke „Olami“ ge-
gründet. Produziert undverpackt
wird noch in der Bad Breisiger
FleischereiMarhöfer.„Sollteder
Erfolg die Produktionskapazi-
täten sprengen, muss eine neue
Idee her“, lacht er.
erzählt, dass er selbst als Quer-
einsteiger „der Liebe“ wegen
zum Beruf fand. Der 54-jährige
Fleischermeister verschweigt
dabei nicht eine schwere Krank-
heit, die ihn fast zum Aufgeben
zwang. „Ich habe mich zurück
insLebengekämpft.MeinBeruf,
das Handwerk, haben mir dabei
geholfen“, sagt er.
Fleischer-
meister
Siegfried
Marhöfer
und seine
Frau Pia ha-
ben für ihre
„Olami“
eine edle
Verpackung
gewählt
und dafür
den renom-
mierten
Designpreis
„red dot“
gewonnen.
Olami – edel wie eine gute
Zigarre.
Akti-
onen
zum
Mit-
ma-
chen
bei
der
HwK.
Foto: P!ELmedia
Erlebniswelt BIOTechnikum
Brot essen, Waschmittel verwenden, Medikamente einnehmen
– jeder nutzt fast täglich biotechnologisch hergestellte Produkte.
Über die Forschung in der modernen Biotechnologie in Deutsch-
land informiert die Initiative „BIOTechnikum. Leben erforschen
– Zukunft gestalten“ des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung.
Zur Nacht der Technik bietet die mobile Erlebniswelt BIOTech-
nikum in Gestalt eines doppelstöckigen Ausstellungsfahrzeugs,
das zur vor dem Metall- und Technologiezentrum Station macht,
einen besonderen Raum für Information und experimentelle Er-
fahrungen. Nur wer die Mechanismen des Lebens versteht, kann
Zukunft gestalten.
Hinein in die „ExperimentierKüche“
Richtig aktiv werden und mit Alltagsprodukten experimentieren
können junge Besucher der Nacht der Technik in der „Experi-
mentierKüche“, dem gemeinsamen Schülerlabor der Deutschen
Telekom Stiftung und des Deutschen Museums Bonn zur Alltags­
chemie.
Ob mit Gummibärchen, Haargel oder Brausepulver, hier zeigen
Experimente mit Produkten aus dem Lebensmittel- oder Droge-
riemarkt leicht verständlich chemische Zusammenhänge auf. Das
Deutsche Museum Bonn stellt im Foyer des Metall- und Techno-
logiezentrums aus und lädt zum Mitmachen ein.
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