Handwerk Special Nr. 164 vom 31. Oktober 2012 - page 5

Holz – natürlicher Werkstoff mit gestalterischem Potenzial
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Nr. 164
31. Oktober 2012
Unterwegs im Nicht-Alltäglichen
Abitur, Freiwilliges Öko-
logisches Jahr (FÖJ),
Tischlerlehre, Studium:
Laura Knopp’s Karriere
im Handwerk übersteigt
das Alltägliche. Dazu
passt, dass sie sich auch
beim Fotoshooting für
den Handwerker-Kalender
GPP (Infos auf Seite 6)
durchgesetzt hat und das
November-Blatt 2013 zie-
ren wird.
„Nach der Schule wollte ich
etwas mit unmittelbarem Pra-
xisbezug machen. Da war das
FÖJ genau das Richtige. So kam
ich auf den Werkstoff Holz und
habe mich schließlich um eine
Lehrstelle imTischlerhandwerk
beworben“, blickt die 25-Jäh-
rige zurück. Sie stammt aus
Nickenich unweit des Laacher
Sees und hat ihre Bewerbungen
weit gestreut – bis sie auf der
anderenRheinseiteinLeutesdorf
bei der Schreinerei Mertesacker
angelandet ist.
Als Prüfungsbeste im Bereich
der Tischler-Innung Neuwied
hat sie ihre Lehre abgeschlossen
und zwei weitere Jahre bei den
Brüdern Horst und Gerd Mer-
tesacker gearbeitet. Zum jetzt
beginnenden Wintersemester
hat sich Laura Knopp an der
Uni Trier für Umweltgeowis-
senschaften eingeschrieben.
„Der Studiengang verknüpft das
ThemaRohstoffemit Fragen der
Nachhaltigkeit.Dafürsindmeine
Erfahrungen im Umgang mit
Holz eine gute Grundlage. Spä-
ter geht’s vielleicht in Richtung
LandschaftsplanungoderNatur-
Laura Knopp: Aus der Schreinerei Mertesacker in den Handwerker-Kalender
Steckbrief: Schreinerei Mertesacker, Leutesdorf
Gegr. 1921 | 6 Mitarbeiter | individuelle Holzarbeiten, Möbelbau,
Restaurationen | Tel.:02631/824622 |
Ein eingespieltes Team: Holztech-
niker Horst Mertesacker ...
Im GPP-Kalender wirbt Laura Knopp sympathisch für das Tischlerhandwerk ...
schutz. Auf jeden Fall möchte
ich theoretisches Wissen mit
Handwerklichem verknüpfen.“
Spezialisten für besondere
Kundenwünsche
Rüstzeug fürs Studium haben
ihr also der staatlich geprüfte
Holztechniker für Raumgestal-
tung und Möbelbau Horst und
Tischlermeister Gerd Mertes-
acker vermittelt. „Wir fertigen
individuelle Vollholzmöbel und
-einrichtungen und verwirkli-
chenjedennochsoausgefallenen
Kundenwunsch“, versichert der
44-jährige Horst Mertesacker.
Das können einTisch aus uralten
Eichendielen eines abbruch-
reifenFachwerkhauses seinoder
auch Spielburgen und Höhlen-
schränke für Kindergärten.
Seit vier Generation haltenman-
che Kunden bereits die Treue.
„UnserArbeitsschwerpunktliegt
in der Region um Neuwied. Die
Zufriedenheit der Kunden hat
sich aber auch bis Köln-Bonn
und Rhein-Main herumgespro-
chen“, ergänzt sein zwei Jahre
jüngerer Bruder Gerd. Der ist
erst auf Umwegen zum Hand-
werk gekommen: „Ich wollte
etwas anderes als mein Bruder
machen“, schmunzelt er. Und
weil er immer gerne gekocht
hat, startete er zunächst einmal
in dieser Branche, bevor er ein
zweites Mal und dann beim
Vater in die Lehre ging, parallel
dazu den „Betriebsassistent im
Handwerk“ und danach seinen
Meister machte.
Der Ältere der Brüder – „Ich
möchten sie innaher Zukunft um
eineAusstellung imVorderhaus
an der B 42 erweitern – „als
sichtbare Empfehlung für alle,
die noch nichts von uns gehört
haben“.
Und der GPP-Kalender? Horst
und Gerd Mertesacker sind
einfach stolz auf ihr ehemaliges
„Lehrmädchen“. „EineFreundin
... und macht an der Tischsäge eine
gleichermaßen gute Figur.
hat dieWahl zuMiss undMister
Handwerk 2012 im Fernsehen
gesehen und mir den Anstoß
zur Teilnahme in diesem Jahr
gegeben. Die Resonanz von
der Internetabstimmung bis
zum Fototermin hat mich etwas
überrollt“, gibt Laura Knopp zu.
„Jetzt bin ich gespannt, wie’s
weitergeht ...“
... und sein Bruder, Tischlermeis­
ter Gerd Mertesacker.
Foto: Werbefotografie Weiss
koche doch
auch gerne!“
– nutzte di-
r e k t d i e
Lehrzeit bei
Speck-Ein-
richtungenin
Neuwied-Ir-
lich, um sei-
nenHorizont
zuerweitern,
schloss Ge-
sellenjahrein
weiteren Be-
trieben und
die Techni-
k e r s c h u l e
an, bevor
dann beide
gemeinsam
2004 d e n
Familienbe-
trieb über-
nahmen.Den
Immer wie-
der etwas
Besonderes
aus der
Schreinerei
Mertes­
acker: Eine
Spielburg
für das Kin-
derzimmer
...
Foto: Mertesacker
... oder ein über Ecke gebautes Schrank-Regal.
Foto: Mertesacker
1,2,3,4 6,7,8,9,10,11,12-13,14,15,16,...24
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