Handwerk Special Nr. 164 vom 31. Oktober 2012 - page 6

Fleischerhandwerk – traditionsbewusst und innovativ
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Nr. 164
31. Oktober 2012
Im Wettbewerb vorne
dabei
Anfang September: Drei
Tage lang feiert Rennerod
seinen neu gestalteten
St.-Hubertus-Platz. Die
Beköstigung liegt in den
Händen der Fleischerei
Karl-Heinz Pitton, alle
müssen mit ‘ran. Mitten
im dicksten Trubel macht
sich eine aus dem Staub:
Regine, Tochter des
Hauses, vierte Meister-
generation. Im Tiefflug
geht’s zum GPP-Shooting
(s. Kasten unten).
„Als ich früh morgens nach
Düsseldorf gestartet bin, hatte
ich richtig Kribbeln im Bauch“,
erzähltdie26-Jährige,dieesnach
einer Internetabstimmung nicht
nur in die Auswahl der letzten
18 Kandidatinnen für den Foto-
termin, sondern schließlich auch
aufdasKalenderblattfürFebruar
2013geschafft hat. Intensivhatte
sie die 2012er Motive studiert
und gründlich abgewogen, „wie
viel frau zeigen soll oder besser
nicht ...“
Kraftvoll und
ausdrucksstark
Den Anstoß zur Teilnahme
gab Mutter Ottilie Pitton, die
als erste den GPP-Aufruf ge-
lesen hatte: „Du bist doch eine
selbstbewusste Frau, das ist
etwas für dich!“ Und jetzt ist
sie auf die Reaktionen in dem
Westerwald-Städtchen und an
der Fleischtheke gespannt, denn
baldwirddasKalendermotivdie
Fleischermeisterin Regine Pitton: Star im neuen Handwerker-Kalender
Steckbrief: Fleischerei K.-H. Pitton, Rennerod
Gegr.1924 | 12Mitarb. | eig.Schlachtung,reg.Spezialitäten,Fertiggerichte,
Partyservice, Onlineshop | Tel.: 02664/ 261 |
Runde machen. Regines Freund
steht übrigens voll dahinter.
„Ich wusste schon immer, dass
du eine schöne Frau bist“, wird
er zitiert.
Während also Rennerod feiert,
befindet sich Fleischermeiste-
rin Regine Pitton mal eben für
insgesamt drei Stunden imAuto
und noch einmal für dieselbe
Zeit beimFrisieren, Schminken,
Videointerview – und vor der
Linse des Fotografen. „Ich habe
michdabeirundumwohlgefühlt.
Jetzt möchte ich auch unbedingt
Miss Handwerk werden!“ Und
als attraktive Botschafterin für
ihr traditionsreiches Handwerk
eintreten – über denWesterwald
hinaus.
Dort ist die junge Frau, die be-
reits mit 19 Jahren ihrenMeister
gemacht und dabei 42Männer in
der Punktewertung hinter sich
gelassenhat,längsteinetragende
Säule des Familienbetriebes un-
terLeitungvonVaterKarl-Heinz
Pitton – „mit Mitspracherecht“,
wie er betont. Bei ihm ging sie
in die Lehre, schloss nach der
Meisterprüfung Wanderjahre
an: nachNorderney – „eine ganz
eigeneArtzuwürzen“–undnach
Neuseeland – „eine intensive
Regionale Spezialitäten bieten Fachverkäuferin Ottilie Pitton (r.) und ihr Team im
Stammhaus in Rennerod und in einer Filiale in Breitscheid an.
Powerfrau:
Fleischermeis­
terin Regine
Pitton bei der
Arbeit in der
Produktion
der Fleische-
rei und beim
Fotoshooting
für den GPP-
Kalender.
Foto: Werbefotografie Weiss
Fleischermeister
Karl-Heinz Pitton
beim Kuttern in
der Wurstküche:
Aus eigener Pro-
duktion, lautet
das Erfolgsre-
zept des Fami­
lienbetriebes.
Begegnung mit der
Verarbeitung von
Lammfleisch“.
Wo der Pfeffer
wächst ...
„Unsere Speziali-
täten zeichnet aus,
dass das Fleisch
nicht aus Mastfa-
briken kommt, son-
dern aus den glei-
chen bäuerlichen
Familienbetrieben
in der Region, mit
denen bereits mein
Großvater Karl und
mein Vater Bern-
hard zusammen
gearbeitet haben“, erzählt der
Seniorchef. Der 55-Jährige und
sein Team schlachten selbst,
haben indie dafür erforderlichen
EU-Zertifizierungen investiert.
Aus dem Angebot besonders
beliebt bei Senioren und Single­
haushalten sind Fertiggerichte
in der Dose: Rouladen, Gu-
lasch oder Braten, alles nach
Hausmacherart zubereitet. In
Zusammenarbeit mit der Marke
Westerwald-Steig bieten die
Pittons einen über Buche und
Tanne doppelt geräucherten
Schinken mit feiner Wacholder-
und Pfeffernote an. Natürlich
nicht nur für Wanderer. Und
schließlich gibt‘s auch eine Bio-
Linie. „Dafür müssen wir sogar
nachweisen, wo unser Pfeffer
wächst und dass alle Gewürze
Bio sind. Aber diese Produkte
gehören unverzichtbar zum
Erfolg im Wettbewerb.“
GPP – das steht für Germany’s Power People und ein Projekt
der Verlagsanstalt Handwerk, die die amtlichen Mitteilungen
der Handwerkskammer herausgibt, das Deutsche Handwerks-
blatt (DHB). Zum vierten Mal erscheint der Kalender mit zwölf
Frauen- und zwölf Männerseiten. Und zum dritten Mal bewerben
sich daraus Kandidaten um den Titel Mister und Miss Handwerk.
Ab Mitte November ist der neue Kalender erhältlich. Im Dezem-
ber geht es weiter mit der Wahl zu Miss und Mister Handwerk.
Dann stellen sich die je sechs weiblichen und männlichen Teil-
nehmer in Kurzfilmen vor, die auf der Internationalen Hand-
werksmesse München (IHM) nach dem Titel greifen. Nach einer
neuerlichen Internetabstimmung folgt im März das Finale auf der
IHM, dort fließen auch die Stimmen des Publikums vor Ort und
das Urteil einer Jury in die Entscheidung mit ein.
Alle Infos zu GPP im Internet:
GPP-Kalender
Verlagsanstalt Handwerk Düsseldorf
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