Handwerk Special Nr. 163 vom 29. September 2012 - page 3

Eine Delegation aus Brasilien mit dem
Präsidenten des Bäckereisyndikats
Tennyson Brito Holder (r.) erörterte mit
HwK-Experten im Zentrum für Ernährung
und Gesundheit die Grundlagen der Be-
rufsbildung im Handwerk mit den über-
betrieblichen Lehrgängen, aber auch der
Meisterqualifikation.
Handwerk lädt zur Begegnung ein – Handwerk fasziniert
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Nr. 163
29. September 2012
Gold für Jürgen Klamser
Stuckateurmeister Jürgen
Klamser aus Vallendar
hat den von der Signal
Iduna Gruppe ausge-
schriebenen Wettbewerb
„Der Goldene Preis“
zum Tag des Handwerks
2012 gewonnen.
Der 51-Jährige Inhaber desPutz-
undStuckgeschäfts inVallendar
nahm den ersten Preis, Anteile
amInvestmentfond„Hansagold“
in Höhe von 10.000 Euro, aus
den Händen von Uwe Fleck,
Filialdirektor der Signal Iduna,
entgegen.
„Wir freuen uns, dass der Ge-
winner unter 1.500 Handwerks-
betrieben, die sich am bundes-
weit ausgelobten Wettbewerb,
beteiligt haben, ein Betrieb aus
unserem Kammerbezirk ist“,
gratuliertenWernerWittlichund
Alexander Baden, Präsident und
Hauptgeschäftsführer derHand-
werkskammer Koblenz. Die
Preistverleihung fand im neuen
HwK-Zentrum für Ernährung
und Gesundheit (ZEG) statt.
Jürgen Klamser hat sich der Ar-
beitmit demStuckverschrieben.
Er führt den 1964 von seinem
VaterWilliKlamsergegründeten
Betrieb seit 1992. „Stuck ist ein
Naturmaterial. Es setzt sich aus
Naturgips,mineralischenFasern,
Pflanzenfasern und Wasser
zusammen. Stuck lässt sich in
die verschiedensten Formen
bringen, harmoniert mit allen
Stilrichtungen und verschafft
jedem Raum eine eigene Note“,
charakterisiert der Handwerks-
meister das Material, mit dem
Stuckateurmeister aus Vallendar gewinnt „Der Goldene Preis“
Nachgefragt
„Treffpunkt Handwerk“
Kreishandwerkerschaften aus dem
Wirtschaftsraum Mittelrhein, aber auch
darüber hinaus, kommen für Veran-
staltungen der Handwerkskammer
nach Koblenz, holen sich hier Infos
aus erster Hand. Wie auch internatio-
nale Wirtschaftsdelegationen Gast und
Partner des hiesigen Handwerks sind.
Zum „Tag des Handwerks“ kamen Tau-
sende Besucher zur „Wirtschaftsmacht
von nebenan“ und genossen die gute,
fröhliche Atmosphäre. Zur „Nacht der
Technik“ am 3. November wird wieder ein riesiges Publikum
aus Jung und Alt in den Berufsbildungszentren in der Koblenzer
August-Horch-Str.6-8erwartet.ImInterviewgehtHwK-Präsident
WernerWittlichaufden„TreffpunktHandwerk“einundbeschreibt
seine Attraktivität in der öffentlichen Wahrnehmung.
Herr Wittlich, was macht die Faszination Handwerk aus?
Die Begeisterung für das und das breite Interesse am Handwerk
hat sicher mehrere Gründe. Das Handwerk präsentiert sich men-
schennah, authentischundvielseitig. Es spricht alleAltersgruppen
an und ist natürlich Teil unseres täglichen Lebens. Bei Veranstal-
tungen wie dem „Tag des Handwerks“ bietet sich der Blick hinter
die Kulissen. Das schließt den Dialog mit den Handwerkern ein.
HandwerkalstragendeSäulederWirtschaftistalsokeineanonyme
Masse, sondern das sindMenschenmit ihren Leistungen, das sind
Betriebe mit ihren Mitarbeitern vom Lehrling bis zum Meister.
Aus dieser Vielseitigkeit resultiert sicher auch das überregionale,
sogar internationale Interesse.
Internationale Wirtschaftsdelegationen – vor wenigen
Tagen aus Brasilien – kommen deswegen nach Koblenz.
Worum geht es dann in den Gesprächen?
Das Interesse hat unterschiedliche Anknüpfungspunkte. Für die
einen ist es die technologische Innovationskraft, die durch das
Fachhandwerk aufgegriffen und weiterentwickelt wird. Für an-
dere ist es das duale Ausbildungssystem. Und natürlich spielt das
Qualifikationsmodell Meister eine Rolle, das international eine
hoheAnerkennunggenießt.Die brasilianischeDelegationhat sich
beispielsweisefürunserdualesAusbildungssysteminteressiertund
für dieHwK-Zentren, diemit ihrerArbeit genauso dahinter stehen
wie die Handwerksbetriebe. Für uns ist das Alltag, aber Länder
mit hoher Jugendarbeitslosigkeit und ohne flächendeckendes
Ausbildungssystem entdecken darin eine wichtige Grundlage für
die erfolgreiche Entwicklung ganzer Volkswirtschaften.
Am 3. November findet bei der HwK mit der „Nacht der
Technik“ das nächste Groß-Event statt. Was erwartet die
Besucher in diesem Jahr?
Die „Nacht der Technik“ ist bundesweit einmaligundhat ihreFans
über Koblenz, ja sogar über Rheinland-Pfalz hinaus. Es ist eine
wirklich spannende und gut gemachte Mischung aus Forschung,
Wissenschaft, Technik und Handwerk – alles unterhaltsam und
kurzweilig präsentiert. Wo sonst kann man sich informieren über
gesunde Ernährung, die beimVitamin-C-Mangel und Skorbut im
Mittelalter ansetzt und bei den bundesweit bekanntestenAutover-
wertern, den Ludolfs, schließt. Das – und wirklich noch viel mehr
– bietet so nur die „Nacht der Technik“ und wir erwarten wieder
über 5.000 Besucher. Einige davon werden die HwK-Zentren aus
dem Kinderwagen heraus erleben, andere werden an der Seite
von Enkel und Urenkel unterwegs sein. Das ist „Begeisterung
Handwerk“ pur. Und ob Lasershow oder selber experimentieren,
mal Technik anfassen und ausprobieren – wer kann sich dieser
Faszination entziehen? Ich persönlich freue mich auf die „Nacht
der Technik“, auf das Programm und die Begegnungen und Ge-
spräche mit den Besuchern.
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
T
ipp
Erste Höhepunkte in dieser Ausgabe und im
Internet unter
sich dekorative Wohnideen
realisieren lassen. „Stuck ist ein
exzellenter Untergrund für alle
Farben und Beschichtungen.
Satinierte Farben, lackiert, matt,
patiniert,gewachstoderMarmor­
imitation – alles ist machbar“,
ergänzt er. Der Meisterbetrieb
nutzt traditionelle Handwerks-
techniken ebenso wie moderne
Methoden der Bauwerkser-
haltung und -gestaltung. Die
Sanierung von Altbauten zählt
zu den Schwerpunktaufgaben.
Auch beim Restaurieren von
historischen Häusern und in
der Denkmalpflege hat er sich
einen Namen gemacht. So tra-
gen unter anderem Arbeiten an
der Marksburg, Burg Kaub, an
Burg Sonneck sowie amSchloss
Stolzenfels und der Festung Eh-
renbreitstein seine Handschrift.
„Vor allem das Herstellen und
RestaurierenaufwändigerStuck-
Profile ist immer wieder eine
besondere Herausforderung,
weil dazu sowohl bau- als auch
kunsthandwerkliches Geschick
notwendig sind“, weiß Klam-
ser. Seine Erfahrungen hat er
an seine Söhne Oliver und Tim
weitergegeben. Oliver hat es be-
reits zur Meisterschaft gebracht
und war Jahrgangsbester unter
den Jungmeistern 2011. Beide
stehen schon in den Fußstapfen
undwerden indritterGeneration
die Erfolgsgeschichte Klamser
fortführen. „Putz und Farbe
sorgen für interessante Akzente
in oft trister Fassadenlandschaft
und sind das Ergebnis solider
qualifizierterHandwerksarbeit.“
Die große Bedeutung von 4,8
Millionen Beschäftigten im
Handwerk für die Wirtschaft
und Gesellschaft kann gar nicht
hoch genug gewürdigt werden.
„Der Preis unsererVersicherung
drückt einmal mehr die Wert-
schätzung der Signal Iduna für
das Handwerk aus“, freute sich
Filialdirektor Uwe Fleck mit
Jürgen Klamser.
Informationen zur Preisverlei-
hung, Tel. 0261/ 398-277, Fax
-993,
Filialdirektor Uwe Fleck, Hauptgeschäftsführer
Alexander Baden und Präsident Werner Wittlich
gratulieren Stuckateurmeister Jürgen Klamser (v.l.).
Foto: P!ELmedia
Zur Eröffnung des neuen HwK-Zentrums
für Ernährung und Gesundheit im Juni
hatte sie nicht kommen können – jetzt hol-
te die rheinland-pfälzische Wirtschaftsmi-
nisterin Eveline Lemke (2.v.r.) den Besuch
nach und informierte sich in den Aus-
bildungswerkstätten über den Zukunfts-
markt Gesunde Ernährung.
Foto: P!ELmedia
Foto: P!ELmedia
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