Peter Patrick Kuhl, Marc Nürnberg und Johannes
Zinken (v.l.) bereiten die Wetterstation für den
Aufbau an ihrer Hans-Zulliger-Schule vor.
Nachhaltig: Die BUGA 2011 in Koblenz wirkt weiter
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Nr. 161
30. Juni 2012
Prima Klima!
Ob Sonnenschein oder Dauerregen – der Hans-Zulliger-
Schule in Koblenz-Lützel entgeht ab sofort in Sachen Wetter
nichts! Denn mit dem Aufbau einer neuen Wetterstation auf
der Wiese hinter dem Schulgebäude wird ab sofort Wind,
Regen oder Sonnenscheinintensität gemessen und registriert.
Dabei geht es um eine Erforschung des Klimas, in die sich die
Schüler nun tatkräftig einbringen können.
Wetter-Team: HwK koblenz und Hans-Zulliger-Schule nehmen Messstation in Betrieb
Feuer und Flamme für Keramik
Motorräder und Feuer-
wehrfahrzeuge segnet
Pfarrer Alfred Much von
Zeit zu Zeit, aber einen
Ofen? Gottes Segen
erfahren an diesem Vor-
mittag der neue Keramik-
Brennofen und alle, die
ihn in der Töpferei Girm-
scheid in Höhr-Grenzhau-
sen nutzen.
Die Inhaberfamilie Ermert ist
sichtlicherfreutundauchgerührt
über die Worte, die Kirche wie
auch Politik gleichermaßen
finden. Die Aura des Beson
deren macht sich breit in der
Werkstatt, in deren Zentrum der
„Neue“ steht. Und tatsächlich ist
eine solche Investition in einem
handwerklichenKeramikbetrieb
nicht alltäglich.
Vor über 400 Jahren brachten
„Zugezogene“keramischeBear
beitungsmethoden indiesenTeil
des Westerwaldes, der ab dann
„Kannebäckerland“ genannt
wurde, berichtet Handwerks
meister Joachim Ermert. Der
Tonabbau, das Formen dieses
Werkstoffes, seine Gestaltung
und auch das Brennen sind
seitdem untrennbar miteinander
und mit der Region um Höhr-
Grenzhausen verbunden.
Und doch hat sich vieles ver
ändert – gerade in den ver
gangenen Jahren. Die Zahl der
Töpfereien ging zurück und
neueGeschäftsmodellemussten
her, um die Handwerksbetriebe
zukunftsfähig zu machen. So
haben sich einige Spezialisie
rungen herausgebildet – wie
die bei Ermerts. „Wir haben
2011 an der Bundesgartenschau
teilgenommen und waren mit
dem Verkauf unserer Tonwaren
sehr erfolgreich“, nennt Gitta
Ermert einen dieser Ansätze.
Auch die Zusammenarbeit mit
nationalen und internationalen
Berufskollegen zählt dazu und
so ist nicht alles, was in den
Verkaufsräumen der Töpferei
Girmscheid verkauft wird, aus
der Produktion des eigenen
Betriebes.
Und die Erfolgsformel geht auf.
So investierte man nicht nur in
einen neuen Ofen einen fast
sechsstelligen Betrag. „Damit
setzenwir aucheinklaresSignal:
Wir glauben an unsere Zukunft,
die sich auch mit dem Ofen
verbindet“, beschreibt Joachim
Ermert die Perspektiven für den
Töpferei Girmscheid investiert mit neuem Ofen in die Zukunft
Hier geht’s mit dem Smartphone zum
Filmbeitrag aus HwK-TV vom 13. Juni
unter
Betrieb. Mit dem Ofen selbst ist
er sehr zufrieden. „Man merkt
eigentlich schon beim ersten
Brennvorgang, ob das passt“, so
der Keramikermeister.
Bei aller Tradition im über 400
Jahre altenHandwerk–hierwird
technisch ein neues Verfahren
eingesetzt: Das Salz wird mit
DruckluftvonderSeiteeingebla
senundnichtwiebisherdurchdie
Decke eingestreut. „Das macht
sichimErscheinungsbildderKe
ramiken bemerkbar. Die Ober
flächensindnochgleichmäßiger,
sehr glatt und glänzen“, freuen
sich die Ermerts über die Ergeb
nisse ihrer Investition Richtung
Zukunft.
Pfarrer Alfred Much segnet den neuen Brennofen
und alle, die ihn in der Töpferei Girmscheid nutzen.
Mit Freude feiern Meister Joachim Ermert, seine Frau
Gitta (3. u. 4. v. r.), die Belegschaft und ihre Gäste die
Inbetriebnahme des neuen Keramik-Brennofens.
Mit einem reichhaltigen Angebot wartet die Töpfe-
rei Girmscheid in ihrem Werksverkauf auf ...
Doch bevor die Station ihrer
Bestimmung übergeben wer
den konnte, haben die Schüler
Johannes Zinken (16 Jahre),
Peter Patrick Kuhl (14) und
Marc Nürnberg (17) zu Werk
zeug und Installationsmaterial
gegriffen und zusammen mit
den Mitarbeitern des Pädago
gischenZentrumsHandwerkdie
Grundlagen geschaffen. Denn
das Projekt dient nicht nur der
langfristigen Wetterbeobach
tung, sondern mit den Vorar
beiten auch einer Heranführung
an das Handwerk und seine
vielseitigenAusbildungsberufe.
Die Schüler gewannen dabei
Einblicke in handwerkliche Be
rufsfelder – so im Umgang mit
Holz und Farbe, Elektrotechnik
und Bohrmaschine. Was das
Wetter-Teamhierbeischuf,kann
sich sehenlassen: Neben einem
schneeweißen Wetterhäuschen
begeistert die Station mit einer
umfangreichen Technik. Solar
zelle, Windrad, Displays zum
Auslesen der Werte – alles ist an
Bord und wird künftig von den
Schülern regelmäßig erfasst und
ausgewertet.
Entwickelt wurde das Projekt
im Rahmen der BUGA-Aktion
„BuntesKlassenzimmer“amPa
villon „Faszination Handwerk“.
Die Nachfrage in den Schulen
nach der Wetterstation ist noch
immer groß. Für dieHwK ist das
Projekt so nicht nur während der
BUGAeinvollerErfolggewesen
und hat eine Vielzahl von Schu
len zum HwK-Pavillon geführt,
wo die Station handwerklich
ihreGeburtsstundeerlebte.Auch
Monate nach der Bundesgar
tenschau hat das Interesse nicht
nachgelassen.
Infos zum Projekt „Wetter
station“ gibt die HwK Koblenz,
Tel.: 0261/ 398-345, E-Mail: