Handwerk Special Nr. 159 vom 28. April 2012 - page 19

Das Handwerk sorgt für effiziente Gebäudetechnik
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Nr. 159
28. April 2012
Strom und Wärme: Heimkraftwerk schont Klima und Geldbeutel
Familie Erbenzer aus Weißenthurm heizt ihren Neubau beson-
ders effizient: Sie hat bei der Klimaschutzaktion der Energie-
versorgung Mittelrhein GmbH (EVM) eine Strom erzeugende
Heizung gewonnen, die im März in Betrieb gegangen ist.
„DieTechnik ist faszinierend“,
sagt Hausbesitzer Mustafa
Erbenzer, der selber Ingenieur
ist. „Ich bin sehr gespannt auf
die ersten Ergebnisse.“ Chri-
stopher Dold, Energieberater
der EVM, ist sicher, dass die
überzeugen werden: „Mit die-
ser innovativen Heizung wird
nicht nur die Haushaltskasse
der Familie spürbar entlastet,
sondern auch die Umwelt.“
Drei Jahre lang werden der
Regionalversorger und der
beteiligte Fachbetrieb „Guido
Heuser Heizung“ den Betrieb
der Anlage beobachten und
die Betriebsdaten auswerten.
„Ziel unserer Klimaschutz-
initiative ist es, innovative
Heiztechniken voranzubrin-
gen, die die Energieeffizienz
und die Kohlendioxid-Bilanz
von Gebäuden verbessern“,
unterstreicht Katharina Gar-
dyan, Pressesprecherin der
EVM. „Denn in der Erhöhung
der Energieeffizienz sehen wir
einen wesentlichen Pfeiler der
Energiewende.“
Die Strom erzeugende Heizung
vonFamilieErbenzer produziert
gleichzeitig Strom und Wärme.
Mit einer elektrischen Leistung
von einem Kilowatt kann ein
Großteil des Haushaltsstrom-
bedarfs selbst gedeckt werden.
Die Größe der Anlage reicht
aus, um das gesamte Haus
der vierköpfigen Familie mit
Heizwärme und Warmwasser
zu versorgen. Dazu wird die
Anlage mit einem 500-Liter-
Pufferspeicher kombiniert, der
wie eine aufladbare Batterie
funktioniert.Darauskanndannje
nachBedarfWärme fürHeizung
oder Brauchwasser entnommen
werden. Betrieben wird die
Heizungmitumweltschonendem
Erdgas. Der produzierte Strom
wird imHaushalt selbst genutzt,
überschüssige Mengen werden
ins öffentliche Netz eingespeist
und nach dem Kraft-Wärme-
Prozent Kosten einsparen. Bei
FamilieGiesausBadNeuenahr
warenes imVergleichzur alten
Elektroheizung sogar knapp60
Prozent Einsparungen.
Wer sich für eine Strom er-
zeugendeHeizung interessiert,
erhält bei derEVM-Energiebe-
ratung weitere Informationen.
Seit kurzem bietet das Unter-
nehmen interessiertenKunden
auch ein Rundum-Sorglos-
Paket zur Strom erzeugenden
Heizung an.
Mehr als Wasser, Wärme, Luft . . .
„Vielfalt, persönliche
Kundennähe, Flexibilität,
solide Außendarstellung
und Kompetenz aller
Mitarbeiter“, nennt Di-
plom-Betriebswirt (FH)
Markus Horn Kriterien,
die das mittelständische
Unternehmen Horn Haus-
technik seit der Gründung
1970 auszeichnen.
Gemeinsam mit seinem Bruder
Mathias,Diplom-Ingenieur(FH)
der Versorgungstechnik, führt
der 37-Jährige den Betrieb in
Eichelhardt seit 1995 in der
zweiten Generation. 26 Fach-
leute und vier Lehrlinge bilden
das Team.
Horn Haustechnik aus Eichelhardt bietet Lösungen mit Köpfchen
Steckbrief: Horn Haustechnik, Eichelhardt
Gegr. 1970 | 30 Mitarbeiter (4 Lehrlinge) | Heizungsanlagen,
Komplettbäder | Tel.: 02681/ 95540 |
Für Installateure und Hei-
zungsbauer beginnt am 26.
November ein Vollzeit-
Meisterkurs in Koblenz.
Infos & Anmeldung bei der
HwK-Meisterakademie:
E-Mail:
Meisterkurs
Installateure
Info-Tel.: 0261/ 398-311
Kopplungs-Gesetz vergütet.
„Mit diesem Mini-Kraftwerk
wird unsere Familie zumStrom-
produzenten“, freut sich Lütfiye
Celik-Erbenzer.
Die Strom erzeugende Heizung
spart bis zu 60 Prozent Strom-
kosten und verursacht bis zu 63
Prozent weniger Kohlendioxid
imVergleich zu herkömmlichen
Heizsystemen. Hausbesitzer er-
füllenmitderStromerzeugenden
Heizung sämtliche gesetzlichen
Auflagen des Erneuerbare-
Energi­en-Wärmegesetzes und
der Energie-Einsparverordnung
für Neubauten.
Bereits bei der Planung ihres
Niedrigenergie-Hauses hat Fa-
milie Erbenzer auf eine hohe
Umweltverträglichkeit, natür-
liche Baustoffe und die Zu-
sammenarbeit mit Firmen aus
der Region geachtet. So ist das
Haus mit einem Bimsstein aus
Urmitz gebaut und erfüllt die
gesetzlichen Vorschriften ohne
künstliche Dämmstoffe zu ver-
wenden. „Da passt die moderne
HeizanlageperfektinsKonzept“,
sagt der Familienvater.
Seit Jahren investiert die EVM
in den Umbau der Energiever-
sorgung und die Umstellung
alter Heizanlagen auf sparsame
undumweltschonendeSysteme.
Die Klimaschutzinitiative geht
dieses Jahr in die fünfte Runde
und kann bereits Erfolge vor-
weisen:Die beidenStromerzeu-
gendenHeizungen, die seit 2010
beobachtet werden, haben her-
vorragende Ergebnisse erzielt.
Familie Eltgen aus Vallendar
konnte im Vergleich zum alten
Niedertemperaturkessel rund 30
Die neue Heizung produziert effizient Wärme und
Strom (v.l.): Hausbesitzer Mustafa Erbenzer, Fach-
handwerker Manuel Reimertshofer von Heizung
Heuser und EVM-Energieberater Christopher Dold.
Foto: EVM/Focus Vallendar
48.000 Meter
Rohrleitungen verlegt
„WirhabenunsinallenBereichen
der Haus- und Gebäudetechnik
einenNamen gemacht“, istMar-
kus Horn überzeugt. „Wir leben
unser Credo: Mehr als Wasser,
Wärme, Luft. Das kommt nicht
von ungefähr, sondern muss
erarbeitet werden. Jeder Auftrag
ist uns wichtig, vom Privatkun-
den wie von gewerblichen und
öffentlichen Auftraggebern.“
Er verweist darauf, dass ein
mittelständischer Betrieb auch
umfangreichen und komplexen
Aufgaben gewachsen ist.
Sowurde für 5,7Millionen Euro
die gesamte Sanitärtechnik ein-
schließlich Medienversorgung,
Feuerlösch- und Sprinkleranla-
gen sowie Gewächshaustechnik
ineinemneuenbiowissenschaft-
lichen Zentrum der Universität
Kölninstalliert.„Wirhabenmehr
als 48.000 Meter Rohrleitungen
verlegt mit mehreren Tausend
Armaturen und Einrichtungen“,
so der Geschäftsführer. Zurzeit
erhält dasHauptgebäude derUni
einekomplettneueSanitärinstal-
lation. „Um den Tagesablauf so
gering wie nötig zu stören, wer-
den einzelne Arbeiten sogar in
Nachtschichten ausgeführt.“
Feuer und Flamme
für den Beruf
EinenNamenhat sichdasUnter-
nehmen auch in der Ausbildung
gemacht. Seit Betriebsgründung
werden jungeLeute alsAnlagen-
mechaniker oder Bürokaufleute
ausgebildet–33seit1995.Fürdie
beiden Geschäftsführer zählen
vor allemWerte und das Interes-
sederzukünftigenLehrlinge.Ein
Praktikum vor Lehrbeginn zeigt
Die Brüder Mathias (l.) und Markus Horn führen das SHK-Familienunternehmen
erfolgreich in der zweiten Generation.
sowohl dem Jugendlichen als
auchdemLehrherrndieEignung.
„Bisher hatten wir kein Defizit
an Bewerbern.“ Markus Horn
räumt ein, dass die Nachfrage
auch mit der Außendarstellung
einesBetriebeszusammenhängt.
„Einguter Internetauftritt spricht
Jugendliche an. Sie möchten in
einemUnternehmen lernen, dass
bekannt ist und von der Öffent-
lichkeit auch wahrgenommen
wird“, ist er sicher.
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