Handwerk Special Nr. 148 vom 9. April 2011 - page 15

Handwerk baut BUGA – Alte Gemäuer mit neuem Leben erfüllt
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Nr. 148
9. April 2011
XXL-Tafel für die BUGA
Elf mal drei Meter misst
die BUGA-Tafel vor dem
Kurfürstlichen Schloss in
Koblenz, die zum Treff-
punkt der besonderen Art
werden soll.
Angefertigt und im beeindru-
ckenden Schloss-Ensemble
durch den Landesfachverband
Holz und Kunststoff Rheinland-
Pfalz und die Schreiner-Innung
Koblenz-Rhein-Moselmontiert,
werden an der „Langen Tafel“
zahlreiche Veranstaltungen
stattfinden und Besucher zum
Dialog eingeladen. „Der Tisch
ist in jeder Gemeinschaft ein
Ort, andemman sich austauscht,
an dem gegessen, geplant und
gelebtwird“,umschreibtBUGA-
Geschäftsführer Hanspeter Faas
die Rolle des Möbels. Insofern
kommt einer 33 Meter langen
Tafel eine besondere Bedeutung
zu, denn sie bietet mehr als 100
Menschen Platz zumDialog und
zum Verweilen im Umfeld des
neu gestalteten Schlossgartens.
Mit dem natürlichen Werkstoff
Holz hat das Tischlerhandwerk
gekonnt eine Brücke zur Bun-
desgartenschau geschlagen,
„die sich anbietet. Die Idee
der Ressourcennutzung und
des Einsatzes nachwachsender
Baumaterialen spiegelt einen
Grundgedanken der BUGA wi-
der. Doch auch Grundgedanken
wie Teamwork, Präzision und
Handwerk schafft mit 33-m-Tisch Treffpunkt vor dem Schloss
Licht fürs Bunte Klassenzimmer
Selbst Einheimische
konnten bislang das Werk
Bleidenberg innerhalb der
Preußischen Festungsan-
lage Koblenz nur schwer
orten. Die BUGA hat
den Vorposten auf dem
Ehrenbreitstein aus sei-
nem Dornröschenschlaf
geküsst – mithilfe des
Handwerks.
Von der Niederberger Hö-
he kommend liegt direkt am
Haupteingang Festungspark
der Kletterspielplatz am Werk
Bleidenberg und darin die
Ausstellung „Lernen im Gar-
ten“ mit einem der Bunten
Klassenzimmer (s. auch S. 22).
„In enger Abstimmung mit der
Koblenz verwandelt: Elektro-Hansen wirkt an BUGA-Baustellen mit
Steckbrief:Elektro-Hansen
GmbH&Co.KG
,Koblenz
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Nachgefragt
„Alles ist BUGA!“
„Das Handwerk
hat mit seinen
Baumaßnahmen
zur BUGA eine
tolle Visitenkarte
abgegeben“, bringt
es Elektromeister
Christoph Hansen
auf den Punkt. „Die
BUGA ist ein ganz
konkreter Beitrag
zur Imagepflege
des ganzen Hand-
werks.“
Obermeister Christoph Hansen –
hier vor dem Werk Bleidenberg
– beurteilt die BUGA-Effekte für
das Handwerk sehr positiv.
Als Koblenzer Bürger erfüllt den Obermeis­ter der In-
nung für Elektro-, Gebäude- und Informationstechnik
Rhein-Mosel das verwandelte Stadtbild mit Freude
und Stolz. „Die wunderschön gestalteten und wieder
hergerichteten Straßen, Plätze und Gebäude sind ein
nachhaltiger Beitrag für den Lebenswert in unserer
Stadt und für das Umland. Viele der Maßnahmen
wären ohne die BUGA nie oder zumindest auf lange
Sicht nicht angepackt worden.“
„In Koblenz
ist alles BU-
GA und alle
haben es rich-
tig gemacht“,
bescheinigt der Unternehmer Hansen den Machern
der Bundesgartenschau 2011 mit Blick auf die Aus-
schreibungen und bezieht dabei die weiteren Kosten-
träger bei Stadt, Koblenz Touristik und Land mit ein.
„Die Aufträge mussten wir natürlich im Wettbewerb
gewinnen, aber dass wir uns als kleine und mittlere
Handwerksbetriebe aus der Region durchsetzen konn-
ten, wurde dadurch möglich, dass Ausschreibung und
Vergabe in überschaubaren Losen erfolgten.“
Jetzt hofft und erwartet Christoph Hansen, dass die
BUGA auch ein betriebswirtschaftlicher Erfolg wird
und dass beispielsweise die Gastronomie ihre Durst-
strecke nach der langen Bauphase mehr als wettma-
chen kann. „Wir als Handwerk haben bereits profitiert
und sind stolz auf unsere BUGA!“
Denkmalpflege und in inten-
siven Gesprächen mit Architekt
und Planungsbüro, haben wir
die Elektroinstallation in dem
historischen Festungsgebäude
ausgeführt. ‘Was dürfen wir wie
verlegen, damit die Eingriffe in
die historische Bausubstanz so
gering wie möglich ausfallen?’,
war die alles beherrschende Fra-
ge“, erzählt Elektroinstallateur
Klaus Boos.
Seit fast 35 Jahren arbeitet er
für Elektro-Hansen in Koblenz
und leistet dort als Altgeselle die
Projektbetreuung von der Ange-
botserstellungmitMaterial- und
Stücklistenbis zurAusarbeitung
der Installationspläne. „Über
Beleuchtung und Steckdosen
Altgeselle Klaus Boos hat als Pro-
jektbetreuer die Elektroinstallation
für das Bunte Klassenzimmer
im Werk Bleidenberg auf dem
Ehrenbreitsteiner Festungs-
plateau geleitet.
hinaus haben wir ein Daten-
und Kommunikationsnetzwerk
aufgebaut, das für multimediale
VorführungenunddieInfostände
genutzt wird, sowie Vorarbeiten
für die Heizungsinstallation
ausgeführt.“ Dabei gehörten die
Hansen-Leute zu einem Hand-
werkerteam aus den Bau- und
Ausbaugewerken,
das sich für das
„Dornröschen“ en-
gagierte.
Teamwork war
auch auf anderen
Baustellen der
Bundesgartenschau
angesagt, für die
Elektro-Hansenden
Zuschlag erhalten
hatte. Dazu zählen
die Neuinstallation
der Kioske in den
„Brückengeldhäus-
chen“ am Konrad-
Adenauer-Ufer na-
he dem Pegelhaus
und einen Teil der
Baustromversor-
Bodenständigkeit finden sich
hier“, erläutert Tischlermeister
Rolf Hendgen, Chef der gleich-
namigen Tischlerei in Koblenz
und Obermeister der Innung
Koblenz-Rhein-Mosel.
Mehrere Tischlerbetriebe haben
sich in dieBearbeitung der sechs
Zentimeter starken Tischplatten
eingebracht. Dabei kam als eine
Facette des Handwerks neben
der reinen Handarbeit auch die
CNC-Technologie zumEinsatz.
Neben den Tischlern haben
gewerkübergreifendauchBeton-
und Metallbauer Spuren hinter-
lassen. Was zur „Langen Tafel“
montiert wurde, sieht nicht nur
gut und edel aus, es passte auch
auf den Millimeter genau. „Wir
haben dabeiWert auf eine natür-
liche, unversiegelte Oberfläche
gelegt“, erklärt Hendgen das
Erscheinungsbild des XXL-Ti-
sches. Und die Anziehungskraft
des Holzes wird bereits am Tag
der Übergabe deutlich: Jeder
Besucher streichelte sanft über
dessen Oberfläche. „Intuitiv
möchte man das Holz berühren
und erfühlen“, bekennt HwK-
HauptgeschäftsführerAlexander
Baden, der dasHandwerkgut auf
derBundesgartenschauvertreten
sieht.
„Handwerksbetriebe aus der
RegionhabenüberMonate nicht
nur am Erscheinungsbild der
BUGA mitgearbeitet, sie haben
mit ihrenArbeiten dauerhaft das
Gesicht der Stadt undderRegion
mit verändert. Das Handwerk ist
an vielen Orten der BUGA auch
als Aussteller vertreten und lädt
mit seinen Beiträgen zum Kom-
men und Erleben ein.“
gung für die Arbeiten in der
Festung Ehrenbreitstein.
Obermeister Rolf Hendgen (l.) übergibt mit seinen
Tischlerkollegen die „Lange Tafel“ vor dem Ko-
blenzer Schloss an die BUGA-Macher.
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