Handwerk Special Nr. 147 vom 12. März 2011 - page 3

Vor der HwK-Meisterfeier / Goldschmiedin kandidiert bei Miss-Wahl
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Nr. 147
12. März 2011
Spieglein,Spieglein...
Erst war es „nur“ ein Fotokalender mit je zwölf attraktiven Frauen und Män-
nern aus dem Handwerk, den die Verlagsanstalt Handwerk in Düsseldorf – sie
gibt das HwK-Organ „Deutsches Handwerksblatt“ (DHB) heraus – auflegte.
Daraus wurde jetzt die erste Wahl zu Miss und Mister Handwerk 2011.
GPP: Sarah Franz kandidiert als Miss Handwerk
Nachgefragt
668 Meisterbriefe = 668 Erfolgsstorys
668 Handwerkerinnen und Handwerker legten im Jahr
2010 die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer
Koblenz ab und feiern am 13. März im Rahmen der
Meisterfeier diesen wichtigen beruflichen wie auch
persönlichen Erfolg. Die Zahl der Meisterabsolventen
zeigt seit Jahren einen Aufwärtstrend. Der Meisterbrief
ist zum einen ein wichtiger traditioneller Teil des Hand-
werks, zum anderen ein erfolgsträchtiges Zukunftsmo-
dell. Dafür steht jede einzelne Biografie der 668 Jung-
meister des Jahrgangs 2010.
Mit demGroßenBefähigungsnachweis hat die jüngsteMeis­
tergeneration ihren Beruf ausgelernt und zählt zur Elite des
Handwerks.Die Jahrgangsbestenerhalten ihreMeisterbriefe
aus den Händen von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger,
der als Festredner zurMeisterfeier kommenwird, undHwK-
Präsident Werner Wittlich, der im Interview seine Gedanken zum Meisterbrief und zu
den jüngsten Absolventen äußert.
Herr Wittlich, 668 Meisterbriefe werden auf der Meisterfeier der HwK Koblenz
überreicht. Das sind 668 Biografien ganz unterschiedlicher Menschen, denen
Sie etwas mit auf den Weg geben ...
Zunächst meinen ganz herzlichen Glückwunsch. Was jeder Einzelne von ihnen ge­
leistet hat, verdient Respekt, Anerkennung und auch Dank. Denn der Meisterbrief
ist eine wichtige Säule des Handwerks und legt die Grundlage für die Zukunft dieses
Wirtschaftsbereiches.
Der Meisterbrief blickt auf eine beeindruckende Historie zurück und scheint
nichts von seiner Attraktivität verloren zu haben. Woran liegt das?
Der Meisterbrief vereint vielschichtiges Können und Wissen, ja, er hat nichts von sei­
ner Attraktivität verloren – ob im theoretischen oder praktischen Bereich. Er versetzt
die Jungmeisterinnen und Jungmeister in die Lage, eigene Unternehmen zu führen,
auszubilden oder als angestellte Handwerker Verantwortung zu übernehmen. Er ist
ein Karrieresprungbrett für jeden einzelnen. Er passt ausgezeichnet zu den aktuellen
Ansprüchen und Veränderungen der Wirtschafts- und Arbeitswelt. Denn Fachkräfte
werdenhänderingendgesucht,derwirtschaftlicheAufschwunginDeutschlandhatseinen
Ursprung imMittelstand. ImFokus stehen in beidenFällen also dasHandwerk und seine
Meister. So wundert es nicht, dass die Zahl der Absolventen im Jahresvergleich um
mehr als zehn Prozent gestiegen ist, in zwei Jahren sogar um mehr als 30 Prozent.
Sie sprechen die veränderten Rahmenbedingungen der Wirtschaft an. Hat das
Einfluss auf die Pläne der Meistergeneration 2010?
Ja. DieMeisterbefragung hat ergeben, dass sichmehr Absolventen als in den Vorjahren
nicht selbstständig machen wollen. Ihnen liegen lukrative Angebote von Unternehmen
vor und überdurchschnittlich viele haben bereits Verträge abgeschlossen. Auch der
Anteil derer, die bereits ein Unternehmen gegründet haben, ist sehr hoch. Jeder Zehnte
ist bereits selbstständig und hat einenMitarbeiter eingestellt. Das sind 70 neue Betriebe
und 70 neue Arbeitsplätze!
Das Handwerk hat maßgeblichen Anteil am aktuellen Wirtschaftsaufschwung,
muss sich aber auch den künftigen Herausforderungen stellen – so dem demo-
grafischen Wandel. Womit stoßen Sie zur Meisterfeier an: Sekt oder Selters?
Zur Meisterfeier am 13. März haben wir für die Jungmeisterinnen und Jungmeister
und ihre Gäste Sekt kalt gestellt. An diesem Tag wird gemeinsam gefeiert! Anschlie­
ßend werden wir, ebenfalls gemeinsam und dann mit 668 Meistern zusätzlich, die
Herausforderungen anpacken, die auf uns alle zukommen – nicht nur im Handwerk.
Die Bevölkerungskurve zeigt nach unten, das ist nicht neu. Und die Fachkräfte werden
bereits jetzt gesucht, ich habe es gerade angesprochen. Das alles ist bekannt und wir
steuern gegen. Mit bewährten Konzepten, zu denen auch der Meisterbrief zählt, wie
auch mit neuen Ideen, so der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks oder der
„Morgen Meister!“-Kampagne in Rheinland-Pfalz. Bedenken wir: Als sich die Absol­
venten, die jetzt ihre Meisterbriefe entgegennehmen, zum Meistervorbereitungskurs
angemeldet haben, sah dieWirtschaftswelt noch ganz anders aus! Eine weltweite Krise
lag als dunkler Schleier über allem. Und doch gab es 668 junge Menschen, die in dieser
Situation eine klare Antwort auf die Frage nach der Zukunft gaben. Auf bessere Zeiten
wartet man nicht – man packt zu und gestaltet sie! Auch dafür steht jeder Meisterbrief,
den wir mit Freude überreichen!
Foto: P!ELmedia
HwK-Präsident
Werner Wittlich
T
ipp
Infos zu den Meistervorbereitungskursen der HwK unter
Tel.: 0261/ 398-415, E-Mail:
Unter den Kandidaten als einzige Rhein­
land-Pfälzerin:
Goldschmiedin Sarah
Franz
, die gemeinsam mit Gold- und Sil­
berschmiedemeisterin Vera Drachenberg
– sie erhält morgen im Rahmen der HwK-
FeierihrenMeisterbriefalsJahrgangsbeste
(s.S.7)–seitApril2010diealteingesessene
Goldschmiede Sieber in Bad Kreuznach
führt.SarahselbststehtalsechtePowerfrau
kurz vor dem Abschluss ihres Meisters,
im HwK-Berufsbildungszentrum Bad
Kreuznach nimmt sie derzeit am Vorbe­
reitungskurs für die fachübergreifenden
Teile III und IV teil.
Bis zum 15. März läuft noch die Internet­
abstimmung zu „Miss und Mister Hand­
werk 2011“ auf
de/gpp.Dort präsentieren sichdie zweimal
sechs Frauen und Männer, die es in die
Miss- und Mister-Wahl geschafft haben,
in Videos und werben für sich und ihr
Handwerk. Bekanntgegeben werden die
Gewinner auf der Internationalen Hand­
werksmesse in München am 18. März.
Sarah Franz bei der Arbeit in ih-
rer „Goldschmiede Sieber“ ...
... und auf dem „Germany’s Po-
wer People“-Kalenderblatt.
Foto: DHB/Axel Weiss
Also, reinklicken und für die Kandi-
datin aus dem HwK-Bezirk abstim-
men:
„WirtschaftsstandortMittelrheinbraucht dieBrücke!“
So einfach und so klar ist die Situation (Handwerk Special berichtete in Ausgabe
146 am 5. Februar). Um dies nochmals deutlich zu machen, legten HwK-Präsident
Werner Wittlich und IHK-Vizepräsidentin Hildegard Kaefer (4.u.3.v.r.) gemein­
sam mit Verkehrsminister Hendrik Hering (2.v.r.), Staatssekretär Roger Lewentz
(3.v.l.), Landrat Günter Kern (Rhein-Lahn, l.) und dem ersten Beigeordneten
Reinhard Klauer (Rhein-Hunsrück, 2.v.l.) auch gerne selbst Hand an beim Kleben
eines Plakates in St. Goar. Kunden rund um die Uhr zuverlässig erreichen und von
ihnen erreicht werden, den Arbeitsmarkt der Gesamtregion erschließen, touristisch
zusammenwachsen und damit den Wirtschafsstandort Mittelrheintal langfristig
sichern, das wollen Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Touris­
mus. Eine Brücke macht die Rheinquerung unabhängig vom Schiffsverkehr, von
Hoch- oder Niedrigwasser und Wartezeiten – sie bietet damit die zuverlässigste
Verkehrslösung für die Region. Die Kammern begrüßen dabei ausdrücklich die
frühzeitige Einbeziehung der Bürger bereits mit dem Raumordnungsverfahren.
Foto: Frey-Pressebild
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