Handwerk Special Nr. 133 vom 26. September 2009 - page 3

Nacht der Technik am 7./8.11. – Gespräch mit Präsident Scherhag
Nr. 133
26. September 2009
Mit 20 Mio. PS ins All
Am 7./8. November steigt die
vierte Nacht der Technik und der
Markt der Möglichkeiten. Das
Programm am Samstagnachmit-
tag ist stark geprägt für junge
wie jung gebliebene Besucher.
Angelehnt an das „Internationale
Jahr der Astronomie“ bezieht sich
ein Schwerpunkt der zahlreichen
Highlights auf diese Thematik.
Bereits um 14 Uhr lädt ein transportab­
les Planetarium zu einer Erlebnisreise
ein. Die Technik ermöglicht losgelöst
vom Betrachtungsraum Zeitsprünge von
mehreren tausend Jahren innerhalb von
Sekunden. Um 15 Uhr führt die Autorin
undSchauspielerinMajaNielsenmitihrem
Vortragsthema „Kosmonauten – Mit 20
MillionenPS insAll“ indieAbenteuerwelt
der unbekannten Weiten des Weltalls.
Wo wohnen die Außerirdischen? Dieser
Frage geht Dr. Michael Geffert von der
Universität Bonn um 16 Uhr in seinem
Familienvortrag nach. Der Astronom
unternimmt dabei eine virtuelle Reise in
die Tiefen des Weltalls.
Um 16.30 Uhr findet eine spannende Mit­
mach-Show für Kinder und Erwachsene
zu den Grundlagen der Computertechnik
statt. Der Autor Uwe Geisler erklärt in
seiner Show „Digital ist heut normal
– Texte, Bilder und Musik im Computer
– alles nur mit 0 und 1?“, wieso eine
Rechenmaschine, die nur mit 0 und
1 arbeitet, mit Texten, Bildern und
Musik umgehen und diese rund um
die Welt transportieren kann.
4. Nacht der Technik mit jungem Programm
T
ipp
Nachgefragt
zur Ausbildung 2009
Ein neues Lehrjahr hat begonnen und 3.035 Lehrlinge
sind zum 31. August im Kammerbezirk der Hand-
werkskammer Koblenz in ihre handwerkliche Zukunft
gestartet.
Handwerk Special sprach mit dem Präsidenten der
Kammer Koblenz, Karl-Heinz Scherhag, über die
Bedeutung der Ausbildung im Handwerk.
Herr Scherhag, wie steht es um die Ausbil-
dung im Handwerk? Hat die Wirtschafts-
krise sich auch hier bemerkbar gemacht?
Es hat sich mal wieder gezeigt, dass sich das Hand­
werk seiner Verantwortung für die Zukunft vollauf
bewusst ist. Deshalb ist es auch nicht zu einem
spürbaren Rückgang der Ausbildungsbereitschaft
gekommen. Trotz der derzeit stellenweise schwierigenRahmenbedingungenkonnten
unsereAusbildungsberater bei ihrenBetriebskontakten feststellen, dass vieleBetriebe
auch weiterhin eine vorausschauende Personalplanung betreiben und mit eigenen
Lehrstellen dafür sorgen, dass der Fachkräftenachwuchs von morgen gesichert ist.
Wird es denn auch Morgen noch ausreichend Bewerber geben?
Es stimmt, dass der demografischeWandel sichbereits bemerkbarmacht. Stellenweise
haben Unternehmen aufgrund des Rückgangs an Bewerbungen Schwierigkeiten,
Lehrlinge zu finden.Wir alle kennendiewirtschaftlichenPrognosen, die einen akuten
Fachkräftemangel auf Deutschland zurollen sehen. Wie sich in der Praxis zeigt, hat
das Handwerk schon begonnen, sich darauf einzustellen. Betriebe gehen früher auf
die Suche nach geeigneten Lehrlingen, um sie sich zu sichern.
Das hört sich nach einer veränderten Angebot-Nachfra-
ge-Situation an. Was heißt das für die Jugendlichen?
Zunächst einmal ist es ein positives Signal für die Jugendlichen, dass sie auch in wirt­
schaftlich angespanntenSituationen alleChancen haben, eine guteAusbildungsstelle
im Handwerk zu finden. Das heißt natürlich nicht automatisch, dass wir jedem eine
Lehrstelle in seinem Traumberuf garantieren können. Mein Rat an die Jugendlichen
lautet hier, sich nicht auf einen Beruf zu fixieren, sondern auch offen für Alternativen
zu sein. Auch über Umwege kommt man schließlich zum Ziel. Dabei sollte man
sich auch nicht scheuen, seine gewohnte Umgebung zu verlassen und auch etwas
entfernt von zu Hause eine Ausbildung anzufangen.
Trotzdem klappt es nicht immer mit einer Lehrstelle. Wie un-
terstützt die HwK Koblenz diese jungen Leute?
Hier greifen insbesondere dieMaßnahmen der Berufsorientierung und -vorbereitung
indenBerufsbildungszentrenderHwK, die unterschiedlichenFörderinstrumente von
Bund und Land sowie die Möglichkeit der Einstiegsqualifizierung (EQJ). Letztere
läuft inZusammenarbeitmit denAgenturen fürArbeit und hat, mit einer Erfolgsquote
von circa 60 Prozent, in den vergangenen Jahren schon viele Jugendliche von einer
EQJ-Stelle in einen festen Lehrvertrag gebracht. Damit hört aber das Engagement
der Kammer nicht auf. Gemeinsam mit den Betrieben setzten wir alles daran, jedem
geeigneten Bewerber eine Lehrstelle zu vermitteln. Dies mündet insbesondere in den
„Tag der Chancengarantie“, der am 29. Oktober bei der HwK in Zusammenarbeit
mit der Agentur für Arbeit stattfindet. Bei dieser Nachvermittlungsaktion versuchen
unsere Berater allen, die noch eine Lehrstelle suchen, ein Angebot für einen Ausbil­
dungsplatz oder eineEinstiegsqualifizierung zu verschaffen. DieChancengarantie ist
aber nur ein Bestandteil des umfassenden Engagements unserer Ausbildungsberater.
Sie kümmern sich täglich um die Akquisition neuer Lehrstellen.
Juniortechniker-Ferienpraktika oder auch das in der nächsten
Woche stattfindende Schulfest: Die Handwerkskammer Koblenz
setzt offensichtlich nicht erst bei den Schulabgängern an …
Ja, das stimmt. Unser Bestreben ist es, Kinder schon früh an das Handwerk heranzu­
führen. Auf spielerische Art können sie so ihre Fähigkeiten entdecken. So bleibt das
Handwerk nichts Abstraktes. Wichtig ist vor allem, dass die jungen Leute sich nicht
erst mit dem Abschlusszeugnis in der Hand über ihre berufliche Zukunft Gedanken
machen. Je früher das Handwerk bei diesen Überlegungen eine Rolle spielt, desto
eher entscheiden sie sich auch dafür.
HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag
Reise ins
All - die
können die
Besucher
der „Nacht
der Technik“
am 7./8.11.
erleben.
Foto: P!ELmedia
Auch an Jugendliche richtet sich der um
19UhrbeginnendeErlebnisberichtvonder
diesjährigenRoboter-Weltmeisterschaftin
Graz. „Robbie“, ein autonomer Rettungs­
roboter und „Lisa“, eine Haushaltshilfe,
konnten sich dabei gegen zahlreiche inter­
nationaleTeamsdurchsetzen.Diemensch­
lichen Betreuer sind ein studentisches
Team der Universität Koblenz.
Ein Schulprojekt der Kinder des Kurfürst-
Balduin-GymnasiumsausMünstermaifeld
lädt an beiden Tagen ebenfalls roboterbe­
geisterte Kinder ein, in der Automatisie­
rungswerkstatt des Kompetenzzentrums
für Gestaltung, Fertigung und Kommu­
nikation spielerisch mit Gleichaltrigen
der Thematik der Rettungsroboter nach­
zugehen.
Infos zur Nacht der Technik bei der
HwK Koblenz, Telefon 0261/ 398-511,
Sigmund Jähn. Der
erste Deutsche im All
fliegt am Abend des
7.11. zur „Nacht der
Technik“ in Koblenz ein.
Eine unter-
haltsame
Verbindung
aus Wis-
senschaft
und Come-
dy bieten
„Die Physi-
kanten“ am
Samstag-
abend um
18, 20 und
22.30 Uhr.
Infos zur Lehre im Handwerk gibt die Ausbildungsberatung der
HwK, Tel.: 0261/ 398-323, E-Mail:
Foto: privat
Foto: privat
Foto: privat
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