Handwerk Special Nr. 131 vom 4. Juli 2009 - page 3

Nr. 131
4. Juli 2009
Der Meisterschuss-Pokal 2009 geht
nach einem Finalkrimi an das Auto-
haus Gemmer in Singhofen (Rhein-
Lahn-Kreis), das als „Real Matritt“
beim Fußballpokal des Handwerks
in Rheinland-Pfalz angetreten ist.
Im Endspiel gegen „FZM Deutsche
Eiche“ (HwK Trier) musste nach einem
1:1 am Ende der regulären Spielzeit das
Neunmeterschießen die
Entscheidung bringen.
Das endete mit einem
Erfolg der Singhofener
Kicker um Kfz-Meister
Oliver Gemmer. „Wir
sindüberglücklich, heute
Abend wird noch kräftig
gefeiert und morgen
haben die Jungs frei“,
strahlte er bei der Sie-
gerehrung.
16 Mannschaften aus
allen Landesteilen hat-
ten sich qualifiziert und
kämpften bei Sonne pur
um den Sieg im Meis-
terschuss-Turnier. Doch
nicht nur auf dem Rasen wur-
denHöchstleistungengezeigt.
Auch neben dem Platz gab es
einbuntesAngebot vonSport-
und Spielaktionen für große
und kleine Besucher. Ein
wahres Highlight war – nicht
nur mit Blick auf die Frauenfußball-WM
2011 in Deutschland – das Freundschafts-
spiel zwischen zwei Damenmannschaften
der KammernKoblenz und Trier, das 10:1
für die Koblenzer Formation endete.
Über 600 Fußballer in 70 Mannschaften
traten beim vierten Handwerker-Pokal
an und erzielten insgesamt 653 Tore. Der
MeisterschussisteineAktion,diedurchdie
HwKs in Rheinland-Pfalz in Zusammen-
arbeit mit demFußballverband Rheinland
T
ipp
Nachgefragt
„Ohne Ehrenamt geht nichts!“
Die HwK Koblenz hat vor wenigen Tagen ihr Sommer-
fest dem Ehrenamt im Handwerk gewidmet. Viele
Gäs­te kamen. Dabei wurde deutlich herausge-
stellt: Ohne Ehrenamt geht im Handwerk nichts!
Herr Scherhag, mit dem Sommerfest hat sich
die HwK beim Ehrenamt bedankt, aber auch auf
diesen wichtigen Bereich aufmerksam gemacht.
Mit dem Fest hat die Handwerkskammer deutlich gemacht,
wie wichtig ihr das Ehrenamt ist. Es war eine Auszeichnung
für ehrenamtliches Engagement und so kam es auch in der Öf-
fentlichkeit an. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und
öffentlichemLebenhabenzusammenmitdenHandwerkern
des Ehrenamtes gefeiert. Das Wetter war gut, die Stim-
mung hervorragend – also rundum ein gelungenes
Fest, auf dem sich alle wohlgefühlt haben.
Wie wichtig ist das Ehrenamt für das Handwerk konkret?
Es ist die tragende Säule, ob nun in den Organisationen des Handwerks – von den
Innungen über die Kreishandwerkerschaften, die Handwerkskammern bis hin zum
Zentralverband des Deutschen Handwerks – oder bei den Prüfungen von Lehrlin-
gen und Meistern. Fast 1.200 selbstständige Handwerksmeister, Lehrer aus den
berufsbildenden Schulen und angestellteMeister aus denHandwerksbetrieben sowie
Mitarbeiter der HwK Koblenz sind in den Prüfungsausschüssen ehrenamtlich tätig.
Darunter sindderzeit 134Obermeister und144Lehrlingswarte. Fast 11.000Lehrlinge
werdenzurzeitinunserenHandwerksbetriebenausgebildet,sodassjährlichrund3.000
Gesellen- und Zwischenprüfungen zu organisieren und abzunehmen sind. Diese
beeindruckenden Zahlen zeigen: Ohne Ehrenamt geht im Handwerk nichts!
Ist es selbstverständlich, dass in unserer modernen Welt dieses
freiwillige und unentgeltliche Engagement so stark ist?
Es ist keineSelbstverständlichkeit und steht für das hoheVerantwortungsbewusstsein,
dasHandwerkernichtnurfürihreUnternehmenhaben.StichwortLehrstellensituation:
Die Ausbildung wird nicht nur in den Unternehmen groß geschrieben. Der Start in
die Lehre bis hin zur Gesellenprüfung wäre ohne Ehrenamt so gar nicht möglich.
Bewertet man diesen komplexen Bereich, stehen die Zahlen der freien Lehrstellen
2009 auch für die Leistung des Ehrenamtes, die viel Arbeit übernehmen, damit beim
Thema Ausbildung alles reibungslos funktioniert. Und aktuell haben wir mit 590
freien Ausbildungsstellen in der HwK-Lehrstellenbörse einen Rekordwert. Das ist
kein Selbstläufer oder Zufall, sondern auch auf das Engagement aller Handwerker
– ob im Unternehmen oder darüber hinaus – zurückzuführen.
Sie selbst sind seit Jahrzehnten im Ehrenamt tätig – haben Sie
mal die Stunden und Entbehrungen „zusammengerechnet“?
Wie viel Zeit ich in das Ehrenamt eingebracht habe, kann ich nicht sagen. Und wie
jeder andere im Ehrenamt auch, habe ich Entbehrungen hinnehmen müssen – aber
nicht nur ich, auch meine Familie, Freunde oder die Mitarbeiter im Unternehmen.
Nur wenn alle dahinter stehen und für die nötige Entlastung sorgen, geht das. Auf
der anderen Seite stehen Erfüllung, Verantwortung, aber auch Spaß an dieser Tätig-
keit. Das stand für mich persönlich immer im Vordergrund und ich weiß von vielen
Kollegen, dass sie es genauso sehen. Anders geht es aber auch gar nicht.
Wie steht es um den ehrenamtlichen Nachwuchs?
Nüchtern betrachtet ist natürlich ein junger Handwerker mit seinen alltäglichen
Herausforderungen, denen er sich gerade als Selbstständiger zu stellen hat, nicht
unmittelbar begeistert von zusätzlichenAufgaben. Aber auch die jungenHandwerker
sind mit Engagement dabei, denn sie wissen: Wenn wir es nicht machen, wer dann?
Es ist auch ein Stück Eigenverantwortung, das das Handwerk so in seinen Reihen
hält und täglich nachweist, dass es hier gut aufgehoben ist.
Und wie ist die öffentliche Anerkennung – nicht nur inReihen des Handwerks?
Sehr gut. Ich nenne stellvertretend die Politik, die Medien, denen ich für ihren Zu-
spruch und ihre Unterstützung danke. Ehrenamt kommt an – auch imKleinen. Wenn
ihnen die Familie eines Lehrlings dankt, dass sie sich ehrenamtlich für die Zukunft
ihres Kindes engagieren, ist das sicher die schönste Form des Dankes.
Rund 590 freie Lehrstellen bietet das Handwerk aktuell imNorden
von Rheinland-Pfalz an:
HwK-Präsident
Karl-Heinz Scherhag
Engagiert für das Handwerk in Beruf und Freizeit
Mit einem fröhlichen Sommerfest bedankte sich die Handwerks-
kammer Koblenz kürzlich beim Ehrenamt.
e. V. und demSüdwestdeutschen Fußball-
verband e. V. sowie mit Unterstützung
desMinisteriums fürWirtschaft, Verkehr,
LandwirtschaftundWeinbauundderInve-
stitions-undStrukturbankRheinland-Pfalz
(ISB) GmbH im Rahmen der Kampagne
„Morgen Meister!“ durchgeführt wird.
Informationen zum „Meisterschuss!“,
Tel.: 0261/ 398-148, Fax: -993, E-Mail:
Internet:
Pokal für Real Matritt
Meisterschuss-Sieger zum 4. Mal aus HwK-Bezirk
Der 4. Meis-
terschuss
brachte
Span-
nung bis
zuletzt.
Meisterlich in der
Werkstatt und auf
dem Rasen: Das
Team von Oliver und
Susanne Gemmer
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