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Aktuelle HwK-Weiterbildung: Meisterkurse (Teile III&IV) in Teil- & Vollzeit ab
Sept. in Koblenz, Bad Kreuznach & Rheinbrohl / Info-Tel.:
0261/ 398-400
Zwei Filme, eine Aussage: Handwerks-
meister haben Zukunft. Wenn im Herbst
in den rheinland-pfälzischen Kinos der
„
Absperren.
Action!“
Imagewerbung für Handwerksmeister –
Am Set für zwei Kino-Spots der Kampagne „Morgen Meister!“
Der Drehort, oder besser: die
„Location“, ist ideal: Das Ge-
lände der Universität in Stutt-
gart-Vaihingen bietet Kulisse
und Hindernis-Parcours zu-
gleich. Der Auftrag: EinWer-
befilm fürs Kino. In wenigen
Wochen wird der Radsport-
ler aus Wettigen bei Zürich
in Trier, Koblenz oder Mainz
über die Leinwand sprinten.
„Handwerksmeister kom-
men ganz nach oben“, wird
dann eine Stimme aus dem
„Off“ für die Zuschauer die
Brücke zum Ziel der Akti-
on schlagen: Junge Leute
für den Handwerksberuf
und den Meisterabschluss
zu gewinnen. Gerade
jetzt! Der Meistertitel ist
ein Marktvorteil. Besser
kann’s keiner.
Harter Job „am Set“
Helm, Handschuhe,
Knieschoner, eine Ska-
terbahn, vier bis fünf
Stunden Training ohne
Pause - Stefan fährt seit
drei Jahren BMX-Rad.
Seine
Disziplin:
„Freestyle“. „Stefan,
kannst du bitte noch
mal ganz nach oben?
Auf Anfang! Kamera
läuft.“ An den Fens-
tern der Uni-Biblio-
thek drängen sich
neugierige Gesich-
ter. Auf der Kuppe der steilen Beton-
rampe angekommen, dreht sich der
Angesprochene auf dem Hinterrad
um sich selbst. Schussfahrt zurück
auf den Weg. Regisseur Nils Land-
mark ist zufrieden.
„Gestorben.“ Das knappe Komman-
do ist ein Kompliment. Nach zwei
„Takes“, also Aufnahmen, ist die
Szene im Kasten. Stefan ist ein
Glücksgriff für die Reutlinger Pro-
duktionsfirma Film.D.Vision. Der
durchtrainierte Schweizer hat den
härtesten Job „am Set“: Er ist Haupt-
darsteller dieses zehnstündigen
Drehtages. Ohne sichtbare Ermü-
dungserscheinungen nimmt er An-
lauf um Anlauf, springt mit seinem
Velo über Mauern, rast Treppen hin-
ab oder tänzelt über Rampen.
„Absperren.Action!“ Die Studenten,
die auf dem Weg zur nächsten Vor-
lesung vorbei eilen, werden für ein
paar Minuten „umgeleitet“. Manche
bleiben neugierig stehen. Der Foto-
graf Bernd Henn kauert neben Ka-
meramann Peter Erlemann und
schießt einige Aufnahmen. Der
BMX-Radler rast auf die Rampe zu.
Henn bannt Ahmalas Silhouette ge-
gen den blauen Frühlingshimmel auf
Film - ein Profi-Motiv für die ge-
planten Großflächenplakate entsteht
an diesem Drehtag „nebenbei“.
Mit der Zielgruppe des Werbefilms
kann sich das „Model“ gut identifi-
zieren. Der 26-Jährige hat Sanitär-
installateur gelernt. „Ich wollte nicht
immer im Keller rumliegen,“ lacht
er. Deshalb hat er umgesattelt. Als
Bauspengler installiert er Flachdä-
cher und Regenrinnen: Handwerks-
meister kommen ganz nach oben.
„Top-Shot“
Szenenwechsel. Umklei-
dekabine in einer Boutique.
Nicht irgendeine. Hell soll sie sein
und in einem modernen Laden. Und
oben, wo die Kunden meist gar nicht
hinschauen, müssen mindestens 10
cm Luft bleiben: Für einen Spiegel,
der darüber installiert wird. Damit
der „Top-Shot Mädchen in Umklei-
de“ auch wie ein Top-Shot aussieht:
Als ob Kameramann Peter und vor
allem der Zuschauer später von oben
hinter den Vorhang blickt. Produk-
tionsleiter Bernhard Koch und Auf-
nahmeleiterin Petra Rolinec haben
als „location scout“ Laden um La-
den abgeklappert. Keine einfache
Aufgabe. Entweder passt die Kabi-
ne nicht ins Bild, die Miete des La-
denbesitzers ist zu hoch oder dieser
befürchtet, seine Kunden könnten
sich beim Stöbern gestört fühlen.
Im schwäbischen Reutlingen ist das
Team fündig geworden. „Arbeitsbe-
ginn am Motiv: 7 Uhr.“ Kundinnen,
die in der schicken Damenmode stö-
bern, sind noch keine zu sehen. Der
Drehplan für den Tag ist gnadenlos.
Für Claudia Pulz und Christoph De-
mirci steht dort: „Maske: 7.10 Uhr“.
Die Hauptdarsteller sehen trotz der
frühen Stunde passabel aus. Filmreif
sind sie jedoch erst mit kamera-
gerechtem Makeup und den richti-
gen Klamot-
ten. Zielgrup-
pe des Werbe-
films sind jun-
ge Leute zwi-
schen 18 und
25
Jahren.
Claudia trägt
knappe Jeans,
Piercing
im
Bauchnabel und
ein pinkfarbenes
hautenges Ober-
teil. Mit langen
Ärmeln. Mit de-
nen wird sie an
diesem Vormittag
zu kämpfen haben.
Ihr Filmpartner
Christoph dagegen
ist schneller fertig.
Der Part des 21-
Jährigen: Ungedul-
dig vor dem ge-
schlossenen Vor-
hang der Umklei-
dekabine auf- und
abgehen.
Auf dem
richtigen Weg
Der Werbeslogan für
den Kinospot bringt
Patricia Schwabe viel
Arbeit ein: „Hand-
werksmeister finden
immer einen Weg“. Sie
ist verantwortlich für die
Maske. Für Claudia, an-
gehende Medienwissen-
schaftlerin und zur Zeit
hauptberuflich Model, bedeutet das
Anziehen, Ausziehen, Makeup, An-
ziehen, Ausziehen, Frisieren. Aufga-
be der aparten 23-Jährigen ist es,
sich immer wieder vor der Kamera
in das pinkfarbene Shirt zu zwängen.
Regieanweisung: „Closeup Hand
durch Ärmel“. „Halbnahe Kopf
durch Pulli im Spiegel“. BH, Glitzer-
schmuck im Bauchnabel und Jeans
darf sie anbehalten.
„Aufnahme. Ruhe!“ Weil für Regis-
seur Nils am Kontrollmonitor der
Kampf mit dem Kleidungsstück
nicht verzweifelt genug aussieht,
verknotet Dominik Kuhn, verant-
wortlich für die Produktion, die Är-
mel des Stretch-Tops. Jetzt klappt’s.
Die junge Frau findet den richtigen
Weg für Arme und Kopf. „Gestor-
ben!“ Auch diese Aufnahme ist im
Kasten.
Spruch „Morgen Meister!“ über die Leinwand flimmert, sind Stefan
Ahmala und Claudia Pulz längst wieder mit anderem beschäftigt. Der
Schweizer und die Stuttgarterin sind Hauptdarsteller für jeweils 20 Se-
kunden: „Handwerk im Sommer“ war am Set, also bei den Drehauf-
nahmen für die Kino-Spots.
Junge Leute für den Hand-
werksberuf und den Meister-
abschluss zu gewinnen, ist
Ziel der Kampagne, die von
den vier Handwerkskam-
mern, dem Wirtschaftsminis-
terium sowie der Investi-
tions- und Strukturbank
Rheinland-Pfalz getragen
wird. Mehr Infos unter: