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Aktuelle HwK-Weiterbildung: Öl- und Gasfeuerungstechnik ab 12. September
in Koblenz / Infos: HwK Koblenz,
Tel. 0261/398-113 / Fax -990
Wohnraum im Grünen und keiner guckt rein
Gelungene
Alltagsarchitektur
Geld für den Altbau:
HwK-Zentrum für Restaurierung und Denkmalpflege berät zu Fördermöglichkeiten
„Wir verfolgen die gegenwärtige
Diskussion um den Meisterbrief
sehr skeptisch. Der Meisterbrief
steht für den hohen Stellenwert
des Handwerks. Er ist und bleibt
für uns Prämisse selbstständiger
handwerklicher Qualitätsarbeit.“
Andreas Fuchs
Metallbau Andreas & Norbert
Fuchs, Sinzig
„Die Folgen bei einem Wegfall
des Meisterbriefes sind fatal.
Das umliegende Ausland benei-
det uns um unser duales Aus-
bildungssystem. Es geht sogar
noch einen Schritt weiter und
kopiert es. Wir sind im Gegen-
zug dabei, es zu demontieren.
Wer bildet aus, wenn nicht der
Meister?“
Reinhard Adams
Adams Holzbau Fertigbau
Niederzissen
„Meister und selbstständig, nur
das passt zusammen und garan-
tiert Qualität.“
Sascha Schüttler
Schüttler Malerwerkstatt
Bad Neuenahr
„Fundierte Ausbildung sichert
Qualitätsarbeit. Die Abschaffung
des Meisterbriefs ist für mich
undenkbar. Der Meisterbrief ist
das höchste im
Handwerk.Anihm führt kein Weg vorbei“
Hans-Josef Ott
Glaserwerkstatt Ott
Sinzig
„Manchmal habe ich
das Gefühl, der Garten
wächst ins Haus.“ Betti-
na Schütte aus Rema-
gen steht nach einer
baulichen Veränderung
im lichtdurchfluteten
Wohnraum ihres Hau-
ses. Draußen fließt
saftiges Grün über das
Grundstück in der
Bergstraße, die Blüten
zahlreicher Pflanzen
wetteifern miteinander.
Ein neu angelegtes In-
nenhöfchen wird jetzt in
den Wohnbereich einbe-
zogen und gewährt der
Küche über die Glas-
fassade großzügigen
Lichteinfall. Durch Fens-
teröffnungen über den
Hof zum Garten ergeben
sich reizvolle Blickbe-
ziehungen. „Nach dem
Umbau kann ich von je-
dem Raum aus das Spiel
der Natur live erleben“, freut sich die
junge Frau.
Ausgangssituation
Ihr Elternhaus, eine Doppelhaushälf-
te von 1927, mit Waschhaus, Scheu-
ne und Garten in Grenzbebauung,
wurde für Bettina Schütte und ihre
Familie zu klein. Mehr Platz für ihre
Kinder Tom und Nele und vor allem
mehr Licht im Haus, wünschte sie
sich. In Annette Bartsch aus Bad
Neuenahr fand sie eine Architektin,
die ihre Wünsche aufgriff, ergänzte
und umsetzte. Die Realisation der
Wohnhauserweiterung beschreibt
Annette Bartsch so: „Der neueWohn-
raum mit Galerie in Holzrahmen-
bauweise entstand auf demGrundriss
der ehemaligen Scheune und öffnet
sich zur Südseite dem Garten. Über
einen Verbindungsgang im Ober-
geschoss, der gleichzeitig als An-
kleidezimmer dient, gelangt man
vom Altbau in die neue Galerie.
Umbau mit Meisterbetrieben
„Wir haben während der gesamten
Bauzeit imVorderhaus gewohnt und
die Erweiterung täglich miterlebt“,
erzählt Bettina Schütte.
Sie lobt die kooperative
Zusammenarbeit mit den
Handwerksmeisterbetrieben.
Maschinenbaumechanikermeister
Andreas Fuchs führt gemeinsam mit
seinem Bruder, Werkzeugmacher-
meister Norbert Fuchs, seit 1989 die
gleichnamige Metallbaufirma in
Sinzig. 10 Mitarbeiter, darunter 2
Lehrlinge, bilden das Team.
Im Haus Schütte montierte
das Unternehmen die rohen
Stahlträger für Treppe und
Galerie. Unter fachmänni-
scher Anleitung versahen
die Bauherrn diese mit ei-
nem Rostschutzanstrich.
Komfort auf vier
Wohnebenen
Im Ahrtal eingebettet zwi-
schen der Ahrweiler Stadt-
mauer und den für diese
Region typischen Weinber-
gen befindet sich ein weite-
res Beispiel für gelungene
Alltagsarchitektur. „Das
Problem bestand darin, auf
217qm Grundfläche ein
freistehendes Einfamilien-
haus zu errichten. Man musste also
in die Höhe bauen. Hinzu kam, dass
das Grundstück im Hang liegt und
ein starkes Gefälle hat“, schildertAr-
chitekt Armin Schmitz aus Bad
Neuenahr die bauliche Ausgangssi-
tuation für ein Wohnhaus in Ahr-
weiler. Nach einjähriger Bauzeit prä-
sentiert sich jetzt ein strahlend wei-
ßes, viergeschossiges Gebäude. Der
schmale, rechteckige Baukörper lebt
außen wie innen von subtilen Details.
Einen mediterranen Touch erhalten
die Räume durch den mit Lasur ver-
bundenen Strukturanstrich. „Wir ha-
ben ausschließlich umweltfreundli-
che Mineralfarben verwendet“, so
Maler- und Lackierermeister Sascha
Schüttler aus Bad Neuenahr. 2002 hat
der junge Meister den Betrieb vom
Vater übernommen. 7 Gesellen und
2 Lehrlinge gehören zum Team.
Strahlend weiß
und mit vielen
subtilen Details
erhebt sich das
viergeschossige
Wohnhaus in
Ahrweiler.
Viel Licht und mehr
Platz, das wünschte
sich Bettina Schütte,
hier mit Tochter Nele,
für ihreFamilie. Im-
pressionen von einem
gelungenen Umbau.
Zur Arbeit des HwK-Beratungs-
zentrums zählt neben der fachli-
chenWeiterbildung, der Beratung
zu handwerklichen Schwerpunk-
ten des Um- und Ausbaus oder
Bewahrung historischer Bauwer-
ke die Information zu finanziellen
Förderprogrammen, die dafür
aufgelegt wurden.
So unterstützt die Kreditanstalt
für Wiederaufbau mit Krediten
die private Wohnraum-Moderni-
sierung. Gefördert werden bei
Maßnahmen zur Modernisierung,
Instandsetzung und Wohnumfeld-
verbesserung bis zu 100% der
förderfähigen Kosten, maximal
250 EUR/qm Wohnfläche. Auch
Informationen zu steuerlichen
Fördermöglichkeiten oder Steuer-
begünstigungen hält das HwK-
Zentrum bereit. Das reicht bis zu
direkten Zuschüssen aus Mitteln
der Dorferneuerung, die durch
das Land Rheinland-Pfalz aufge-
legt wurde. Gefördert werden
können dabei Instand-setzungs-
und Modernisierungsmaßnahmen.
Informationen gibt das Zentrum
für Restaurierung und Denkmal-
schutz, Tel.: 06785/97 31-760,
Fax: -769, E-Mail: zrd@hwk- koblenz.de, Internet: www.hwk- koblenz.de