Handwerk Special Nr. 93 vom 25. April 2003 - page 16

Halle 4: Sonderschauen
25. April 2003
Nr. 93
Handwerksmesse Koblenz
MESSE AM RHEIN:
29. April bis 5. Mai
Mit Hightech auf
der Überholspur
Vom „Charme des
Balkans“ erfüllt
Krastju Kapanov, Präsi-
dent der Regionalen Hand-
werkskammer Sofia
Der Meisterbrief ist ein
Nachweis für die bestande-
ne Meisterprüfung im Hand-
werk, ein Beweis für die
vorhandenen theoretischen
Kenntnisse und praktischen
Fähigkeiten eines hoch
qualifizierten Hand-
werkers.Der Meisterbrief
schafft die Berechtigung
zum selbstständigen Betrieb
eines Handwerks. Er ist
eine Grundvoraussetzung
für die Beschäftigung und
Ausbildung von Lehrlin-
gen. Mit der Meisterprü-
fung sind unsere Hoffnun-
gen auf Anerkennung des
handwerklichen Mittelstan-
des durch Politik und Öf-
fentlichkeit, auf Erhöhung
der Bedeutung des Hand-
werks als spezifischer Sek-
tor der Wirtschaft, auf Ab-
schaffung der Schatten-
wirtschaft verbunden.
Wassil Kokov
Präsident der Regionalen
Handwerkskammer Plovdiv
Rund 50 Jahre lang war die
Bezeichnung “Meister” in
einem Beruf nur eine Be-
nennung und es gab nir-
gends Kriterien, nach denen
dieser Titel zu verleihen,
verteidigen und praktisch
zu vertreten war. In diesen
Jahren der sozialistischen
Planwirtschaft gab es keine
gesetzliche Regelung oder
schriftliche Norm, wer
“Meister” schaffen durfte
und für die Erteilung dieses
Titels befugt war. Deswe-
gen verlor die Bezeichnung
“Meister” an Wesen und
Ansehen. “Meister” nann-
ten sich alle, die irgendwel-
che Tätigkeiten oder
Dienstleistungen ausübten.
Sehr oft ging die Qualität
ihrer Produkte oder Dienst-
leistungen an dem Begriff
“Meisterstück” vorbei. Die
Erfüllung dieser Aufgabe
läßt über die Weisheit der
Kammern für die Zukunft
schließen. Es muß genau
eingeschätzt werden, wer in
seinem Fach wirklich ein
Profi ist. Andererseits darf
die Prüfung kein unüber-
windbares Hindernis für
den Bewerber sein oder
Subjektivismus in der Ein-
schätzung zulassen.
Meisterbrief - ein deut-
sches Gütesiegel im
Ausland gefragt
Nachgefragt
Sonderschauen „ausgezeichnet“ und „Welt der Objekte“ in Messehalle 4
Highlights des gestaltenden Handwerks
Sonderschau mit bulgarischem Kunsthandwerk
Ob Tapisserie, Schmuck, Keramik oder Holzobjekt: Die Arbeiten der
bulgarischen Kunsthandwerker verbinden in jedem Fall gekonnt
moderne Gestaltung, profundes handwerkliches Können und kultu-
relle Tradition auf eine Art und Weise, die den “Charme des Bal-
kans” garantiert unwiderstehlich entfaltet.
Unter den Händen des Meisters ensteht ein wahres Kunst-
werk: Handwerkskunst aus dem Balkan ist in der Sonder-
schau „Charme des Balkans“ zu sehen
Nomen est omen.
“ausgezeichnet”,
wie die Sonder-
schaubei derMES-
SE AM RHEIN: Hand-
werksmesse Koblenz vom 29.
April bis 5. Mai überschrieben
ist, sind und arbeiten deren Teil-
nehmer allemal, ernteten für ihre
gestalterische Arbeit in Hand-
werk undKunsthandwerk in den
vergangenen 20 Jahren renom-
mierte Preise, wie etwa den
Staatspreis für das Kunsthand-
werk Rheinland-Pfalz, den
Förderpreis für das Kunsthand-
werk Rheinland-Pfalz, den
Designpreis, den Pfalzpreis für
das Kunsthandwerk oder den
GestaltungspreisdesHandwerks
Rheinhessen. Rund 20 von ih-
nen, nicht nur, aber überwie-
gend aus Rheinland-Pfalz,
präsentiertdieHand-
werkskammer
Koblenz
in ei-
ner von der
Beratungs-
stelle für Formge-
bung der rheinland-pfäl-
zischen Handwerkskammern in
Mainz betreuten Ausstellung in
Halle 9, Stand 906, bietet damit
die Chance zu einem in dieser
Qualität alles andere als alltägli-
cher Überblick über die gestal-
terischen Leistungen zeitgenös-
sischen Kunsthandwerks. 110
Quadratmeter sind für die Ar-
beiten aus den Bereichen Kera-
mik, Metall, Glas und
Holz, aus Schmuck-
gestaltung, Edel-
steinschleiferei,
Buchbinderei
und Foto-
grafie re-
serviert.
Eine Welt
von Produk-
ten und Ob-
jekten umgibt
uns tagtäglich.
Produkte, Objekte,
die so schön wie
hässlich, so nützlich wie deko-
rativ sein können. Garantiert nur
um Schönes, mit dem es sich
schlicht schöner wohnen, arbei-
ten, leben lässt, geht es in der
Sonderschau “Welt der
Objekte” in Halle 9,
Stand 903. Hier
präsentiert die
HwK Ko-
blenz Ar-
beiten ,die
k r e a t i -
ves De-
sign und
meister-
l i c h e s
H a n d -
werk in sich
vereinen und so
Schönheit in den Alltag zaubern
können.
Die Arbeitenvon rund20Kunst-
handwerkernausBulgarien,dem
Land, mit dem die Handwerks-
kammer seit langem mit Part-
nerschaftsprojekten verbunden
ist, sind in der Sonderschau
“Charme des Balkans” bei der
MESSE AM RHEIN: Hand-
werksmesse Koblenz vom 29.
April bis 5.Mai inHalle 4, Stand
432 zu sehen.
Liliana Kamenova Ploskova
nutzt in ihren Seidenschals,
Wandbildern und Tapisserien-
verschiedenste Techniken, malt
mit Farbe und Pinsel, aber vor
allem auch mit
Wolle
und Sticknadel,
mal farbenfrohe,
mal poetisch-zar-
te textile Bilder, die
zwischen Abstraktion
und Figuration angesie-
deltsind,diebesonders dann,
wenn Figürliches dominiert,
etwas vom Charme naiver Ma-
lerei, von Volkskunst haben.
Eine Kombination, die manche
der Arbeiten aus Bulgarien aus-
zeichnet.Beispielsweiseauchdie
keramischen Objekte, die Ar-
beiten Ivona Stoyanovas oder
Sylvia Tschanevals, in denen
Tiere eine erheblicheRolle spie-
len, ähnlich wie in den fabulier-
freudigen Wandkacheln oder
Plastiken von Alexander
Makedonski. Formal unauf-
dringliche Keramikschalen in
Bilder verwandelt Bojidar
Bontchev, der in Sofia zunächst
die Schule für Glas und Kera-
mik, in den 80er Jahren dann die
Kunstakademie besuchte und
seine Arbeiten schon in zahlrei-
chen Ausstellungen in Europa
und den USA präsentierte. Na-
türliche Formen, Muscheln,
Schneckenhäuser, Samen greift
Jana Junakova mit ihren töner-
nenObjek-
ten auf; natürliche
Schönheit nutzt Dimitar Hristov
in seinender Hand schmeicheln-
denHolzvasenund-schalen. Der
zweite Schwerpunkt der Aus-
stellung „Charme des Balkans“
gilt handwerklich meisterlich
gefertigtemSchmuck, vor allem
aus Silber. Angelina Zwetkova
lässt sich bei ihren Colliers, Rin-
gen und Ohrsteckern von der
Natur inspirieren, dekoriert har-
monischeFormenmitBlütenund
Blättern. Sehr organisch, wir-
kungsvoll aufgrund ihrer Kom-
binationvonSilber,Perlmuttund
Perlen,wirkendieSchmuckstük-
ke aus derWerkstatt vonNikolaj
Sardamov; fast kühl dagegendie
klar-geometrischen Glieder-
ketten von Dimitar Deltschev.
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