Handwerk Special Nr. 85 vom 30. Januar 2002 - page 14

Handwerker sorgen im Karneval für das leibliche Wohl
30. Januar 2002
Nr. 85
Süße Köstlichkeiten
Spannung ist angesagt. Vier angehende Konditormeister und eine
-meisterin warten auf die Bewertung ihrer Schaufenstergestaltung. Im
Mittelpunkt das Meisterstück. Voran gingen aufregende Tage. Die jun-
gen Konditoren mussten in der Backstube im HwK-Berufsbildungs-
zentrum ihre Meisterschaft mit Arbeitsproben nachweisen.
Die von ihnen selbst gewählten Themen waren Indianer, Musik, Japan,
Comic und Eiszeit. Die gestellte Aufgabe: Sowohl das Meisterstück
als auch Form- und Anschnitttorte, Baumkuchen, Marzipanfiguren,
Pralinen, Petit Fours und Teegebäck mussten auf das Thema abge-
stimmt sein.
Da wurden Teerosen und Notenschlüssel aus Marzipan geformt, der
Baumkuchen kunstvoll verziert. Gaumenfreuden wurden zu Augen-
freuden. Es entstanden Kreationen, die einfach zu schade zum Auf-
essen sind.
Informationen zu den HwK-Meistervorbereitungslehrgängen,
Tel.: 0261/ 398-400, Fax: -990, E-Mail:
Von Apfelberliner
bis Sauerkraut
Wenn die „Session“ beginnt, sollte der Jeck nicht nur in humorvol-
ler Stimmung sein: auch körperlich müssen Grundlagen für lange
und feucht-fröhliche Sitzungen geschaffen werden. Was sich an-
strengend anhört, hat aber nichts mit Sport zu tun und ist wesentlich
angenehmer durch das Vernaschen von Köstlichkeiten der Bäcker,
Konditoren und Fleischer zu erreichen.
Traditionsreiches
Wer die süße Variante be-
vorzugt, findet in der rhei-
nischen Gegend eine na-
hezuunzähligeAuswahl
an speziel-
lem Kar-
nevalsge-
bäck vor.
Als traditionelle Dauerbrenner
sind hier insbesondere die
Mutzemandeln undMautzen zu
nennen. Hinter den unge-
wöhnlichenNamen verber-
gen sich Mürbeteigmi-
schungen mit lediglich
Eiern als Treibmittel.
Daneben gibt es na-
türlich die zahlreichen
Sorten Berliner, allen
voran dieApfelberliner
mit Rosinen und reich-
lich Zimt und Zucker ver-
sehen.
Jeder Bäcker hat zudem noch
eigene Spezialitäten, nach de-
nen zu fragen sich lohnt. Der
Obermeister der Bäckerinnung
Rhein-Mosel, Werner Klein,
empfiehlt ‘RheinischeMautzen
Kölnischer Art’. „Das Beson-
dere daran ist die Verfeinerung
des Hefeteiges mit Korinthen.
Eine ungewöhnliche Mischung
fürKarnevalsgebäck, aberwirk-
lich schmackhaft. Auch Zimt-
und Vanillekrüstchen sind eine
hervorragendeEinstimmung auf
die närrische Zeit“, so der ge-
bürtige Kölner.
Undnatürlich isst dasAuge auch
im Karneval mit. Vor allem
Konditoren präsentieren hier ihr
Können: wunderbar dekorierte
Schokoküsse, gefüllt mit ver-
schiedenen Cremes und Mar-
meladen warten hier auf hung-
rige Karnevalisten. Besonders
beliebt sind sie bei kleinen När-
rinnen und Narren, bei deren
Kindersitzungen bunte Platten
kredenzt werden.
Filigrane Verzierungen
Die Auswahl an den meist in
Fett ausgebackenen süßen Spe-
zialitäten ist riesengroß. „Viel-
leicht bietet ein Möhnenkaffee
die richtige Gelegenheit, von
allem ein wenig zu probieren“,
so Bäcker- und Konditormeis-
ter Gerhard Schug aus Boppard.
Bäcker und Konditoren helfen
gern beim Zusammenstellen.
„Dazu dann einen guten Kaffee
und die Einstimmung auf Ro-
senmontag ist perfekt“, ist sich
Schug sicher.
Gesalzene Grundlage
Nun soll es auchKarnevalis-
ten geben, die deftige Speisen
bevorzugen. Denen ist einGang
zum Fleischer zu empfehlen.
Dort gibt es eine Auswahl an
Gerichten, die optimal auf den
Karneval zugeschnitten sind.
„Besonders zu empfehlen, ge-
rade wenn am Abend zuvor das
eine oder andere Glas ge-
trunken wurde, sind ge-
pökelte Speisen.
Ich würde
Eisbein
o d e r
Kassler mit
Sauerkraut vorschla-
gen“, so Fleischermeister
Rolf Bierlein aus Bendorf. Spe-
zialität desHauses ist derAhorn-
schinken, der sich zu Fasching
besonderer Beliebtheit erfreut.
„Wem es darauf ankommt, dass
er wenigVorbereitungszeit zum
Kochen braucht, ist mit unseren
Blätterteigtaschen, gefüllt mit
Mett und Gouda, gut beraten.
Sie sind nach zehn Minuten im
Backofen fertig. Das Ideale für
gestresste Karnevalisten,
die zwischen den Sit-
Deftiges und Zuckersüßes stehen zu Karneval im Mittelpunkt der Nahrungsmittelhandwerke
zungen etwas essen möchten“,
zeigt Fleischermeister Toni
Karst aus Koblenz die moderne
Variante des deftigen Karne-
valsessens auf.
Vom Nahrungsmittelhandwerk
derart kulinarisch verwöhnt,
kann dem Rosenmontag wohl
beruhigt entgegen gefiebert
werden.
Herzhafte
Gerichte in großer
Vielfalt bieten die Flei-
scherbetriebe an.
Naschereien jeder Art
von Bäckern und
Konditoren.
1...,4,5,6,7,8,9,10,11,12,13 15,16,17,18,19,20
Powered by FlippingBook