Handwerk Special Nr. 75 vom 17. Mai 2000 - page 24

Deutschlands wichtigster Wirtschaftszweig zeigt sich viel-
fältig: 94Berufe imVollhandwerkplus 57handwerksähnliche;
und die Lehrberufe sind noch einmal weiter differenziert.
Da ist sicher auch für DICH etwas dabei !!!
Die Lehrstellenbörse (zurückblättern ...) enthält noch eine
Menge Angebote. Also schnell mal nachgefragt bei
der HwK-Ausbildungsberatun
g
unter Tel.:
0261/
x
: -989, Email:
w.hwk-
z.de
Morgens mal schnell im Internet nach-
gucken, was sich an der Börse getan
hat, nebenbei ein Auge auf die neue-
sten Nachrichten im Fernsehen wer-
fen, ein paar SMSs übers Handy ab-
schicken, ins Auto einsteigen, CD-
Player und Navigationssystem anwer-
fen und am Ziel dank Notebook gleich
mit der Arbeit starten.
Ohne moderne Informations- und
Kommunikationsmedien und -techno-
logien geht nichtsmehr. Fürs reibungs-
lose Funktionieren sorgt der Infor-
mationselektroniker, hervorgegangen
aus der Zusammenlegung der Berufe
des Radio- und Fernsehtechnikers und
Büroinformationselektronikers, einer
der zukunftsträchtigen IT-Berufe im
Handwerk, dessen Ausbildungsord-
nung imSommer des vergangenen Jah-
res verabschiedet wurde.
Vielfalt als Anreiz
Nach ihr lernen z. B. Sven Bahn und
Nicky Trube bei Radio Witzenrath in
Simmern. Gerade die Vielfalt des Be-
rufs ist es, die die beiden reizt. Sven
Bahn musste sich nach einer Ausbil-
dung als Kfz-Elektroniker aus gesund-
heitlichen Gründen nach einer Alter-
native umschauen. „Eigentlich habe
ichmich als Bürokaufmann beworben,
abermeineChefinschlugmir vor, Infor-
mationselektroniker zuwerden.”Dank
seiner Vorbildung konnte er gleich ins
zweite Lehrjahr einsteigen.
Nicky Trube schnupperte nach der
Fachoberschulreife bei einem Prakti-
kum in die Werkstatt rein und fand die
Arbeit so spannend, dass er sich für
die Lehre als Informations-
elektroniker ent-
schied.
Lernen nach der Lehre
Stellen die neuenRegelungen dieAus-
bildungsbetriebe vor Probleme? Mar-
kusKahler, Radio- und Fernsehtechni-
ker und Verkaufsleiter des Unterneh-
mens, verneint, denn die Veränderun-
gen hätten sich ohnehin in den letzten
Jahren abgezeichnet. „PCs beispiels-
weise sind bei uns der Bereich, in dem
der Umsatz amstärksten zugenommen
hat.“ Problematisch sei eher die ange-
sichts des noch mal angewachsenen
Stoffes zukurzeLehrzeit. „Selbstwenn
man den Gesellen oder den Meister
hat, wird es sich deshalb niemandmehr
leisten können, mit demLernen aufzu-
hören.“
Eigeninitiative gefragt
Lernen aus eigener Initiative heraus.
Das verlangt dieNeuordnung erst recht
von denjenigen, die ihreAusbildung in
kleineren, auf Teilbereiche speziali-
sierteren Betrieben absolvieren, wie
Markus Meurer, der seit September 99
ein paar Kilometer von Simmern ent-
fernt bei der Firma Hickmann in
Frankweiler Informationselektro-
niker lernt. In seinem Ausbil-
dungsbetrieb dreht sich nach
wie vor alles um Radio,
Fernsehen und Hifi-Ge-
räte, „umdas,wasun-
sere Kunden eben
verlangen“,
kommen-
tiert
Werkstattleiter Hans-Joachim Kneip.
Befragt, ob es für ihn ein Handicap
bedeute, wenn er in der Firma im we-
sentlichen nur das klassische Feld der
Radio- und Fernsehelektronik erlerne,
verneint Markus Meurer.
„Ich habe mich schon immer mit
Computern beschäftigt, das
ist kein Thema für mich.
Aber vielleicht wer-
de ich nach mei-
ner Lehre auch
mal bei einer
Computer-
firma ar-
beiten, um mich weiterzubilden.“
In einem sind sich jedenfalls alle ange-
henden Informationselektroniker einig,
in der optimistischen Einschätzung ih-
rer Zukunftschancen. „Die sind durch
das neue Berufsbild sicher eher noch
gestiegen, gerade weil es umfang-
reicher geworden
ist!“
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